Hagens Fußballfans im Sammelfieber
Vereine bringen eigenes Stickeralbum mit 632 einzelnen Motiven heraus – Tauschbörse geplant
„Ich hab schon meinen Freund gefunden“, sagt der neunjährige Björn. Er freut sich über das Klebebild mit dem vertrauten Gesicht, das er aus dem kleinen Tütchen genommen hat. An vielen Tischen um ihn herum ist es genauso. Auch dort werden die gerade gekauften Verpackungen aufgerissen, die kleinen Bildchen herausgefischt und sofort ins neue Stickeralbum eingeklebt. Jetzt ist Jedem klar: In Hagen geht das Sammelfieber um.
Die Hagener Fußballvereine haben in Kooperation mit dem E-Center Schomacker ein Stickerprojekt gestartet. Auf 632 Aufklebern sind Spieler, Trainer, Helfer und Vorstände abgebildet. Rund 30 Mannschaften sind dabei. Vertreten sind alle Teams des FC Hagen/Uthlede, des JFV Staleke und der SG Wittstedt/Driftsethe/Bramstedt. Den Startschuss für die Aktion gaben die Initiatoren auf dem Parkplatz des Marktes am vergangenen Sonnabend. „Ich bin stolz darauf und danke allen Beteiligten“, so Center-Inhaber Roy Schomacker. „Ich denke, es ist einzigartig, Teil eines Stickerbuches zu sein.“
Ein besonderer Dank ging an Julian Berndt, der alle Teilnehmer fotografiert und sich um das Layout gekümmert hat. „Das war sehr aufwendig, wir brauchten von jeder Person eine Einverständniserklärung“, erzählt Marco Vehrenkamp, Vorsitzender des FC Hagen/Uthlede. Entstanden ist das Sammelalbum auf Initiative des Einkaufsmarktes in Zusammenarbeit mit dem Berliner Anbieter „Stickerstars“. „Der Edeka-Markt bucht das Ausstattungspaket und setzt es mit den Vereinen und Werbepartnern vor Ort um“, erklärt der Vereinsvorsitzende und ergänzt: „Die Einnahmen aus dem Verkauf sollen anteilig der Jugendabteilung zugute kommen.“ Da die Jugendlichen des FC Hagen/Uthlede und der SG Wittstedt/Driftsethe/Bramstedt im JFV Staleke spielen, habe man alle Teams gemeinsam ins Boot geholt. So erkläre sich die große Anzahl an Sammelbildern. „Normalerweise sind die Sammelalben mit 400 bis 500 Aufklebern versehen, wir haben 632“, so Vehrenkamp. Die Sammelalben werden im Starterset mit je sechs Aufkleber-Tütchen für 4,50 Euro verkauft, eine Fünfer-Tüte Sticker kostet 75 Cent. Erhältlich sind sie – so lange Vorrat reicht – ab sofort an den Kassen des E-Centers in Hagen (Am Neumarkt 1). „Die Hefte sind in einer Startauflage von 500 Stück erschienen“, erzählt Marco Vehrenkamp. Schon bei der Eröffnungsaktion war die Nachfrage groß. „Ich kaufe Album und Aufkleber für meinen Sohn und meine Enkelkinder aus Albstedt“, verriet Helga Schneider, die die Warteschlange am Verkaufstresen anführte. „Genial“ findet Katja Carstens die Idee. Früher habe sie selber die bekannten Panini-Bilder gesammelt, ihr Favorit war passenderweise die deutsche Nationalelf. „Eigentlich sammelt man Stars, wer hat so was als Kind schon?“, sagt sie. „Cool“, ist dann auch die Antwort ihres neunjährigen Sohnes Björn auf die Frage, wie es sich anfühle, ein Teil des Stickeralbums zu sein. Das Auffinden des eigenen Fotos ist natürlich das Ziel. Auch für Luca aus Hagen, der im JFV Staleke in der U11 das linke Mittelfeld besetzt. Und „cool“ ist auch seine Antwort auf die Frage nach der Bedeutung.
Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg ist ebenfalls begeistert von der Idee. Als Gemeinde habe man durch eine Anzeige im Album das Projekt gesponsert, erzählt er. Als Vater freut er sich, dass seine beiden Kinder ebenfalls Teil des Heftes sind. Sohn Paul (10) spielt in der U 11 des JFV Staleke, Tochter Mia (7) ist Mitglied der noch im Aufbau befindlichen Mädchenmannschaft. „Es ist toll, dass die Aktion alle aktiven Fußballer in der Gemeinde betrifft“, meint der Bürgermeister, der ehemaliger aktiver Fußballer ist. Das Sammeln sei eine Leidenschaft für Kinder und Erwachsene, sagt er. Und so sieht man am ersten Sammeltag nicht nur Kinder, die die richtige Stelle für ihre Aufkleber in Sammelalbum suchen. Auch erwachsene Fußballspieler kleben mit Begeisterung ihre Schätze ein. In etwa vier Wochen soll die erste Tauschbörse auf dem Hagener Sportplatz stattfinden. Genaue Informationen werden noch bekannt gegeben.
Quelle: Weser-Kurier vom 04.04.2016 verfasst von Andrea Grotheer