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„Moorteufel“ stürmen die Blumenstraße

FC-Akteure kommen nicht in ihr Spiel – Bornreihe gewinnt völlig verdient

Tolle Tore, viele Zweikämpfe und strittige Schiedsrichterentscheidungen – das Landesliga-Derby zwischen dem FC Hagen/Uthlede und dem SV Blau Weiß Bornreihe bot den ungefähr 800 Zuschauern an der Blumenstraße fast alles, was ein Fußballspiel ausmacht, nur die erwartete Spannung und Dramatik blieben aus. Das lag vor allem an der bärenstarken Leistung der Gäste, die letztlich verdient mit 4:1 siegten. 

Freitagabend, Flutlicht, volles Haus: Das sind die Momente, für die Sportler leben. Und vor allem die Landesliga-Fußballer vom SV Blau-Weiß Bornreihe schienen durch die tollen Rahmenbedingungen auf der Anlage des FC Hagen/Uthlede an der Blumenstraße wie beflügelt: Von Beginn an zeigten die Gäste eine hohe Laufbereitschaft, gingen in den Zweikämpfen aggressiv zu Werke und zeigten den größeren Willen. Dadurch kauften sie den Hagenern früh den Schneid ab und kontrollierten die Partie über weite Strecken. Der Lohn für soviel Einsatz: Ein 4:1-Sieg.

Dass sah auch Hagens Trainer Gunnar Schmidt so. „Die Bornreiher haben verdient gewonnen. Sie waren zweikampfstärker und haben uns in keiner Phase des Spiels in unseren Rhythmus kommen lassen“, so Schmitt, der während der 90 Minuten immer wieder lautstark versuchte, sein Team zu motivieren.

Auf die Siegerstraße brachte die Moorteufel – wie sollte es anders sein – Toptorjäger Dennis Heineke: Neun Minuten waren gespielt, als „Heini“ seinem ständigen Bewacher Martin Brittani entwischte und eine präzise Flanke einnickte. In der Folgezeit wirkte die Heimmannschaft verunsichert: Viele Fehlpässe und Missverständnisse verhinderten, dass wirkliche Gefahr vorm Gästetor aufkam.

Stattdessen sorgte Christoph Müller, der überraschend als hängende Spitze auflief und eine sehr gute Leistung zeigte, mit einem herrlichen Freistoßtor für das 0:2. „Wir wollten etwas Neues ausprobieren und mehr Druck erzeugen.“, erklärte Gästecoach Michael Rickers die gelungene Entscheidung, den kopfballstarken Müller (mal wieder) nach vorne zu beordern.

Erst kurz vor der Halbzeit schienen sich die Hagener vom Schock der Gegentore erholt zu haben. Zunächst wurde ein Versuch vom ansonsten blassen Marc Holler in letzter Sekunde geblockt, praktisch mit dem Halbzeitpfiff durfte der Heimanhang dann aber doch noch jubeln: Hagens Kapitän Björn Kohlstedt drückte eine Ecke von Jascha Stern mit dem Kopf über die Linie. Wer nun die Hoffnung hatte, dass der FC nachlegt und für Spannung in der zweiten Hälfte sorgt, wurde enttäuscht: Bornreihe kam hochkonzentriert aus der Kabine, und Jan Wohltmann hätte die Partie bereits in den ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff entscheiden können: Doch erst parierte Hagens Ersatzschlussmann Denis Skowronek einen Lupfer überragend, kurz danach war der Pfosten im Weg. Besser machte es Christian Leopold, der mit einem Volleykracher für die Vorentscheidung (57.) sorgte.

Hagen fand gegen die mannschaftliche Geschlossenheit der kampfstarken Gäste weiterhin kein Mittel und erspielte sich nur wenige echte Möglichkeiten: Einen Abschluss von Kai Diesing entschärfte Bornreihes Keeper Jan Buschkaroff problemlos, bei einem weiteren Angriff klärte Philipp Bähr vor dem eingewechselten Andre Stüssel. So erzielten die Bornreiher auch den letzten Treffer der Partie: Schiedsrichter Nikolas Wilckens ahndete ein vermeintliches Halten im Strafraum und zeigte auf den Punkt. Steffen Kaluza ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den umstrittenen Elfmeter eiskalt zum 4:1-Endstand.

In der restlichen Spielzeit ließ die Truppe um Mittelfeldmotor Nils Gresens nichts mehr anbrennen und sorgte für Zufriedenheit bei ihrem Coach. „Die Jungs waren im Vergleich zu den letzten Wochen nicht wiederzuerkennen. Sie haben verstanden, worauf es ankommt“, lobte Michael Rickers.

FC Hagen/Uthlede: Skowronek – Bühring, Brittani, Tietjen, Franke, Kohlstedt (64. Lachowicz), Mennicke, Seidenberg (64. Woltmann), Diesing, Stern, Holler (54. Stüßel)

SV BW Bornreihe: Buschkaroff – Willen, Kaluza, Leopold (67. Poppe), Heineke, Gresens, Dietrich, Müller (87. Koehle), Wohltmann, Michel Klimmek (78. Schriefer), Bähr

Tore: 0:1 Heineke (9.); 0:2 Müller (33.); 1:2 Kohlstedt (44.); 1:3 Leopold (57.); 1:4 Kaluza (66./FE)


Quelle: Weser-Kurier vom 02.11.2014 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow