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Entscheidend ist auf dem Platz

Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede startet in die Saison: Erstes Pflichtspiel im Pokal bei Kickers Emden

„Gute Frage und auch eine schwierige Frage“, antwortet Benjamin Duray. Wie zufrieden der Coach des Fußball-Oberligisten FC Hagen/Uthlede mit dem Verlauf der Vorbereitung ist, lässt sich für ihn nicht so einfach sagen. Der 42-Jährige ist zweifellos zufrieden, jedenfalls so zufrieden, wie man es unter den Umständen der vergangenen Monate sein kann. Er spricht von einer ungewöhnlichen Vorbereitung, weil seine Spieler unterschiedliche Voraussetzungen mitgebracht hätten. Spieler wie die frisch verpflichteten Lucas Heins, Timo Dressler oder Kian Hinte stünden „voll im Saft“, bei anderen wiederum hätte sich die coronabedingte Pause stärker bemerkbar gemacht. „Aber“, schränkt der Hagen-Coach vor dem ersten Pflichtspiel der Saison an diesem Sonnabend bei BSV Kickers Emden (14 Uhr) umgehend ein, „es ist letztlich egal, denn auf dem Platz ist es eine ganz andere Belastung.“

Für Hagens Coach ist es die erste „richtige“ Saison. Nachdem sein Vorgänger Carsten Werde in der vergangenen Spielzeit nach einer 0:7-Niederlage bei Blau-Weiß Lohne Anfang Oktober zurückgetreten war, übernahm Benjamin Duray das Team für gerade einmal vier Spiele, ehe das abrupte Ende kam. Es folgten viele Monate des Wartens und des Hoffens, dass es mit dem Fußballspielen bald wieder losgehen könne.

Rückblickend war dies keine einfache Situation, „aber die Mannschaft und der ganze Verein haben es mir leicht gemacht“, sagt er. Ein Gutes hatte der Stillstand zwischen November und Juni allerdings doch: Der FC Hagen/Uthlede konnte in Ruhe seine Kaderplanung gestalten. Denn auch das war die Erkenntnis der vergangenen Saison: Wäre sie wie ursprünglich geplant zu einem regulären Ende gekommen, hätte es mit dem anvisierten Klassenerhalt ziemlich eng werden können. Lediglich fünf Punkte standen bei den Grün-Schwarzen nach acht Partien zu Buche.

Die Kaderplanung nahm trotz aller Unwägbarkeiten, wann es wieder losgehen würde, daher eine zentrale Rolle ein. Im Januar konnte mit Julian Deppe bereits der erste Neuzugang vermeldet werden. Für den 20-Jährigen ist es die zweite Chance, in Niedersachsens Oberhaus Fuß zu fassen, nachdem er sie beim Rotenburger SV (vornehmlich verletzungsbedingt) nicht nutzen konnte. Als sich eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs anbahnte, schlug der FC Hagen/Uthlede weiter zu. Mit Luca Mittelstädt verpflichtete der Oberligist sogar einen Regionalliga-erfahrenen Spieler, der beim FC Oberneuland zwar keine Spielpraxis bekam, zuvor aber beim VfL Oldenburg aktiv war. Zudem kommt er aus dem Kreis, wurde er doch bei RW Cuxhaven groß. In den Testspielen konnte der Offensivspieler bereits auf seine Qualitäten aufmerksam machen. Genauso wie der junge Kian Hinte, der von Werders U19 an die Blumenstraße wechselte. Obwohl der Jugend-Bundesliga-erfahrene Neuzugang umworben war, sprachen die Umstände für Hagen. Hinte wohnt in Schwanewede, legt seinen Fokus aktuell auf seine Ausbildung und will die Oberliga Niedersachsen dazu nutzen, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Das spielte den Hagenern in die Karten.

Nicht minder umworben war Timo Dressler, dessen Vertrag beim Regionalligisten FC Oberneuland nicht verlängert worden war. Der FC Hagen/Uthlede war einer von mehreren Interessenten – und bekam auch deswegen den Zuschlag, weil Dressler in Burgdamm wohnt. Der vergleichsweise kurze Fahrtweg kam den Hagenern in diesem Fall ebenfalls zugute. Komplettiert wird das Feld der Neuzugänge vom im Landkreis Osterholz bestens bekannten Patrick Hirsch, der vom Landesligisten TSV Ottersberg gekommen ist und den Schritt in die Oberliga machen will, sowie von Lucas Heins und Christian Barth. Für sie gilt dasselbe wie für Hirsch. Barth, der zuvor für den Bezirksligisten TuSG Ritterhude auflief, und Heins vom Kreisligisten SV Anderlingen wagen sogar den Sprung um zwei beziehungsweise drei Klassen. Trainer Benjamin Duray spricht in Bezug auf seinen Kader von einem „geilen Paket“. Ihm stünden Spieler mit viel Qualität und Erfahrung zur Verfügung, Spieler mit viel Entwicklungspotenzial, Spieler mit starkem Bezug zur Region und vor allem Spieler, die eine körperliche Robustheit mitbrächten. Auch das war ein entscheidender Faktor bei der Planung des Aufgebots.

„Ich will nicht sagen, dass wir professioneller aufgestellt sind, dafür sind wir immer noch Amateure. Aber wir haben uns klar verstärkt“, findet Coach Benjamin Duray. Er stellt aber auch klar: „Wir werden uns noch als Team finden müssen, wir sind sicherlich noch nicht am Optimum. Das können wir auch noch nicht sein. Die letzten Körner holt man sich auch erst über Spiele. Es wird sich zeigen müssen, wie gut wir drauf sind. Aber im Kern sind wir gut aufgestellt.“


Quelle: Weser-Kurier vom 06.08.2021 verfasst von Dennis Schott (Bericht)