Ecke, Kopfball, Tor
Hagen/Uthlede kocht Ritterhude vor allem bei den Standards ab und siegt mit 4:1
Der Wettergott ist in dieser Saison definitiv kein Fan der TuSG Ritterhude. Nachdem der Aufsteiger bereits das Derby gegen den SV Blau-Weiß Bornreihe (1:4) im Dauerregen hatte austragen müssen, wurde nun auch das Duell gegen den FC Hagen/Uthlede zu einer komplett verregneten Angelegenheit. Am Ende setzte sich der Spitzenreiter der Fußball-Landesliga Lüneburg souverän mit 4:1 (2:0) durch.
„Wir sind für Teams wie Bornreihe oder Hagen einfach noch zu grün“, brachte es Julian Geils nach 90 fairen Minuten auf den Punkt. Damit spielte der TuSG-Trainer vor allem auf die ersten beiden Gegentore an, die nach exakt identischem Muster fielen: Eckball, Kopfball, Tor. Schon nach drei Minuten drückte FC-Kapitän Marlo Burdorf das Leder über die Linie, in der 34. Minute war es dann Tim Grundmann, der – genau wie Burdorf – völlig frei stand. „Natürlich haben wir besonders diese Hagener Spieler fest zugeteilt“, ärgerte sich Geils, „aber die Jungs lassen sich da durch einen kurzen Kontakt und eine Körpertäuschung verladen.“
Nach der frühen Führung der Gäste entwickelte sich eine eher unansehnliche Partie. Beide Teams versuchten sich durchaus in spielerischen Ansätzen, beide Mannschaften hatten aber große Probleme mit dem extrem schwer zu bespielenden Platz. So gab es neben den beiden Treffern kaum hochkarätige Torraumszenen zu sehen. Für die Farbtupfer sorgte in den ersten 45 Minuten stattdessen Schiedsrichter Simon Schleupner mit gleich fünf – zum Teil viel zu überhastet gezogenen – Gelben Karten, durch die das an sich komplett faire Spiel beinahe einen ganz anderen Charakter bekommen hätte.
Die Ritterhuder hatten sich einiges vorgenommen für die zweite Halbzeit – und wurden erneut kalt abgeduscht. Diesmal dauerte es sogar nur zwei Minuten, ehe Tim Grundmann auf 3:0 erhöhte. Niklas Tröger hatte seinen Klärungsversuch nach einer scharfen Hereingabe von Justin Dähnenkamp dem Torschützen direkt in die Füße gespielt. Doch die Hausherren ließen sich nicht hängen und schlugen nur drei Minuten später zurück. Ausgerechnet der Ex-Hagener Pascal Kranz drückte eine passgenaue Hereingabe von Marcel Meyer zum 1:3 über die Linie (50.).
„Natürlich haben wir besonders diese Hagener Spieler fest zugeteilt.“ TuSG-Trainer Julian Geils
So richtige Spannung wollte aber auch nach dem Anschlusstreffer nicht aufkommen. Hagen/Uthlede hatte gute Möglichkeiten durch Grundmann und Erik Köhler und schien einem souveränen Sieg entgegenzueilen – bis die 72. Minute kam. Da landete eine schöne Volley-Hereingabe von Marco Grahl urplötzlich bei Niklas Tröger. Und der TuSG-Linksverteidiger, der ansonsten fast ausschließlich in der Defensive beschäftigt war, stand plötzlich sieben Meter vor dem Tor völlig blank. Tröger bekam jedoch keinen Druck hinter den Ball und spielte das Leder direkt in die Arme von Yannick Becker. Auch Janluca Grove schloss nach einem Steilpass zu überhastet ab.
„Wer weiß, was passiert, wenn wir in dieser Szene das 2:3 machen“, orakelte Geils hinterher. So aber waren es die Hagener, die den Schlusspunkt setzten. Zunächst parierte Timm Korge noch stark gegen Kai Diesing, in der letzten Minute vollendete Tim Grundmann dann aber einen Konter über Justin Dähnenkamp zum 4:1. „Der Hagener Sieg geht vollkommen in Ordnung“, fasste Geils zusammen und sprach damit seinem Trainerkollegen aus der Seele: „Unser Erfolg war absolut verdient. Wir haben das recht souverän runtergespielt, auch wenn wir zwischendurch mal eine Phase hatten, in der wir uns vielleicht zu sicher gefühlt haben“, resümierte Carsten Werde.
TuSG Ritterhude: Korge – Vrampe, Jahn, Cordes, Grahl, Kutz (46. Grove), Kranz (76. Grundmann), Knauth (83. Mukolla), Meyer, Hellmann, Tröger
FC Hagen/Uthlede: Becker – Banehr, Müller, France, Franke, Wischhusen, Burdorf (69. Knoop), Köhler (78. Kohlstedt), Diesing, Dähnenkamp, Grundmann
Tore: 0:1 Marlo Burdorf (3.); 0:2 Tim Grundmann (33.); 0:3 Tim Grundmann (47.); 1:3 Pascal Kranz (50.); 1:4 Tim Grundmann (90.)
Quelle: Weser-Kurier vom 26.04.2018 verfasst von Tobias Dohr