Harsefeld siegt im Gipfeltreffen mit 4:2
Schmidt-Elf wird nach der Pause eiskalt erwischt – Konkurrenz patzt
Die Serie ist gerissen – im Gipfeltreffen beim TuS Harsefeld hat der FC Hagen/Uthlede das erste Mal in diesem Jahr ein Punktspiel der Fußball-Landesliga Lüneburg verloren. Das 2:4 (0:0) beim alten und neuen Tabellenführer war – nach zuvor fünf Siegen in Folge – die erste Schlappe seit dem 23. November. Das Bittere: Dieses Spiel hätte das Team von Trainer Gunnar Schmidt nie und nimmer verlieren müssen, erst recht nicht so hoch.
„Na klar ist die Stimmung direkt nach Abpfiff erst mal ein wenig geknickt gewesen“, berichtete Schmidt, „es ist ja auch ernüchternd, wenn man vier Gegentore in 45 Minuten kassiert.“ Schmidts Frust war umso größer, da der Matchplan in der ersten Hälfte nahezu optimal aufgegangen war und die starke Harsefelder Offensive zunächst kaum eine Lücke in der sattelfesten Abwehr des FC Hagen/Uthlede gefunden hatte.
Chancen waren zwar auf beiden Seiten absolute Mangelware in den ersten 45 Minuten, doch Schmidt hatte eine „optische Überlegenheit“ ausgemacht. Zwei Mal zappelte der Ball sogar im Harsefelder Tor, doch beide Male waren eindeutige Abseitsstellungen vorausgegangen. „Das war schon in Ordnung“, berichtete Schmidt. „Wenn der Schiedsrichter so etwas auf unserer Seite nicht gepfiffen hätte, wären unsere Fans auch durchgedreht.“ Apropos Fans: Fast ein Drittel der knapp 200 Zuschauer war aus Hagen und Uthlede mit angereist und unterstützte die Gästemannschaft lautstark.
Doch fünf Minuten nach Wiederanpfiff blieb den FC-Fans der letzte Bissen der Pausen-Bratwurst im Halse stecken. Obwohl die Hagener Defensive mehrfach die Chance gehabt hatte zu klären, zappelte der Ball nach einem Schuss von Nils Bockelmann plötzlich im Netz. „Das 0:1 haben wir dem Gegner schön auf dem Tablett serviert. Da sind wir eiskalt erwischt worden“, ärgerte sich Schmidt, der nun mit ansehen musste, wie die gefürchtete Harsefelder Offensive urplötzlich ins Rollen kam.
Nach einer kurz ausgeführten Ecke reagierte die Hagener Hintermannschaft ein weiteres Mal zu langsam und gestattete Nico Eshold das 2:0 (63.). Und spätestens mit dem 3:0 durch Kai-Ole Ehrlich nach einem herrlichen Lupfer über FC-Schlussmann Yannick Becker (70.) war die Partie entschieden. Als dann auch noch das 4:0 durch den eingewechselten Andreas Kähm fiel, musste der Hagener Anhang sogar einen Abschuss befürchten. Doch die Gäste bäumten sich noch einmal auf und wurden durch zwei späte Treffer belohnt.
Beim 1:4 drückte der für André Stüßel ins Spiel gekommene Marc Holler eine Vorlage von Thomas Mennicke über die Linie (88.). Beim 2:4 nur wenige Sekunden später fälschte Harsefelds Marcel Ziemann schließlich eine scharfe Hereingabe von Jöran Korf ins eigene Netz ab. „Diese zwei Tore nehme ich natürlich positiv mit“, sagte Gunnar Schmidt nach dem Abpfiff. „Das zeigt wieder einmal, dass diese Truppe sich nicht aufgibt und immer wieder dagegen hält.“ Den Frust über die erste Niederlage des neuen Jahres konnte dieser Fakt aber nur geringfügig schmälern. „Hier wäre heute definitiv etwas drin gewesen“, so Schmidts Fazit.
Die Partie hatte nach den heftigen Regenfällen des Sonntags übrigens auf Kunstrasen stattgefunden, einem Kunstrasenplatz älterer Prägung. Am Morgen waren die Hagener darüber telefonisch informiert worden. Zudem hatte es in der ersten Hälfte zwei strittige Schiedsrichterentscheidungen zugunsten der Harsefelder gegeben. Das alles wollte Gunnar Schmidt aber nicht als Ausrede gelten lassen: „Wir haben es versäumt, aus einer unserer halben Chancen auch mal ein Tor zu machen. Alles andere war heute nicht entscheidend.“
Quelle: sportbuzzer.weser-kurier.de verfasst von Tobias Dohr; abgerufen am 02.04.2015