Volle Attacke in Verden
Mit Offensivfußball will Hagen zurück in die Erfolgsspur
Es ist ein ungewohntes Gefühl, das der FC Hagen/Uthlede derzeit in der Fußball-Landesliga durchlebt: Zwei Niederlagen in Folge hatte der Oberliga-Absteiger in dieser Saison bislang noch nicht kassiert. Und doch macht sich Trainer Tjark Seidenberg keine Sorgen, dass die zwei schwächeren Spiele der Beginn eines Negativlaufs sein könnten. Denn obwohl beim FC Verden 04 am Sonntag, 15 Uhr, eine schwierige Auswärtsaufgabe bei einer der absoluten Topteams der Liga auf seine Mannschaft wartet, ist er positiv gestimmt. Schließlich hat seine Elf gleich zweimal eine gute Reaktion gezeigt.
Die erste sogar bereits während des 2:3 gegen den TuS Neetze, als die Hagener eine deutlich stärkere zweite Halbzeit spielten und am Ende sogar noch einen Punktgewinn vor Augen hatten. Auch wenn sie die Niederlage nicht mehr abwenden konnten, sah Seidenberg nach dem Seitenwechsel eine Mannschaft, die das vorlebte, was ihr Trainer von ihr erwartet: Leidenschaft, Laufbereitschaft, Zweikampfhärte und Widerstandsfähigkeit. „Das sind die Tugenden, für die wir stehen wollen und die wir auch in Verden brauchen werden, um zu bestehen“, sagt Seidenberg. Insbesondere die Joker Mirko Franke, Jan Hasselmann und Rouven Stürcken lebten vor, was der Coach fordert. Dabei hatten sie in der Woche vor dem Neetze-Spiel kaum oder sogar gar nicht trainiert. Deshalb ist es alles andere als überraschend, wenn Seidenberg sagt: „Alle drei werden in Verden in der Startelf stehen.“ Zumal das Trio nun auch auf eine gute Trainingswoche zurückblicken kann.
Das gilt jedoch für die gesamte Mannschaft – und das wertet Seidenberg als zweite positive Reaktion. „Die Beteiligung war sehr gut, die Intensität war sehr hoch“, sagt er. Die Grundlagen für die Rückkehr in die Erfolgsspur sind also gelegt. Dementsprechend selbstbewusst kündigt der Trainer an: „Wir werden Attacke spielen. Wir wollen angreifen, den Ball haben. Wir wissen um Verdens Stärken mit ihrer guten Offensive, aber wir wollen das Spiel trotzdem dominieren.“ Ist mit dieser Ansage das etwas tiefere Anlaufen, das in der ersten Halbzeit gegen Neetze komplett in die Hose ging, endgültig Geschichte? Nein, widerspricht Seidenberg, der zudem wieder auf den zuletzt privat verhinderten Kian Hinte zurückgreifen kann. „Das wird nicht in einer Schublade verschwinden. Es ist ein gutes Stilmittel. Wir müssen es nur richtig umsetzen.“ Mit den Hagener Tugenden. Die sind in jeder taktischen Formation die Grundvoraussetzung.
Quelle: Weser-Kurier vom 01.10.2022 verfasst von Thorin Mentrup