Zu hoch, aber hochverdient
FC gewinnt Bornreiher Sportwoche gegen durchaus überzeugenden FC Hambergen mit 7:1
Der FC Hagen/Uthlede hat nach 2011 zum zweiten Mal den Hans-„Hexe“-Wendelken-Cup des SV Blau-Weiß Bornreihe gewonnen. Der Fußball-Landesligist setzte sich gegen den klassentieferen FC Hambergen in einem kurzweiligen Finalspiel mit 7:1 (1:0) durch.
Zuvor hatte das Team des Gastgebers den TSV Wallhöfen im Spiel um Platz drei mit 3:0 (1:0) auf Distanz gehalten.
SV Blau-Weiß Bornreihe – TSV Wallhöfen 3:0 (1:0): Das Spiel um Platz drei wurde mit fortschreitender Spieldauer immer mehr zu einem Duell von Yannik Ahrens gegen den SV Blau-Weiß Bornreihe. Der Torwart des Bezirksligisten bekam gegen die klassenhöheren „Moorteufel“ jede Menge Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen – und tat dies auch ein ums andere Mal mit Bravour.
Ahrens gegen Torben Poppe, Ahrens gegen Philip Bähr, Ahrens gegen Phil Knauth. Immer wieder warf sich der Wallhöfener Keeper erfolgreich in die Schussversuche der Bornreiher. Das frühe 1:0 von Patrick Müller, der ein perfektes Zuspiel von Kevin Sammann aus 16 Metern verwertete, konnte aber auch Ahrens nicht verhindern. Kurz darauf traf der neue Blau-Weiß-Stürmer nur den Pfosten. Müller hatte noch weitere gute Möglichkeiten, doch es blieb bis zur Pause bei der knappen Führung. Aber auch Wallhöfen hatte durch Constantin Schäfer und Lukas Ringe zwei gute Einschussgelegenheiten.
Mit einem Treffer Marke „Tor des Monats“ sorgte Toben Poppe nur Sekunden nach Wiederanpfiff dann für die Entscheidung. Er hämmerte das Leder nach Müller-Ablage aus gut und gerne 25 Metern exakt in den Winkel. Danach dominierte Bornreihe zwar weiterhin das Spielgeschehen, ließ aber etliche beste Möglichkeiten aus – was wie gesagt vor allem an Yannik Ahrens lag. „Er hat sehr gut gehalten“, lobte auch Wallhöfens Coach Oliver Schilling. „Die Fehler, die die Jungs vor den Toren machen, muss man ihnen zugestehen. Ansonsten war das wirklich in Ordnung.“
Auch Bornreihes Coach Bernd Böschen war zufrieden: „Natürlich hätte das Ergebnis noch höher ausfallen können beziehungsweise müssen. Aber es war wichtig, dass wir nach dem enttäuschenden Halbfinale gegen Hambergen heute die richtige Körpersprache gehabt haben. Der Stachel saß tief nach diesem 1:3 am Freitag, deshalb war das heute wichtig, auch wenn Wallhöfen natürlich nicht Hambergen ist.“
FC Hagen/Uthlede – FC Hambergen 7:1 (1:0): Ein solches Endresultat hatten die „Zebras“ wahrlich nicht verdient gehabt. Eine Halbzeit lang war das Endspiel der Bornreiher Sportwoche nämlich eine Partie auf Augenhöhe. Das Team von Neu-Trainer Eric Schürhaus lief den Favoriten extrem früh an, drängte Hagen/Uthlede so vier Minuten lang komplett in die eigene Hälfte. Doch nach einer Hamberger Ecke zeigte der Landesligist seine Qualität. Ein Bilderbuchkonter über die Stationen Jan Wohltmann, André Stüßel und Justin Dähnenkamp landete bei Erik Köhler, der völlig freistehend einschob (4.).
Doch Hambergen zeigte sich keinesfalls geschockt. Besonders Finn-Niklas Klaus drehte nun auf und war von der Hagener Defensivreihe nur schwer in den Griff zu bekommen. Wie in der 28. Minute, als der Hamberger Stürmer Mirko Franke und Berendt Knoop stehen ließ, aber an Torwart Yannick Becker scheiterte. Ebenso schön war ein herrlicher Fallrückzeiher von Tim Grundmann, der aber genau in Timo Flathmanns Händen landete.
Die ziemlich hohe Intensität des ersten Durchgangs konnten die Hagener dann dank ihrer extrem starken Ersatzbank problemlos noch einmal erhöhen. Trainer Carsten Werde brachte auf einen Schwung Christoph Müller, Kai Diesing, Axel France und Mirko Radtke ins Spiel. Als dann Diesing nur drei Minuten nach Wiederanpfiff einen Freistoß aus 18 Metern wunderschön in den Winkel zirkelte, war eine Vorentscheidung gefallen.
Hambergen hielt an seinem erfrischenden Spielstil fest und versuchte weiterhin, sehr weit vorne anzupressen. Dadurch ergaben sich mit fortlaufender Spieldauer aber immer mehr Räume für die Hagener – die diese nun effektiv zu nutzen wussten. Justin Dähnenkamp (51.) und Gastspieler Jeremy da Rocha Nunes, der Lars Meyer und Geburtstagskind Steffen Kaluza einfach übersprintete, erhöhten auf 4:0 (72.). Es folgten ein Abstaubertor von Jan Wohltmann (80.) sowie zwei Treffer von Tim Grundmann (84./86.), ehe Finn-Niklas Klaus mit der letzten Aktion des Spiels den Hamberger Ehrentreffer erzielte.
„Wir hätten uns gegen Hagen auch hinten reinstellen können, aber das ist nicht unsere Philosophie. Ich kann der Mannschaft kaum was vorwerfen, sie haben besonders in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt“, lobte Hambergens Trainer Eric Schürhaus. Dem schloss sich auch Carsten Werde an: „Kompliment an Hambergen. Das war für uns definitiv die größte Herausforderung in dieser Woche.“ Am Ende gab es am hochverdienten Hagener Turniersieg aber keine Zweifel: Drei Spiele, drei Siege, 16:1 Tore – das Team von Trainer Carsten Werde befindet sich in einer ziemlich beeindruckenden Frühform.
Quelle: Weser-Kurier vom 17.07.2017 verfasst von T. Dohr