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Nach wie vor besonders

Wie sich die Rivalität mit dem TB Uphusen aus Sicht des FC Hagen/Uthlede in der Landesliga verändert

Den FC Hagen/Uthlede und den TB Uphusen verbindet eine gemeinsame Geschichte, vor allem aber eine intensive Rivalität: Viele Jahre lang waren beide Mannschaften Kontrahenten in der Oberliga und kämpften gemeinsam um den Klassenerhalt. Im vergangenen Jahr verloren beide diesen Kampf. Nun spielen sie zusammen in der Landesliga. Die Rivalität hat sich dadurch verändert, vor allem aber klafft sportlich die Schere vor dem Aufeinandertreffen an Sonntag, 15 Uhr, am Arenkamp auseinander.

Natürlich sind die Erinnerungen an die Duelle mit den Uphusern bei Hagens Trainer Tjark Seidenberg, einem Urgestein des FC, noch präsent. „Das war in der Oberliga eine große Rivalität, und es waren auch immer heiße Duelle. Da war im Vorfeld schon von einem Derby die Rede, auch wenn es natürlich kein klassisches Derby ist“, blickt er zurück. Die räumliche Nähe zum TBU spielte immer eine Rolle, wenn sich beide Klubs gegenüberstanden. Man kannte sich. Das heizte die Duelle zusätzlich an. Genauso wie das Wissen um die Unterschiede zwischen beiden Vereinen: Auf der einen Seite die Hagener, getragen von einer Achse heimischer Kicker und einer durchaus großen Fanbasis, auf der anderen Seite die Uphuser, sicherlich finanzkräftiger, aber nicht so populär mit Blick auf die Zuschauerzahlen. Ein Klub, der von Hagener Anhängern durchaus als Konstrukt wahrgenommen wird. Da trafen in jedem Duell zwei sehr verschieden gelebte Vereine aufeinander.

Letztlich mussten beide Teams die Oberliga im Sommer verlassen, Uphusen nach neun, Hagen nach vier Jahren. Beide schlugen auch jenseits der Ligazugehörigkeit einen ähnlichen Weg ein: Sie leiteten den Umbruch ein. Der läuft an der Blumenstraße derzeit besser als am Arenkamp. Während Hagen trotz der Verluste unter anderem von Yannick Becker, Marlo Burdorf und Kai Diesing zur Spitzengruppe der Landesliga zählt, rangiert Uphusen im Tabellenkeller. Warum es beim Kontrahenten nicht läuft, vermag Seidenberg nicht einzuschätzen. „Dafür bin ich auch zu weit weg“, sagt er und stellt fest, was auf der Hand liegt: „Ich glaube, dass wir unsere Verluste bislang besser kompensieren konnten.“ Seine Elf hat mehr Konstanz entwickelt, steht vor allem defensiv stabiler als die Gastgeber, die die zweitschwächste Abwehr der Liga aufweisen. Was für ihn nicht heiße, dass seine Elf den TBU sportlich abgehängt habe. „Das wird auch am Sonntag ein ganz intensives und schwieriges Match für uns werden“, ahnt Seidenberg. Denn die Rivalität sei noch immer da. „Aber sie wird anders wahrgenommen“, findet Hagens Trainer. Seine Mannschaft hat nun andere Spiele, die mehr in den Fokus rücken. Das Landkreis-Derby gegen Rot-Weiß Cuxhaven zum Beispiel, aber vor allem die Nachbarschaftsduelle mit dem FC Hambergen und dem SV Blau-Weiß Bornreihe, bei denen die Spieler untereinander viele Verbindungen haben.

Das gemeinsame Oberliga-Kapitel prägt dennoch die Rivalität zwischen Uphusen und Hagen. Gegen keinen aktuellen Ligakontrahenten hat die Seidenberg-Elf in der jüngeren Vergangenheit mehr Pflichtspiele bestritten. Auch deshalb brennt die Blumenstraßen-Elf darauf, das zu schaffen, was ihr in der Oberliga nicht gelungen ist: einen Sieg am Arenkamp zu feiern. Seidenberg warnt: „Uphusen steht mit dem Rücken zur Wand. Sie werden es uns nicht leicht machen.“ Doch er ist auch überzeugt: „Wir sind in der Qualität stärker.“ Das gilt es zu zeigen in diesem nach wie vor besonderen Duell.


Quelle: Weser-Kurier vom 15.10.2022 verfasst von Thorin Mentrup