Vorzeitige Vertragsverlängerung: Gunnar Schmidt bleibt bis Juni 2016
FC-Trainer Gunnar Schmidt verlängert vorzeitig seinen Vertrag bis 2016
Der Vorstand des FC Hagen/Uthlede hat den Vertrag mit FC-Trainer Gunnar Schmidt verlängert. Einen Tag nach Schmidts 35. Geburtstag wurden die Weichen für eine langfristige Zusammenarbeit gestellt. Der noch bis Juni 2015 laufende Vertrag wurde schon vorzeitig bis Juni 2016 verlängert.
Einen Bericht des Weser-Kuriers findet ihr hier: Eine Frage des Mannschafts-Charakters
Der FC Hagen/Uthlede hat sich auf einem guten siebten Platz in die Winterpause der Fußball-Landesliga verabschiedet. Für die Grün-Schwarzen Grund genug, den Vertrag mit Trainer Gunnar Schmidt um ein Jahr zu verlängern. Der frühere Kicker des SV Blau-Weiß Bornreihe hatte zuvor auch bereits den OSC Bremerhaven in der Bremenliga trainiert. Karsten Hollmann sprach mit dem gerade 35 Jahre alt gewordenen Coach über dessen erstes halbes Jahr beim FC und über die Perspektiven.
Karsten Hollmann: Was war für Sie ausschlaggebend für die Vertragsverlängerung?
Gunnar Schmidt: Es ist zum einen unheimlich interessant, eine Mannschaft in der Landesliga zu trainieren. Zum anderen ist für mich wichtig, dass auf diesem Niveau auch das ganze Drumherum sehr gut passt. Es herrscht hier eine sehr familiäre Atmosphäre.
K. H.: Wie dankbar sind Sie Florian Leschnik, dass er seinen Vertrag in der vergangenen Saison nicht verlängern wollte?
G. S.: Ich hatte mich auch schon mit dem Verein in Gesprächen befunden, bevor Florian Trainer in Hagen wurde. Damals passte es bei mir aus privaten Gründen noch nicht. Deshalb bin ich froh, dass es jetzt geklappt hat. Fakt ist aber auch, dass ich jetzt nicht Trainer in Hagen wäre, wenn Florian verlängert hätte.
K. H.: Welche Ziele geben Sie für die Zukunft aus?
G. S.: In dieser Saison wollen wir erst einmal so schnell wie möglich den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Der FC Verden ist mal trotz 30 Punkten zur Halbserie noch abgestiegen. Wir haben jetzt 27 Zähler. Dann gucken wir mal, was aus der Oberliga runterkommt. Dort stehen derzeit mit dem Rotenburger SV, TSV Ottersberg und Teutonia Uelzen drei Teams auf den Abstiegsplätzen, die in unsere Klasse kommen würden.
K. H.: Peilen Sie denn zumindest langfristig den Aufstieg in die Oberliga an?
G. S.: Langfristig zu planen, ist sehr schwierig. Wir haben einen jungen Kader mit vielen Spielern, deren beruflicher Werdegang noch nicht feststeht. Wir wollen uns mittelfristig in der Landesliga etablieren.
K. H.: Werden sich Ihre vielen Zuschauer denn auf Dauer mit der Landesliga begnügen?
G. S.: Wir genießen eine tolle Unterstützung. Die Mannschaft weiß es sehr zu schätzen, dass es sich bei den meisten Zuschauern um echte Fans handelt. Ich kann mich gerne nach einem Spiel mit jedem einzelnen Zuschauer unterhalten. Die sind auch realistisch und wissen: In dieser Liga gibt es nur enge Spiele.
K. H.: Aber wären denn die finanziellen Möglichkeiten für die Oberliga nicht gegeben?
G. S.: Ein höherer finanzieller Aufwand wäre nicht unbedingt gleichbedeutend mit mehr Erfolg. Wir sind aber auch nicht an einer kurzfristigen Geschichte mit viel Geld interessiert. Unser Erfolg liegt in dem großen Zusammenhalt der Mannschaft. Die meisten Kicker kennen sich bereits aus Jugendzeiten. Unser Spieler Fabian Theilmann hat mal zu mir gesagt, dass er mit den Jungs auch in der 2. Kreisklasse spielen würde. Dieses Statement passt.
K. H.: Ihr Vorgänger Florian Leschnik hat sich im Herbst des vergangenen Jahres über eine mangelhafte Einstellung einiger Spieler beschwert. Sind diese Probleme nicht mehr vorhanden?
G. S.: Ich hatte befürchtet, dass eine solche Frage kommt. Meine Mannschaft ist charakterlich aber einwandfrei. Es herrscht eine hervorragende Trainingsbeteiligung bei uns. Alle Spieler sind wissbegierig und wollen unbedingt. Uns fehlt es nur an Konstanz. Dies ist aber kein Problem einer fehlenden Einstellung.
K. H.: Woran liegt es dann?
G. S.: Dies ist einfach der Ausgeglichenheit der Liga geschuldet. Außerdem haben bei uns wichtige Leistungsträger wie Marlo Burdorf, Björn Kohlstedt und Carsten Werde aus Verletzungsgründen nur die Hälfte der Begegnungen bestritten. Ich achte ansonsten sehr darauf, dass meine Spieler nach einem Sieg sogar noch eine Schippe drauflegen.
K. H.: Haben Sie die Befürchtung, dass den Verein nach dieser Saison wieder so gut wie alle Ergänzungsspieler verlassen werden?
G. S.: Ich würde zumindest gerne mit allen 22 Spielern weitermachen und werde auch Anfang Januar nächsten Jahres mit allen Gespräche führen. Auch bedingt durch die vielen Ausfälle, haben alle Spieler ihre Einsatzzeiten bekommen. Dabei haben gerade Frederik Bühring und Tjark Seidenberg ihre Chance genutzt. Die beiden standen in der vergangenen Saison noch nicht so im Fokus. (Quelle: Weser-Kurier vom 20. Dezember 2014 verfasst von Karsten Hollmann)