Tietjen belohnt sich selbst
FC Hagen/Uthlede gewinnt brisantes „Cuxland“-Derby mit 4:0
Die Nummer eins im „Cuxland“ bleibt der FC Hagen/Uthlede. Die Schützlinge von Trainer Carsten Werde entschieden das Kreisderby der Fußball-Landesliga gegen den FC Eintracht Cuxhaven souverän mit 4:0 (2:0) zu ihren Gunsten. „Wir haben in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass die Cuxhavener hier nichts zu melden haben“, stellte Hagens Nicolai Tietjen fest. Dieser belohnte sich kurz vor der Pause mit dem Treffer zum 2:0 für seine engagierte Vorstellung auf der rechten Seite.
Nach 17 Minuten spielte sich die Schlüsselszene der Partie ab. Kai Dombrowski trat im Strafraum Hagens Mittelstürmer André Stüßel nach einem Traumpass von Nicolai Tietjen von hinten in die Hacken. Da dieser sonst frei auf Eintracht-Keeper Dennis Glüsing zugelaufen wäre, verhängte Referee Michel Haupt nicht nur einen Elfmeter, sondern verwies auch noch Dombrowski per Rotem Karton des Feldes. Glüsing ahnte zwar die Ecke, war beim platzierten Schuss von Justin Dähnenkamp zum 1:0 aber dennoch machtlos. Es blieb auch in der Folgezeit ein umkämpftes Nachbarduell, in dem vor allem die Gäste das eine oder andere Mal kräftig zulangten. Ein halbes Dutzend Gelber Karten für das Team von Coach Mentor Grapci waren der Beleg.
Nach dem 1:0 plätscherte das Match aber für viele Minuten vor sich hin. Die Gastgeber hatten zwar alles im Griff, bekamen aber vorne bis auf drei Abschlüsse von Justin Dähnenkamp kaum etwas zustande. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff zündete dann Mirko Franke seinen Turbo auf dem linken Flügel und bediente mustergültig den am langen Pfosten lauernden Nicolai Tietjen. „Für Nico freut es mich besonders, dass er noch einmal getroffen hat“, teilte Carsten Werde mit. Der 31-Jährige wird sich nach der Saison aus beruflichen Gründen schließlich entweder ganz zurückziehen oder in die zweite Formation wechseln.
Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff zog André Stüßel die Kugel knapp rechts vorbei. Kurz darauf sorgte Dennis Glüsing für eine Slapstick-Einlage, als er über den Ball trat. Im Zurücklaufen war er jedoch einen Tick schneller als Stüßel. Im Anschluss an einen Eckball von Mirko Radtke verschätzte sich Cuxhavens Leandro Nunes Amador total im Hinblick auf die Flugkurve des Spielgeräts und lud André Stüßel so zum 3:0 ein (57.). „Wir brauchen den Ball“, pflaumte Eintrachts Goalgetter Bruno da Silva Oliveira seinen Mitspieler Steffen Rohwedder an, weil der den Ball trotz eines Abseitspfiffes noch ins Hagener Tor beförderte (64.).
Dennis Glüsing ärgerte sich derweil über eine Verletzungspause für seinen Gegenüber Yannick Becker: „Jedes Jahr heult der hier wieder rum.“ Becker nahm die Kritik gelassen: „Das ist die Rivalität. So etwas gehört einfach dazu.“ Nach einem schönen Lupfer von Thomas Wischhusen setzte Joker Jan Wohltmann mit seinem ersten Saisontor den Schlusspunkt zum 4:0 (73.). „In der letzten Viertelstunde hätten wir es noch etwas konsequenter ausspielen können“, bilanzierte Werde.
Quelle: Weser-Kurier vom 15.05.2017 verfasst von Karsten Hollmann