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Das Ende der allgemeinen Zurückhaltung

SV Lilienthal/Falkenberg, FC Hambergen und FC Hagen/Uthlede peilen Bezirkspokal-Viertelfinale an

 Langsam wird es ernst. Mit dem Bezirkspokal-Achtelfinale wird der Schlussspurt der Fußball-Vorbereitungszeit eingeläutet. Die Runde der letzten 16 ist an diesem Sonntag gleichzeitig für viele Trainer der Beginn der ganz heißen Phase. Und gleichbedeutend mit dem Ende der allgemeinen Zurückhaltung. Denn wer es bis ins Achtelfinale geschafft hat, will nun auch unbedingt noch eine Runde weiter kommen.

Das gilt gleichermaßen für die beiden Osterholzer Bezirksligisten SV Lilienthal/Falkenberg und den FC Hambergen, die am Sonntag im Schoofmoor (15 Uhr) die Klingen kreuzen. Und auch Landesligist FC Hagen/Uthlede will zeitgleich beim VfL Güldenstern Stade (Bezirksliga 4) unbedingt in die Runde der letzten Acht einziehen. „Ich kann die Trainer überhaupt nicht verstehen, die die Pokalrunden lediglich als störende Termine in der Vorbereitung aburteilen“, sagt Hambergens Trainer Eric Schürhaus.

Er selbst hat es als Spieler einmal bis ins Pokalfinale geschafft. Mit der SG Frelsdorf/Appeln/Wollingst unterlag Schürhaus dem favorisierten Rotenburger SV einst mit 1:3. „Vor 800 Zuschauern“, erinnert sich Schürhaus, „das war ein überragendes Erlebnis.“ Genau davon, von Gänsehaut und Finalatmosphäre, habe er auch seinen Spielern erzählt. Und zwar immer wieder. Von der ersten Pokalrunde an. „Wir wollen unbedingt ins Viertelfinale“, so der Hamberger Coach. Und die personellen Voraussetzungen sind nahezu optimal.

Nur die Langzeitverletzten Dennis Heineke und Simon Brinkwirth fallen aus. Vermutlich wird Schürhaus noch einen Torwart und einen Feldspieler aus dem Kader für Sonntag streichen müssen. Dass die Partie in Lilienthal kein weiteres Schaulaufen wird, wie es vor Wochenfrist beim 9:0 gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck zu sehen war, weiß Schürhaus natürlich: „Wir stellen uns auf einen ganz starken Gegner ein.“

Lilienthals Trainer Michael Rickers findet ebenfalls Gefallen am Pokalwettbewerb: „Jetzt wollen wir auch so weit wie möglich kommen. Und das Spiel ist ein wichtiger Gradmesser vor dem Punktspielstart.“ Ähnlich wie auch beim Sieg nach Elfmeterschießen über Landesligist Bornreihe wollen die Gastgeber wieder defensiv einen Schwerpunkt setzen mit schnellem Umschaltspiel. Rickers weiß um die Hamberger Stärken: „Es wird nicht einfach für uns. Hambergen wird wieder hoch pressen. Da müssen wir uns was einfallen lassen.“

Seinen genauen Schlachtplan verrät Rickers natürlich nicht. Ein paar personelle Sorgen hat er zudem. Alexander Lohs und Marvin Hüsing fehlen aus privaten Gründen, dann folgen eine Reihe von Verletzten: Max Klimmek (Muskelfaserriss), Corvin Kloß (Knochenhautentzündung), Nico Apitz (Wadenprobleme), Christian Holldorf (Zehprellung). Peer Wehking ist nach seiner Zerrung wieder ins Training eingestiegen, ein Einsatz am Sonntag ist aber noch ungewiss. „Wir werden trotzdem eine vernünftige erste Elf und Bank haben“, verspricht Rickers. Vielleicht ein Omen: Vergangene Saison gewann die LiFa-Elf beide Punktspiele gegen die „Zebras“.

Beim FC Hagen/Uthlede hat ein Großteil des Kaders – ähnlich wie Hambergens Trainer Eric Schürhaus – schon eigene Erfahrungen mit einem Pokalfinale gemacht. Zwar verlor man im Mai 2016 bei Treubund Lüneburg nach einer enttäuschenden Leistung mit 0:3, dennoch überwiegen bei Trainer Carsten Werde die positiven Erinnerungen an diesen Tag: „Das ganze Drumherum war einfach überragend. Das möchten wir gerne noch mal erleben.“

Am vergangenen Sonntag setzte sich Hagen mit 3:1 bei Klassenkonkurrent Ottersberg durch. Nun stellt sich Werde auf einen ähnlich starken Gegner ein: „Güldenstern will gerne aufsteigen und hat jetzt schon einen halben Landesligakader.“ Genau das spielt dem Hagener Trainer aber durchaus in die Karten: „Es bringt uns viel mehr, einen richtig starken Gegner zu haben, als ein durchschnittliches Bezirksligateam.“

Die leicht angeschlagenen Mirko Franke und Marlo Burdorf werden aufgrund des üppig bestückten Kaders geschont. Zudem fallen Berendt Knoop und Jan Wohltmann aus. „Das Spiel ist natürlich noch einmal für alle eine Chance sich zu zeigen“, so Werde, der gleichfalls betont: „Wenn wir in einem Wettbewerb antreten, wollen wir ihn auch gewinnen. Das sind Spiele, in denen jeder absolute Siegermentalität auf den Platz bringen muss.“ Keine Frage: Die Wochen der Zurückhaltung sind vorbei. Es wird wieder ernst.


Quelle: Weser-Kurier vom 05.08.2017 verfasst von Tobias Dohr und Thomas Müller