Hagen hat im Spitzenspiel das Nachsehen
„Es ist noch zu früh, um den Kopf in den Sand zu stecken“, zeigte sich der Trainer des FC Hagen/Uthlede, Max Klimmek, nach der verlorenen Tabellenführung in der Fußball-Landesliga kämpferisch. Der Spitzenreiter zog im Topspiel beim Dritten TuS Harsefeld sehr unglücklich mit 1:2 den Kürzeren. „Beide Harsefelder Schüsse aufs Tor waren drin“, ärgerte sich Klimmek.
Dem ersten Gegentreffer ging ein individueller Fehler voraus. Hagens Außenverteidiger Nicolai Tietjen zog nach gut einer halben Stunde zu früh nach innen, sodass die rechte Abwehrseite völlig verwaist war. Leandro Dittmer freute sich über den großen Freiraum und bediente vom rechten Flügel Stephen Famewo. Der ehemalige Heeslinger erzielte ohne Mühe das Führungstor für die Hausherren. Kurz vor dem Pausentee dachten die Grün-Schwarzen, dass Famewo nach einem langen Ball im Abseits steht. Kai-Ole Ehrlich nutzte Hagens kurzfristige Desorientierung, indem er für Dennis Osuch auflegte, den Torschützen zum 2:0.
Damit war die erste Hälfte aber immer noch nicht vorbei. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs holte Justin Dähnenkamp einen Elfmeter heraus, den Kai Diesing souverän mit einem Flachschuss ins linke Eck zum Anschlusstor verwertete. „Wir hatten das Spiel auch bereits in der ersten Halbzeit in der Hand“, ärgerte sich Max Klimmek dennoch über den Rückstand zur Pause. Die Hagener ließen in der Offensive jedoch die letzte Konsequenz vermissen.
Nach einem Pass von Christoph Müller in die Tiefe beförderte Daniel Grimm die Kugel aber doch einmal über die Linie. Referee Patrik Feyer erkannte allerdings auf Abseits. „Mehrere Personen haben mir aber gesagt, dass es kein Abseits war. Es handelte sich um eine von zahlreichen fragwürdigen Entscheidungen des insgesamt nicht ganz glücklichen Schiedsrichtergespanns“, betonte Max Klimmek. Dieser beklagte sich unter anderem darüber, dass Patrik Feyer erst sehr spät damit angefangen habe, Harsefeldern eine Gelbe Karte zu zeigen.
Im zweiten Durchgang stand das Heimteam sehr tief, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen. „Wir haben dabei zu viel mit langen Bällen agiert“, kritisierte Klimmek. So verzeichnete der Klassenprimus nur noch wenige Möglichkeiten zum Ausgleich. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff parierte TuS-Keeper Fabiano Curia einen Schuss von Justin Dähnenkamp. Auch der für Daniel Grimm eingewechselte Stürmer André Stüßel hatte noch das 2:2 auf dem Kopf. Aber auch hier war Fabiano Curia auf dem Posten. Der bisherige Klassenbeste fiel durch die Schlappe auf Position drei zurück. „Diese Niederlage gegen einen Mitfavoriten wirft uns im Kampf um den Titelgewinn natürlich zurück, zumal wir bereits in der Vorwoche zwei Punkte gegen den SV Teutonia Uelzen haben liegen lassen“, erklärte Klimmek. In den kommenden Wochen stehe sein Team nun in der Pflicht: „Die nächsten drei Partien müssen wir gewinnen.“
TuS Harsefeld: Curia; Bruns (76. Klein), Ziemann, Osuch, Seib, Berner, Ehrlich (89. Schawaller), Depperschmidt, Martens, Famewo (63. Kocmarsky), Dittmer
FC Hagen/Uthlede: Becker; Göcke, Müller, Wischhusen (69. Wohltmann), Franke (71. Woltmann), Tietjen, Burdorf, France, Dähnenkamp, Diesing, Grimm (65. Stüßel)
Tore: 1:0 Stephen Famewo (32.), 2:0 Dennis Osuch (44.), 2:1 Kai Diesing (45./Foulelfmeter)
Quelle: Weser-Kurier vom 13.03.2017 verfasst von Karsten Hollmann