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Fünf Minuten entscheiden

Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede gerät per Doppelschlag auf die Verliererstraße – 0:3 bei Kickers Emden

Eigentlich ließe sich das Spiel des FC Hagen/Uthlede bei Kickers Emden auf fünf Minuten reduzieren. Die zweite Halbzeit war gerade angebrochen, als sich Kai Diesing am gegnerischen Strafraum aussichtsreich freispielte, dem Hagener beim Abschluss aber das nötige Fortune verwehrt blieb. Diese Chance hätte für den Fußball-Oberligisten durchaus den Ausgleich bedeuten können. Doch „fast im Gegenzug“, so empfand es Hagen-Trainer Benjamin Duray, handelten sich die Gäste das 0:2 ein. Und nur vier Minuten später das 0:3. Nicht einmal eine Stunde war zu diesem Zeitpunkt absolviert, die Niederlage aber nicht mehr abzuwenden.

Dafür gab es gute Gründe. Schließlich war es das dritte Spiel binnen sieben Tagen für die Grün-Schwarzen, zudem war der Boden in Emden sehr tief. „Aber wir haben uns hinten heraus nicht aufgegeben“, hob Coach Duray hervor. An der letztlich verdienten 0:3 (0:1)-Niederlage vermochten die Gäste jedoch nicht mehr zu rütteln. Dafür fehlte neben spielerischen Mitteln auch einfach die Kraft.

Die Partie beim Staffeldritten war für die Hagener wieder mit viel Laufarbeit verbunden. Den Gegner früh anlaufen, den Bällen konsequent nachgehen, um bei Balleroberung selbst Akzente in der Offensive zu setzen. Benjamin Duray sprach in diesem Zusammenhang von „Nadelstichen“, die sein Team dem Gegner versetzen wollte. Das gelang in Ansätzen, aber über die gesamte Dauer nie so gut wie bei besagter Diesing-Chance. „Bis zum 0:1 waren wir aber ganz gut im Spiel“, meinte Duray hinterher. Bis auf eine gute Möglichkeit von Tido Steffens (35.) ließen die aufmerksamen Gäste nicht zu. Auch die zahlreichen Standardsituationen überstanden sie zunächst schadlos. Apropos Standards: „Die sind bei Emden eine echte Waffe“, sagte Duray. Mit seinen groß gewachsenen Akteuren besaß der Gastgeber deutliche Vorteile. „Und dass wir dann einen Standard nicht richtig wegkriegen, passiert dann auch mal“, bezog sich Hagens Coach auf das erste Gegentor, das im Anschluss an einen in dieser Phase vielen Eckbällen fiel. „Wir haben den Ball da nicht rausgekriegt“, beobachtete Duray, wie Emdens Yanic Konda einen Querpass kurz vor der Pause zum 1:0 für Kickers aus Kurzdistanz über die Linie schob.

Die entscheidenden fünf Minuten folgten kurz nach Wiederanpfiff. Das 0:2 durch den auffälligen Tido Steffens (53.) hatte den Hagenern, die ja kurz zuvor den Ausgleich vor Augen hatten, besonders zugesetzt. „Da haben wir ein bisschen gewackelt“, beobachtete Duray, wie Schlussmann Yannick Becker einige Emder Chancen zunichte machte. Das rasche 0:3 durch Holger Wulff (57.) konnte er aber auch nicht verhindern. Die Messe war spätestens jetzt gelesen – und das merkte man dem Spiel denn auch an. Die Hausherren verwalteten das Ergebnis, kamen hier und da noch einmal gefährlich vor das Hagener Gehäuse, während die Gäste in ihrem Verteidigungsmodus verharrten. „Nach dem 0:3 war die Partie entschieden“ – daran gab es auch für Duray nichts zu deuteln. Es ging schließlich nur noch darum, weiteren Schaden abzuwenden. Das gelang mit Glück und Geschick. Immerhin.

Damit bleibt nach einer intensiven Woche festzuhalten: Gegen Spitzenreiter SC Spelle-Venhaus teuer verkauft, aber verloren. Im Pokal gegen den Rotenburger SV ersatzgeschwächt alles rausgeholt und glücklich weitergekommen, und nun die klare Niederlage beim Staffeldritten Kickers Emden.

„War hart, aber wir haben es unter dem Strich ganz gut gemacht“, resümierte Coach Benjamin Duray und richtete den Blick bereits auf den kommenden Freitagabend. Dann empfangen die Grün-Schwarzen den TB Uphusen.

BSV Kickers Emden: Ludwig; Faqiryar, Wulff, Eilerts, Adeniran (79. Visser), Bamezon (66. Bloem), Goosmann, Sillah, Konda (82. Janssen), Steffens, Dassel (82. Dagott)

FC Hagen/Uthlede: Becker; Müller, Stroth, Franke, Burdorf, Diesing (72. Elmali), Tienken, Bremser (66. Wegner), Hausmann (61. T. Stüßel), Hannemann, France (85.Denkgelen)

Tore: 1:0 Yanic Konda (41.), 2:0 Tido Steffens (53.), 3:0 Holger Wilff (57.)


Quelle: Weser-Kurier vom 19.10.2020 verfasst von Dennis Schott