Zwei weitere Neue für Hagen/Uthlede
Nach Mirko Franke schließen sich auch Viktor Appiah und Jeremy Lehmkuhl dem FC an – Trainer Duray hört auf
Für Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede ist die Wintervorbereitung mit einem echten Schock losgegangen. Im ersten gemeinsamen Teamtraining nach der Weihnachtspause rasselte Jerome Albritton mit Torhüter Yannik Koch zusammen und verletzte sich dabei schwer am Knie. „Das Knie ist förmlich explodiert und sofort extrem dick geworden“, berichtete Hagens Co-Trainer Tjark Seidenberg. Bereits am Mittwochabend ging es für den 20-Jährigen ins MRT – die abschließende Analyse der Bilder steht zwar noch aus, allerdings ist sich Seidenberg sicher: „Da ist garantiert was Schlimmes passiert.“
Somit ist genau das eingetreten, wovor sie beim FC Hagen/Uthlede so große Sorge hatten. Aufgrund des für diesen Sonntag angesetzten wichtigen Nachholspiels bei Eintracht Celle war die Winterpause deutlich kürzer ausgefallen als ursprünglich von Chefcoach Benjamin Duray geplant. Allerdings hätte diese Art der Verletzung natürlich auch bei jedem anderen Training passieren können. So oder so ist sie doppelt bitter für den Verein und vor allem den Spieler. Während auf Albritton wohl eine mehrmonatige Pause zukommt, hat der FC seinen Kader bereits vor dieser Verletzung nochmals vergrößert.
Nachdem bereits die Rückkehr von Routinier und Publikumsliebling Mirko Franke feststand, haben die Hagener mit Viktor Appiah (zuletzt Bremer SV) und Jeremy Lehm-kuhl (MTV Bokel) zwei neue Spieler verpflichten können. „Das tut uns richtig gut, vor allem auch in der Breite“, sagte Trainer Benjamin Duray angesichts der langfristigen Ausfälle von Axel France, Timo Stüßel sowie des Abgangs von Lucas Heins. Besonders vom 20 Jahre alten Viktor Appiah versprechen sich die Hagener einiges. „Er ist ein richtig guter Kicker und bringt einiges mit“, berichtete Tjark Seidenberg nach dem Dienstagstraining, in dem Appiah gleich mal mit mehreren Treffern die Partie zugunsten seines Teams entschied.
Bereits im Sommer hatte Appiah bei den Hagenern vorgespielt, sich dann aber zunächst für den Bremen-Ligisten entschieden. Beim Bremer SV kam der junge Offensivmann aber nicht wie gewünscht zum Zuge. Neun Pflichtspieleinsätze, oftmals nur von der Bank, waren nicht das, was sich Appiah vorgestellt hatte. „Er wird sich vor allem an das Tempo und die Körperlichkeit der Oberliga Niedersachsen gewöhnen müssen, das ist doch ein ziemlicher Unterschied zur Bremen-Liga“, sagt Benjamin Duray. Dasselbe trifft in noch höherem Maße auf Jeremy Lehmkuhl zu. Erst im vergangenen Sommer war der 19-Jährige von der SG Frelsdorf/Appeln/Wollingst zum Bezirksligisten MTV Bokel gewechselt und hatte sich dort in den vergangenen Monaten zum besten Torschützen aufgeschwungen.
Im Notizblock der Hagener stand Lehm-kuhl deshalb schon länger, nun passte es, weil offenbar auch der Spieler selbst unbedingt zu den Grün-Schwarzen wollte und aktiv auf die Hagener zugekommen war. „Jeremy ist ein richtiger Wühler, hat eine tolle Mentalität und ist enorm bissig. Ich mag solche Spieler“, sagt Tjark Seidenberg, der dem neuen Mann noch eine Menge Entwicklungspotenzial bescheinigt.
Chefcoach Benjamin Duray sieht den Kader somit gut aufgestellt für die kommenden Monate, die gleichzeitig seine letzten in Hagen sein werden. Wie bereits hinlänglich bekannt, wird der 42-Jährige seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Das hat weniger sportliche als vielmehr logistische Gründe, wie Duray verrät: „Ich wohne in Stade und fahre viermal die Woche 70 Kilometer nach Hagen.“ Da bleibe auf Dauer im wahrsten Sinne des Wortes einfach sehr viel auf der Strecke. 75 Minuten benötigt Duray im Schnitt für eine einfache Fahrt. „Das ist einfach ein Brett. Und deshalb habe ich dem Verein schon im vergangenen Jahr mitgeteilt, dass ich diesen Aufwand nicht mehr leisten kann und will.“ Ob er im Sommer eine neue Aufgabe antrete, wisse er jetzt noch nicht. Lose Anfragen habe es zwar schon gegeben, das Richtige war aber noch nicht dabei. Momentan gilt Durays Aufmerksamkeit aber ohnehin nur dem FC Hagen/Uthlede: „Ich freue mich wirklich auf die Rückserie und hoffe, dass ich meine Mission hier im Sommer erfüllt habe.“ Soll heißen: Der A-Lizenz-Inhaber möchte sich gerne mit dem Oberliga-Klassenerhalt aus Hagen verabschieden.
ZUR SACHE
Corona bei der Eintracht: Celle-Spiel abgesagt
Viele Diskussionen hat es gegeben wegen der für Sonntag angesetzten Oberliga-Nachholpartie des FC Hagen/Uthlede beim MTV Eintracht Celle. Während beide Vereine partout nicht schon am 23. Januar diese so wichtige Partie austragen wollten, bestand Staffelleiter Burkhard Walden auf die frühe Ansetzung (wir berichteten ausführlich).Nun steht fest: Zumindest an diesem Sonntag wird das Spiel noch nicht über die Bühne gehen. Beim MTV gibt es einen bestätigten Corona-Fall, um kein größeres Risiko einzugehen, wurde die Partie deshalb abgesetzt und auf den nachfolgenden Sonntag (30. Januar) verschoben. Und dann soll sie auch definitiv durchgezogen werden. Das mussten die Vereine dem Staffelleiter quasi zusichern. Die Stadt Celle hat die Rasenplätze offenbar bereits freigegeben, zusätzlich ist für den 30. Januar als Ausweichstätte auch schon der Kunstrasenplatz des VfL Westercelle angemietet worden. Den Hagenern bleibt also noch eine ganze Trainingswoche Zeit, um sich optimal auf das erste Pflichtspiel des Jahres vorzubereiten. Es sei denn, Corona schlägt doch noch einmal heftig zu.
Quelle: Weser-Kurier vom 21.01.2022 verfasst von Tobias Dohr