Schmidt-Elf feiert hart erkämpften Halbfinaleinzug
Knappes 2:1 gegen Bezirksligisten ASC Cranz-Estebrügge – Halbfinale wird im März ausgetragen
Nachdem man in den vergangenen Jahren im Pokalwettbewerb immer relativ früh das Handtuch werfen musste, erreichte der FC Hagen/Uthlede mit einem 2:1-Sieg über den Bezirksligisten ASC Cranz-Estebrügge das Halbfinale im Krombacher-Bezirkspokal. So darf man sich auf mindestens eine weitere spannende Begegnung in diesem Wettbewerb freuen.
Dass man einen Bezirksligist, noch dazu eine Mannschaft aus der Top 4 dieser Liga, nicht im Vorbeigehen schlägt und Pokalspiele auch im Amateurbereich oft eine Eigendynamik und besondere Dramatik entwickeln können, konnten die rund 200 Zuschauer gestern in Jork beobachten.
Auf ungewohntem Kunstrasen mit ganz toller Sandbasis (was nicht als Ausrede verstanden werden soll) erspielte man sich vom Anstoß weg klare Vorteile. Estebrügge versammelte seine 11 Feldspieler in der eigenen Hälfte und versuchte nach Ballgewinnen schnell umzuschalten. Viel lief dabei über das offensiv gefährliche Duo um Sören Hüttmann und Yannick Meyer. Abgesehen von ein paar Warnschüssen, ließ die Hagener Defensive im ersten Durchgang allerdings keine klaren Chancen für die Blau-Weißen zu.
Auf der Gegenseite biss man sich lange Zeit die Zähne an der vielbeinigen ASC-Abwehr aus. Zwar konnte man sich oft bis in Strafraumnähe durchkombinieren oder durch Einzelaktionen vorstoßen – es fehlte, wie schon in Lüneburg, die Durchschlagskraft. Entweder der letzte Pass saß nicht, ein ASCler war dazwischen oder der Abschluss war mangelhaft. So konnte man den nicht immer sicher wirkenden ASC-Schlussmann Hendrik Krack nicht maßgeblich in Bedrängnis bringen.
Trotz gefühlten 80% Ballbesitz ging es mit einem 0:0 in die Halbzeitpause. Der Plan durch frühe Tore für klare Verhältnisse zu sorgen, war somit gescheitert. Dafür war das Spiel des FC´s im ersten Durchgang zu durchschaubar und vor allem im letzten Drittel zu ungenau. Da außerdem zu viel durch die dicht gestaffelte Mitte versucht wurde, wollte man in der zweiten Hälfte vor allem über die Außen gefährlicher werden. Dort hatten sich bereits im ersten Durchgang Thomas Mennicke und vor allem Axel France mehrfach gut durchgesetzt, fanden allerdings in der Mitte keine Abnehmer.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ergab sich ein ähnliches Bild wie zuvor. Viel Ballbesitz, aber keine zwingende Aktionen. So musste letztendlich eine der zahlreichen Standardsituationen für die sicherlich verdiente Führung herhalten: Kai Diesing legte den Ball an der Mauer vorbei und Patrick Müller traf aus ca. 20 Metern flach in die linke Torwartecke (55.). ASC-Keeper Krack hatte scheinbar auf eine andere Variante spekuliert und wurde auf dem falschen Fuß erwischt.
In der Folge brach die Gegenwehr der Gastgeber nun etwas zusammen. Weiterhin blieben die Abschlüsse des FCs allerdings ziemlich dilettantisch. Die beste Möglichkeit hatte noch Marlo Burdorf der drei Gegenspieler stehen ließ allerdings am gut reagierenden Krack scheiterte.
Da sich viel in der Hälfte der Gastgeber abspielte, stand die eigene Dreierkette dementsprechend hoch und war für schnelle Konter, vor allem nach eigenen/unnötigen Ballverlusten anfällig. Den Beweis für die Offensivstärke des ASC lieferte dann die 69. Spielminute. Nach eigenem Einwurf vertändelte man den Ball und konnten einen
Diagonalball von Yannick Meyer auf Sören Hüttmann nicht unterbinden. Dieser behielt die Nerven und schob den Ball an Frederik Böttjer zum 1:1-Ausgleich in die Maschen. Wie so oft im Fußball rächte sich mal wieder die mangelnde Chancenverwertung und die verpasste Vorentscheidung bitter. Allerdings muss man auch festhalten, dass der ASC schon zuvor einige vielversprechende Kontermöglichkeiten verschenkte und Böttjer einen guten Abschluss vom eingewechselten Routinier Jan Wegener gerade noch parieren konnte. In der Gesamtheit fiel der Ausgleich also nicht unverdient.
Nun entwickelte sich in der Schlussphase natürlich genau der Pokalfight, den man als favorisierte Mannschaft sich liebend gerne ersparen möchte. Nach Möglichkeiten auf beiden Seiten erlöste Kai Diesing die Grün-Schwarzen in der 84. Minute: Aus dem Gewühl konnte er die 2:1-Führung erzielen und sorgte letztendlich für den Halbfinaleinzug seiner Farben. In der Schlussphase musste man noch 2-3 Standardsituationen überstehen und traf selbst nur den Pfosten, ehe der gute Schiedsrichter Louis Mourier, der auch in der hitzigen Schlussphase den Überblick behielt, die Partie abpfiff.
ASC Cranz-Estebrügge: Krack – Von Loh, Seliger (71. Weser), N. Wegener, Hüttmann, M. Meyer, Rieper, Ehlers, Fitschen (82. Tolksdorf), Schliecker (63. J. Wegener), Y. Meyer
FC Hagen/Uthlede: Böttjer – Bühring (79. Korf), Göcke, Franke, Mennicke, France (90. Theilmann), Wischhusen, Burdorf, Seidenberg (46. Stüßel), Diesing, Müller
Tore: 0:1 Müller (55.); 11: Hüttmann (69.); 1:2 Diesing (84.)