Die Bedingungen sind ideal
Das Flutlichtspiel zwischen dem FC Hagen/Uthlede und dem FC Worpswede verspricht beste Fußball-Atmosphäre
Wenn der FC Hagen/Uthlede am Freitagabend (Anstoß 20 Uhr) in der Fußball-Landesliga, den FC Worpswede empfängt, dann sind die Rollen eigentlich klar verteilt: Die Gastgeber stehen derzeit mit 21 Punkten auf Rang fünf, haben die letzten drei Spiele allesamt souverän gewonnen und davor sogar dem Tabellenführer FC Verden 04 ein 1:1-Unentschieden abgetrotzt. Dem gegenüber steht der FC Worpswede, der mit vier Zählern auf dem Konto auf dem letzten Tabellenplatz steht. Die Bilanz der letzten vier Spiele der Weyerberg-Kicker: ein Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen.
Trotz dieser Statistik, die eigentlich für die Mannschaft aus Hagen spricht, mahnt Coach Tjark Seidenberg zur Vorsicht: „Ich erwarte einen Gegner, der sich deutlich besser präsentiert, als es die Tabellensituation darstellt“, erklärt er. Besonders in der Offensive attestiert er den Worpswedern hohe Qualitäten mit Spielern wie Leandro Almeida und Yassin Bekjar. „Wir dürfen uns von der Tabelle nicht blenden lassen und müssen über 90 Minuten hellwach sein“, so Seidenberg.
Auf dem Platz muss er auf einige seiner Leistungsträger verzichten: Kapitän Timo Dressler fällt weiterhin mit einer Muskelverletzung aus, Sören Wegner, Daniel Block und Julian Deppe stehen ebenfalls nicht zur Verfügung. Lars Janssen wird dem FC sogar deutlich länger fehlen: Er hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt wohl für den Rest der Saison aus. „Das darf aber alles keine Ausrede sein. Wir haben eine hohe Qualität im Kader, mit der wir solche Spiele dann auch gewinnen müssen“, so Seidenberg.
Der FC Worpswede muss neben einigen Akteuren gegen Hagen vor allem auf Coach Uwe Bischoff verzichten, der privat verhindert ist. Für ihn übernimmt der spielende Co-Trainer Henry Sung. Und dieser geht optimistisch in die Partie. „Wenn wir es so machen wie in den vergangenen Spielen wie gegen Etelsen und Uphusen, dann können wir mithalten“, so Sung. Gerade beim 2:2 gegen den TB Uphusen präsentierte sich der Aufsteiger in deutlich verbesserter Form, der zweite Saisonsieg wäre hier nicht unverdient gewesen.
„Wir wollen wieder kompakt stehen und griffig sein, genau das hat uns die letzten Spiele ausgezeichnet“, erklärt Sung. Auch die Atmosphäre spielt für den Co-Trainer eine große Rolle: Freitagabend, Flutlicht, nasser Rasen. „Mehr Bock auf Fußball kann man da eigentlich gar nicht haben“, appelliert er an seine Mannschaft und weist auf die idealen Rahmenbedingungen für ein hochklassiges Fußballspiel hin. Außerdem ließe sich ein Punktgewinn am Freitagabend dann am Wochenende auch noch besser feiern, ist Sung überzeugt. Dass diese Paarung durchaus ein Spiel mit Derbycharakter ist, ist für den Worpsweder Co-Trainer allerdings zweitrangig. „Gegen wen wir unsere Punkte holen, muss uns am Ende egal sein. Ein Brustlöser wäre es gegen Hagen aber allemal.“
Verzichten muss Sung auf den im Urlaub weilenden Niklas Heitmann und den weiterhin erkrankten Derrick Ampofo. Auch hinter dem Einsatz von Alexander Huhn steht momentan noch ein Fragezeichen. Erfreulich für die Worpsweder ist dagegen, dass sowohl Neo Buttgereit als auch Felix Ambrosi unter der Woche wieder ins Training eingestiegen sind.
Das vergangene Wochenende konnten beide Mannschaften zum regenerieren nutzen. Das Spiel der Hagener gegen den TSV Elstorf fiel ebenso den Regenfällen zum Opfer wie das Worpsweder Heimspiel gegen den Landesligazweiten SV Lindwedel/Hope. Den „Flow“ sieht der Hagener Coach dadurch allerdings nicht gefährdet. „Eine Woche ist da noch nicht das Problem. Bei zwei oder drei Wochen wird die Sache schon kritischer“, so Seidenberg. Ein wenig anders sieht es sein Gegenüber Henry Sung: „Wir hätten in unserer aktuellen Situation sehr gerne gespielt. Jetzt müssen wir dieses Spiel zeitnah nachholen und uns eventuell auf eine englische Woche einstellen“, so Sung.
Quelle: Weser-Kurier vom 27.10.2023 verfasst von Lennart Möller