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Ein gebrauchter Tag

Hagen/Uthlede: Ausgerechnet im Finale läuft nichts zusammen

Dass irgendwann der Tag kommen musste, an dem auch beim Landesliga-Spitzenreiter FC Hagen/Uthlede, der in dieser Spielzeit für so viel Begeisterung sorgt, mal nichts funktioniert, war eigentlich klar. Unglücklicherweise war es ausgerechnet am Finaltag des Bezirkspokals soweit: Die Schmidt-Kicker verloren mit 0:3 gegen den MTV Treubund Lüneburg, und verpassten so den ersten Titel in dieser Saison.

„Das war unsere schlechteste Saisonleistung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Wir waren offensiv nicht so durchschlagskräftig wie sonst, und haben deshalb an diesem Tag verdient verloren“, zeigte sich Gunnar Schmidt auch nach der bitteren Pleite als fairer Sportsmann.

Seiner Mann  schaft war von Beginn an die Nervosität anzumerken, und nach einer chancenarmen Abtastphase zu Beginn der Partie, wurde der MTV im heimischen Sportpark immer stärker. Vor allem in den Zweikämpfen agierten die Lüneburger bissiger, und kauften den Uthledern so früh den Schneid ab. Mit der ersten wirklichen Chance ging der Außenseiter dann auch in Führung: Nach einer Ecke kam Steffen Hattendorf an den Ball und köpfte zum 1:0 ein. Uthlede tat sich gegen den kompromisslosen Gegner sehr schwer, wenn es offensiv doch mal gefährlich wurde dann über die linke Seite mit Mirko Franke und Justin Dähnenkamp. So auch in der 18. Minute als eine Flanke in den Strafraum geschlagen wurde, aber sowohl Andre Stüssel als auch Tjark Seidenberg in der Mitte verpassten. „Das war exemplarisch. Es hat immer der letzte Meter, die letzte Konsequenz gefehlt. Heute lief einfach nichts zusammen“, konstatierte FCH-Coach Gunnar Schmidt. Nach einer halben Stunde hatte Stüssel nach einem Zuspiel von Nils Göcke noch eine Gelegenheit, Treubund-Schlussmann Merlin Jähner parierte aber stark. Zu diesem Zeitpunkt war Kai Diesing schon gar nicht mehr auf dem Feld: Der torgefährliche Mittelfeldspieler verletzte sich früh an der Wade. So fehlten dem FCH mit Patrick Müller, Axel France und Diesing drei wichtige Spieler, was dem Spiel verständlicherweise anzumerken war. In der Folgezeit blieben die Lüneburger so das gefährlichere Team, und Uthledes gut aufgelegter Keeper Nico Eden musste gegen den durchgebrochenen Tim Franke in höchster Not retten. Zwei Minuten vor der Halbzeit war aber auch Eden machtlos, Daniel Horn bediente Franke, der diesmal die Nerven behielt.

In der Halbzeitpause nahmen sich die Uthleder noch einmal viel vor, und wurden von 200 Fans, die für Heimspielatmosphäre sorgten, bedingungslos nach vorne gepeitscht. Kapitän Marlo Burdorf, der neben Eden als einziger Uthleder zu Normalform fand, holte auch viele Zweikämpfe und trieb unermüdlich an, gegen den nun tiefer stehenden Gegner fehlte aber weiterhin die nötige Kreativität im Angriffsspiel.

Auch als Lüneburgs Kapitän Lennart Holzhütter mit Gelb-Rot vom Platz musste (72.), taten sich für die Uthleder keine großen Lücken auf. Fabian Theilmann und Mirko Franke hatten zwar noch Chancen, einen Treffer sollte der Favorit an diesem Tag jedoch nicht erzielen. Stattdessen sorgte Joker Max Ratzeburg nach einem Konter für die Entscheidung (81.). „Natürlich sind wir enttäuscht. Aber wir sind hingefallen und jetzt werden wir wieder aufstehen“, gab sich Schmidt nach dem verpassten Pokalsieg kämpferisch. „Wir können uns nur bei unseren Fans bedanken, die uns so toll unterstützt haben, und werden jetzt den Schalter wieder umlegen“.

MTV Treubund Lüneburg: Jähner – Cibis, Hattendorf, Horn, Holzhütter, Harms, Franke (81. Ratzeburg), Pinnow-Karus (87. Barth), Peters, Halawi (78. Kerstens), Werner

FC Hagen/Uthlede: Eden – Wischhusen, Göcke, Korf, Dähnenkamp, Burdorf, Knoop, Diesing (28. Tietjen), Franke, Seidenberg (80. Bühring), Stüßel (56. Theilmann)

Tore: 1:0 Hattendorf (14.); 2:0 Franke (43.); 3:0 Ratzeburg (81.)

Besondere Vorkommnisse: Holzhütter sieht nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (72.)


Quelle: Weser-Kurier vom 06.05.2016 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow