Hagen ohne Lösungen
Serie der Blumenstraßen-Elf reißt beim TSV Elstorf
Es war ein spezielles Auswärtsspiel für den FC Hagen/Uthlede. Speziell, weil der Kunstrasenplatz des Fußball-Landesliga-Kontrahenten TSV Elstorf durchaus eigen ist, wie Trainer Tjark Seidenberg feststellte. Das meinte er nicht nur mit Blick auf den Teppich-Belag älteren Semesters, sondern vor allem auf die Größe des Spielfeldes: „Ganz, ganz eng“ sei der Platz, so der Hagener Coach. Auch das wurde der Blumenstraßen-Elf zum Verhängnis. Denn sie geriet früh in Rückstand und fand danach keine Mittel mehr, die Begegnung zu drehen. Stattdessen riss mit der 0:2 (0:1)-Niederlage die Serie von sechs ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge.
„Wir haben gar kein schlechtes Spiel gemacht“, stellte Seidenberg hinterher fest. Schlussendlich habe es seiner Mannschaft allerdings an Lösungen gefehlt, um Elstorf stärker unter Druck zu setzen. Kaum Chancen erspielten sich die Gäste. „Wir haben den Ball in die Breite gut laufen lassen“, sagte Seidenberg, es folgte allerdings das entscheidende Manko: „Wir sind überhaupt nicht in die Tiefe gekommen, haben zu wenige Gegenläufe gemacht.“ So hatte es Elstorf recht leicht, die Hagener vom Tor fernzuhalten. „Sie konnten immer nach vorn verteidigen, weil sie kaum Gefahr in ihrem Rücken fürchten mussten“, wusste Seidenberg. Dabei hätte es für seine Mannschaft auch anders laufen können.
Denn die Hagener hatten selbst die erste gute Möglichkeit der Begegnung, machten nach einem Vorstoß über die rechte Seite von Kilian Tienken allerdings zu wenig daraus. Und kurz darauf liefen sie in einen Konter, den die Gastgeber durch Jonas Lancker konsequent nutzten (7.). „Das hat Elstorf natürlich brutal in die Karten gespielt“, betonte Seidenberg. Die Aufgabe wurde für seine Mannen nun deutlich schwieriger. „Elstorf hat die eine Hälfte, die ohnehin schon eng ist, dann noch enger gemacht“, schilderte der Trainer die schwierige Aufgabe, die fortan auf sein Team wartete. Der TSV ließ keine Lücken, Hagen kam nicht durch. „Wir sind immer wieder angerannt, aber uns haben am Ende die Mittel gefehlt. Wir haben es auch nicht geschafft, das Spiel für uns zu emotionalisieren“, monierte Seidenberg. Diese Emotionen zeigte stattdessen Elstorf. Die Gastgeber pushten sich mit der Führung im Rücken ungemein und legten in der Schlussphase durch Timo von Reith nach einer Ecke den entscheidenden zweiten Treffer nach. Es passte zum gebrauchten Hagener Tag, dass Seidenberg den Eckball in der Entstehung als „total unnötig“ bezeichnete.
Quelle: Weser-Kurier vom 13.02.2023 verfasst von Thorin Mentrup