Der neue Kunstrasenplatz ist fertig
Die Kreissportanlage in Hagen verfügt über eine einzigartige Neuerung – Bauarbeiten dauerten acht Monate
Was lange währt, wird endlich gut – in Hagen wurde der neue Kreissportplatz mit Kunstrasen eingeweiht. Dort kann nun theoretisch rund um die Uhr trainiert werden. Die Anlage hat eine Neuerung, die in Deutschland einmalig ist.
Marco Vehrenkamp ist schwer begeistert. „Das ist ein toller Fußballplatz geworden. Und der Ball rollt auch nicht zu schnell auf dem Kunstrasen“, sagt der Vorsitzende des FC Hagen/Uthlede bei der Einweihung der neuen Kreissportanlage in Hagen am Mittwochnachmittag.
Die Sportler hatten sich seit fast zehn Jahren einen Kunstrasenplatz gewünscht, der weniger pflegeintensiv ist. „Außerdem kann auf dem Platz rund um die Uhr trainiert werden. Echter Rasen hält nur wenige Stunden am Tag aus“, sagt Vehrenkamp. Auch wenn der Vorsitzende wegen der Finanzierung schlaflose Nächte hatte. Doch am Ende haben Kreis, Gemeinde und Verein eine gemeinsame Lösung gefunden, die von allen Seiten gelobt wurde.
Doch aller Anfang war schwer. Auf dem alten Rasenplatz am Pferdehamm hatten die Sportler immer wieder mit Feuchtigkeit zu kämpfen. „Als das Thema Kunstrasen 2014 zum ersten Mal an uns herangetragen wurde, war ich gerade zum Bürgermeister gewählt worden, und die Gemeinde hatte kein Geld für solche Projekte“, sagt Gemeindeoberhaupt Andreas Wittenberg (parteilos). Die Idee schien utopisch.
„Sponsoren werden auf einer Tafel genannt. Wir haben noch Parzellen frei.“ FC-Vorsitzender Marco Vehrenkamp
„Aber mit den Kommunalwahlen wollten plötzlich alle Kreispolitiker Sportplätze fördern“, so der Bürgermeister. Auf einmal sei Geld da gewesen. Und der Kreis bezuschusste Sportanlagen mit 500.000 Euro. So konnte das Vorhaben Kunstrasenplatz doch noch auf den Weg gebracht werden.
Am Ende wurde der Neubau des Kunstrasenplatzes gemeinsam finanziert. Rund 580.000 Euro kamen vom Kreis, 80.000 Euro von der Gemeinde und 30.000 Euro vom Verein. Wobei der FC Hagen/Uthlede bei der Finanzierung kreativ wurde und im Internet (https://www.kunstrasen-hagen.de/parzellenauswahl) die Möglichkeit für Sponsoren und Unterstützer bietet, symbolisch eine Parzelle auf dem Fußballplatz zu erwerben. So kostet ein Stück Seitenlinie gerade 10 Euro, für eine Parzelle im Torraum werden 80 Euro fällig. „Die Namen der Sponsoren werden auf einer Tafel genannt. Wir haben noch Parzellen frei“, sagt Vorsitzender Vehrenkamp.
Beim Kreissportplatz handelt es sich um eine Sportanlage vom Typ C für den Schul- und Breitensport. Um den Kunstrasenplatz befindet sich eine Laufbahn mit mehreren Sprunganlagen für den Schulsport. Zuletzt mussten die Abiturienten der Waldschule für das Sportabi und die Vorbereitungen die Anlage in Beverstedt nutzen.
Die Bauarbeiten dauerten rund acht Monate. „Zwei Monate hatten wir mit dem feuchten Untergrund zu kämpfen“, sagt Architekt Lüder Hoppe vom Planungsbüro Hoppe. Die Arbeiten hatten daher mit den Außenanlagen begonnen, was unüblich sei. Normalerweise werden Sportplätze von innen nach außen errichtet, so Hoppe. Insgesamt kostet die Anlage mit Kunstrasenplatz 1,5 Millionen Euro, wobei der Kreis die Außenanlage selbst finanziert hat.
Die Kreissportanlage wartet zudem mit einer Neuerung auf, die es so in Deutschland noch nicht geben soll. „An der Trainingsanlage zum Kugelstoßen wurde ein Hügel errichtet, an dem die Kugel allein zu den Sportlern zurückrollt“, sagt Architekt Hoppe. Vorbild war eine Anlage in Dänemark.
Nachfrage nach neuer HSV-Abteilung Leichtathletik
Angesichts der neuen Wettkampfanlage gibt es nun beim Hagener Sportverein erste Überlegungen, eine neue Abteilung Leichtathletik zu gründen. „Es gab Anfragen. Wir haben aber keinen Trainer. Von konkreten Plänen kann man daher noch nicht sprechen“, sagt Vorsitzender Bernd Krauthoff.
Die Kreissportanlage soll demnächst auch noch mit einem kleinen Fest eingeweiht werden.
Quelle: Nordsee-Zeitung vom 12.10.2023 verfasst von Jan Iven