III. erreicht Unentschieden im Spitzenspiel
Mannschaft zeigt in doppelter Unterzahl eine tolle Moral
Nun war es endlich soweit, nachdem man vor Wochenfrist die Reserve der SG Beverstedt/Wellen beobachtet hat und als stark aber nicht unschlagbar eingestuft hatte, kam es am achten Spieltag nun endlich zum Spitzenspiel zwischen der IV. und dem Team aus Wellen. Beide Teams hatten bis dahin all ihre Spiele siegreich bestreiten können, da die Wellener aber ein Spiel mehr absolviert hatten, belegte die IV. mit drei Punkten Rückstand nur den zweiten Tabellenplatz. Personell konnte man sich auf Seiten der IV. mal wieder nicht beklagen, obwohl Jan und Nils aufgrund anderer Termine auf einen Einsatz verzichteten und „in zivil“ das Spiel beobachteten, konnte man auf 16 einsatzbereite Spieler zurückgreifen.
Vorweg zum spielerischen: Seinen Ruf als Topspiel konnte die heutige Partie nur selten bestätigen. Beide Teams leisteten eine konzentrierte Defensivarbeit, hatten im Spielaufbau aber mit vielen Ungenauigkeiten zu kämpfen, so dass die, für Verhältnisse der IV. vielen, Zuschauer eher wenige Tormöglichen bestaunen konnten. Zumindest begegneten sich zwei Teams, die das Spiel von Beginn an ausgeglichen gestalten konnten. Die ersten guten Chancen sollten sich aber für die IV. ergeben. Bereits nach 15 Minuten schickte Rusty Tom steil, dieser konnte in einem unnachahmlichen Sprint seinen Gegenspieler abhängen, erreichte das Leder Sekundenbruchteile vor dem feindlichen Tormann und legte den Ball an diesem vorbei. Tom selbst kam allerdings nicht am Wellener Torwart vorbei, streckte dieser ihn doch recht humorlos aber keinesfalls bösartig zu Boden und nahm Tom damit den Möglichkeit, den Ball ins verwaiste Tor zu schieben. Da sich diese Szene im Strafraum abspielte, zeigte der gute Schiedsrichter folgerichtig auf den Punkt. Die Regellung, für eine Notbremse im Strafraum eine rote Karte zu geben, ist bekanntlich sinnfrei, so dass alle Beteiligten mit der gelben Karte für den Wellener Keeper und dem Strafstoß leben konnten. Zum fälligen Strafstoß trat mit Tom der gefoulte selbst an, hatte Tom in dieser Spielzeit doch bereits drei Strafstöße verwandelt. Sein Vorhaben, den starken Keeper der Gäste zu verladen, scheiterte aber leider, so dass die bis dahin größte Chance des Spiels vergeben war. Offenbar noch reichlich frustriert vom Strafstoß leistete sich Tom ein paar Minuten später eine Unsportlichkeit, für das Wegschlagen des Spielgeräts erntete er eine gelbe Karte, die im weiteren Spielverlauf noch Folgen haben sollte. Übrigens wurde Tom vom Schiedsrichter zuvor bereits wegen Rülpsens ermahnt, man lernt in Sachen Regelkunde halt nie aus. Zehn Minuten später sollte Henning nach einer schönen Kombination nochmal frei aus 15 Metern zum Schuss kommen, sein guter Versuch landete aber nur an der Latte des Wellener Gehäuses. Mit der einzigen richtigen Chance gelang nach einer guten halben Stunde die etwas schmeichelhafte Führung für die Gäste aus Wellen. Der linke Mittelfeldspieler der Gäste, Zitat Waldo „Der schnellste Mann der Welt!“, Zitat Tom „Der war schneller als ich!“, nahm aus seiner linken Seite Fahrt auf und konnte letztlich weder von Waldo noch von dem herausgerückten Sören gestoppt werden, Clumpsy und Henne vermochte den Läuter auch nicht zu attackieren, hätten sie dazu doch ihre eigenen Gegenspieler ziehen lassen müssen, so dass der Außenspieler von links in den Hagener Strafraum eindringen konnte und das Spielgerät aus spitzem Winkel an Henning vorbei in die Maschen schob, Henning hatte nach eigener Aussage auf einen Querpass spekuliert. Nun ist ein solcher Rückstand nach den letzten Wochen für die IV. keine ungewohnte Situation, auch dieses Mal fing man sich recht rasch wieder und versuchte, den Ausgleich zu erzielen. Gegen eine gut gestaffelte Verteidigung der Wellener konnte man sich aber nur noch eine Torchance erarbeiten, Pille kam nach einem schönen Zweikampf an der Strafraumgrenze in Ballbesitz, konnte stark bedrängt aber nur einen etwas laschen Schuss abgeben, der den Tormann der Gäste nicht in Verlegenheit brachte. Letztlich ging es mit der etwas schmeichelhaften Führung für Wellen in die Pause.
Wohlwissend noch alle Chancen auf die wichtigen drei Punkte zu haben spielte man zu Beginn der zweiten Hälfte besser nach vorn. Wellen spielte nun irgendwie gehemmt, so dass man das Spiel an sich reißen konnte, letztlich aber ohne wirklich effektiv zu werden. Nach einer guten Stunde holte man dann zum Doppelschlag aus, allerdings nicht, wie eigentlich geplant: Zunächst sah Tom nach einem nicht gelbwürdigen Foul die Gelb-Rote-Karte. Obwohl das Foul des Hagener Exzentrikers grundsätzlich nicht zu den härteren zählt, war die Entscheidung des Schiedsrichters doch nachzuvollziehen, hatte dieser Tom doch bereits vorher mehrfach ermahnt, so dass in diesem Fall einfach die Masse der Fouls die zweite Gelbe Karte rechtfertigte. Nur vier Minuten später dann kollektives Entsetzen auf Seiten der IV.: Pille, eigentlich nicht für Undiszipliniertheiten bekannt, verlor offenbar kurzzeitig den Überblick und grätsche seitlich von hinten seinen Gegenspieler um, letztlich ohne realistischen Chance, an den Ball zu kommen. Dafür bekam Pille vom Schiedsrichter die Rote Karte präsentiert. Zumindest zwei Spieler des Teams hätten vorgewarnt sein können, zeigte Pille sich doch bereits am späten Freitagabend etwas jähzornig und konnte nur mit Mühe und vieler beschwichtigender Worte von Kurzschlusshandlungen abhalten werden. „Hass gehört nicht ins Stadion, die Leute sollen ihre Gefühle zu Hause in den Wohnzimmern mit ihren Frauen ausleben.“, gab einst Berti Vogts zum Besten. Natürlich ist dieser Spruch allein schon fast ein Verbrechen, nichtsdestoweniger hätte man sich auf Seiten der IV. gewünscht, dass Pille diesen Zweikampf etwas weniger hasserfüllt geführt hätte, zumal der sehr faire Gegner bestimmt keinen Anlass für übertriebene Härte bot. Auf jeden Fall musste man nun dem Rückstand in doppelter Unterzahl hinterherlaufen, dazu wird man ein paar Wochen auf Pille verzichten müssen, sicherlich eine Schwächung des Teams. Durch die doch arg veränderte Spielsituation war man zu Umstellungen gezwungen, so brachte man mit Buddy einen weiteren Stürmer für Sören und ersetze auf der linken Seite den offensiven Rusty durch den defensiver ausgerichteten Rico. Taktisch entwickelte sich im Laufe der restlichen Spielzeit ein interessantes 4-2-2-Gebilde, Henne und Clumpsy spielten in der Innenverteidigung Mann gegen Mann, auf den Außen spielten Rico und Waldo sehr offensiv ausgerichtete Außenverteidiger, Pogo defensiv und Philipp offensiv bildeten das Mittelfeld während in vorderster Front Mathis und Buddy das Tor erzwingen wollten. Tatsächlich sollte der Ausgleich in der 74. Minute gelingen: Philipp setzte sich 25 Meter vor dem gegnerischen Tor gut durch und bewies eine hervorragende Übersicht und spielte Mathis in halbrechter Position im Strafraum an, dieser fackelte nicht lang und drosch das Spielgerät direkt zum Ausgleich in die Massen. PhanTORmas 1.2! Eigentlich wollte man den Punkt nur halten, dies gelang aber nur vier Minuten, dann gingen die Wellener wieder in Führung: Die Unterzahl im zentralen Mittelfeld ließ es nicht mehr zu, die Gegenspieler bei der Ballannahme entscheidend zu stören, so dass ein Wellener von dort aus Tempo aufnehmen konnte und bis zur Strafraumgrenze nicht mehr zu stoppen war. Ein satter Schuss direkt neben den linken Pfosten sorgte abermals für Ernüchterung auf Seiten der IV.. Entgegen Hennes Vermutung handelte es sich bei dem Torschützen übrigens nicht um den wieselflinken Siebener der Gäste. Nun musste man also wieder einem Rückstand hinterherrennen, was man auch durchaus beherzt tat. Anzumerken ist dazu noch, dass die Wellener ihre Überzahlsituation nicht sonderlich geschickt nutzten, anstatt das Spielgerät laufen zu lassen, wurden immer wieder weite Bälle geschlagen, die die Hagener Abwehr nicht sonderlich in Verlegenheit brachten. Natürlich erspielten sich die Gäste auch Chancen für eine mögliche Vorentscheidung, diese wurden aber leichtfertig vergeben, so zum Beispiel, als in einer Situation ein Querpass vor das Hagener Gehäuse zu ungenau kam und beide in der Mitte freistehenden Angreifer das Spielgerät verpassten. In der Verteidigung standen die Wellener indes mehr und mehr unsicher, offenbar war man eine solche Überzahlsituation einfach nicht gewohnt. Fünf Minuten vor dem Ende setzte Philipp zu einer traumhaften Direktabnahme von 16 Metern an und traf den Ball perfekt. Ein Wellener Verteidiger berührte den Ball noch leicht und lenkte ihn an die Oberkante der Latte. Die folgende Ecke konnte Wellen zunächst klären, den zweiten Ball schnappte sich aus halbrechter Position aber Pogo. Dieser schlug aus dem Halbfeld eine wahre Bilderbuchflanke wie sie Manni Kaltz in seinen besten Tagen nicht hätte besser schlagen können, in der Mitte lief Buddy geschickt ein und köpfte das Spielgerät wunderschön zum Ausgleich für die IV. in die Maschen. Von der Verteidigung Wellens war in dieser Situation nichts zu sehen. Die letzten vier Minuten brachte man unbeschadet über die Zeit, so dass es bei dem stark umkämpften Punkt blieb.
Diesen Punkt einzuordnen fiel auch ausgiebiger Analyse nach dem Spiel schwer. Einerseits muss man zufrieden sein, trotz aussichtslos erscheinender Unterzahlsituation noch den Ausgleich erreicht zu haben. Andererseits wäre ohne die Platzverweise und bei besserer Chancenverwertung in Halbzeit eins durchaus auch noch mehr drin gewesen. Auf jeden Fall sollte man, selbst wenn das Unterzahlspiel der IV. durchaus zu liegen scheint, künftig etwas disziplinierter zur Sache gehen, belegt man nach diesem Spiel wohl bereits uneinholbar den letzten Platz in der Fairnesstabelle der Liga. Als erste Sofortmaßnahme wurde unter anderem vorgeschlagen, die vermeidlich allzu aggressive Kabinenmusik durch beruhigenden und wohltuenden Walgesang zu ersetzen: http://www.youtube.com/watch?v=Y6czoDEQ0a8&feature=related. Wie auch immer, es geht in der nächsten Woche weiter mit dem nächsten schweren Spiel, dann wird man sich um 14:00 in Hymendorf mit dem Hymendorfer SV messen müssen.
Die Fakten zum Spitzenspiel gegen Wellen:
III.: Henning Schwoge – Sören Aufderheide (70. Daniel Opt-Hof), Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c) – Philipp Kahrs, Dennis Pecksen, Lars Aufderheide – Nico Rust (70. Rico Meier), Philipp Lange, Tom Hamann – Henning Kammer (57. Mathis Müller)
Tore: 0:1 (31.), 1:1 Müller (74.), 1:2 (78.), 2:2 Opt-Hof (87.)
Gelb: Hamann wg. Unsportlichkeit (21.), Müller wg. Foulspiels (64.), Lange wg. Foulspiels (80.)
Gelb-Rot: Hamann wg. wiederholten Foulspiels (62.)
Rot: Kahrs wg. groben Foulspiels (66.)
Bes. Vorkommnisse: Hamann verschießt Foulelfmeter (17.)