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Mehr als 100 Zuschauer gegen Atlas

Der FC Hagen/Uthlede startet vielversprechend in die eFootball-Oberliga, landet am Ende aber auf Platz fünf

Wäre doch alles so einfach wie im eFootball. Erst Anfang April hatte der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV), auch als Antwort auf die Corona-bedingte Saisonunterbrechung, die e-Football-Oberliga eingeführt. 17 der 18 (realen) Oberligisten haben beim Wettbewerb der (virtuellen) Oberliga mitgemacht. Am vergangenen Wochenende nun, also nicht einmal einen Monat nach dem Beginn, wurde bereits der letzte Spieltag ausgetragen. Was im echten Fußball unmöglich erscheint, war für die Konsolenspieler eine willkommene und vor allem schnell durchführbare Abwechslung. Der FC Hagen/Uthlede war mit von der Partie und belegte am Ende einen respektablen fünften Platz.

„Eigentlich wollten wir Dritter werden, damit wir das Bier abstauben. Aber wir hätten es mit den Jungs wegen der Coronakrise sowieso nicht gemeinsam trinken können“, meint Erik Köhler, der gemeinsam mit Fabio Hausmann die Farben der Hagener an der Konsole vertrat und den mit 50 Liter Freibier ausgelobten dritten Platz knapp verpasste. Dabei hatte es zu Beginn sogar nach mehr ausgesehen. Hausmann und Köhler blieben in den ersten fünf Begegnungen ungeschlagen, mussten nur gegen den späteren Vizemeister SV Atlas Delmenhorst die ersten Verlustpunkte hinnehmen. Dieses 6:6 gegen den SV Atlas stellte trotzdem das Highlight dar, denn die Partie verfolgten online insgesamt mehr als 100 Zuschauer. „Da war gut was los“, meint Erik Köhler rückblickend. Den Livestream verfolgten die Hagener Teamkollegen ohnehin sehr interessiert, aber diese Partie lockte weitaus mehr als die durchschnittlich 20 Zuschauer vor den Bildschirm.

Im sechsten Spiel mussten die Hagener gegen Eintracht Northeim die erste Niederlage hinnehmen, und auch wenn sich danach wieder drei Siege anschlossen, mussten die Grün-Schwarzen den Kontakt zur Spitze etwas abreißen lassen. Als mitentscheidend für den weiteren Verlauf erachtet Erik Köhler die 2:3-Niederlage gegen den MTV Gifhorn, dem späteren Meister. Ab diesem Zeitpunkt war eigentlich klar, dass die Hagener nicht mehr um die Spitze mitreden können, weil sich auch Kickers Emden und Atlas Delmenhorst kaum eine Blöße gaben. Nach dem 3:9 gegen Emden und dem 3:3 gegen den VfL Oldenburg war vor dem finalen Spieltag klar, dass die Grün-Schwarzen nicht mehr als Platz vier erreichen können. „Die Luft war dann etwas heraus“, begründet Köhler die abschließende 2:10-Abfuhr gegen Arminia Hannover.

Spaß gemacht habe es trotzdem, auch wenn die eFootball-Oberliga des NFV eine gewisse Umstellung erforderte. Denn um eine Chancengleichheit zu wahren, wurde jedes Team mit derselben Spielstärke ausgestattet, was es im normalen FIFA-Konsolenmodus nicht gibt. „Das ist schon ein extremer Unterschied zum richtigen Zocken“, meint Erik Köhler. Hinzu kam bei ihm, dass er, als die eFootball-Oberliga kurzerhand eingeführt wurde, gar nicht mehr so gut „im Training“ war. „Ich habe zwei Monate vorher gar nicht gezockt. Ich habe FIFA 20 nur in der Anfangszeit viel gespielt, als das Spiel neu herauskam“, so Erik Köhler weiter. Und letzten Endes sei die virtuelle Oberliga zudem durchaus zeitintensiv gewesen. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn „trafen“ sich die Kontrahenten online, danach spielte jeder Einzelne der Zweierteams gegeneinander, die Ergebnisse der beiden Spiele, die jeweils 15 Minuten dauerten, wurden dann zu einem Gesamtergebnis addiert.

Der fünfte Rang kann aber vor einem anderen Hintergrund nicht hoch genug eingeschätzt werden. Fabio Hausmann und Erik Köhler waren nämlich die einzigen Konsolenspieler, bei denen beide auch im aktuellen Kader der „echten“ Oberliga-Mannschaft stehen. „Ich hätte es gut gefunden, wenn das jedes Team so gemacht hätte. Wir hätten uns auch einen ‚Crack‘ holen können, der wahrscheinlich mehr Punkte geholt hätte“, meint Erik Köhler. In einem Punkt konnte aber auch die Konkurrenz den Hagenern einen Spitzenplatz nicht abringen, und zwar bei der Zahl der Gegentore. Nach Atlas Delmenhorst (41 Gegentore) stellte der FC Hagen/Uthlede die beste Abwehr aller 17 angetretenen Mannschaften. „Das lag aber in erster Linie an Fabio, er ist defensiv viel stärker als ich“, sagt Erik Köhler. Ohnehin sei sein Teamkollege der „etwas bessere“ Spieler. Zumindest am Joystick. (Anm. der Redaktion der FC belegt mit 59 Gegentoren, gemeinsam mit dem MTV Gifhorn, den 1. Platz der wenigsten Gegentore)

Zur Sache

Nur Braunschweig nicht dabei

Vom 4. bis 26. April ermittelten 17 der 18 Klubs der höchsten Spielklasse in Niedersachsen an der Playstation ihren „eFootball-Meister“. Einzig FT Braunschweig stellte kein Team. Gespielt wurde FIFA 20. Insgesamt wurden in der eFootball-Oberliga Niedersachsen 17 Spieltage im Modus „Jeder gegen Jeden“ ausgetragen. Jeder Spieltag bestand aus zwei Einzelspielen, in denen die Spieler im Eins-gegen-Eins-Modus in einem Match gegeneinander antraten. Die Summe der beiden Einzelspiele ergab das Spieltagsergebnis. Dank des Online-Spielmodus bei FIFA 20 konnten sich die Spieler auf der Playstation in Zeiten der Corona-Pandemie von zu Hause aus mit ihren Kontrahenten messen.

Die Abschlusstabelle: 1. MTV Gifhorn (125:62 Tore, 42 Punkte), 2. Atlas Delmenhorst (144:83, 41), 3. Kickers Emden (119:59, 39), 4. MTV Wolfenbüttel (128:75, 36), 5. FC Hagen/Uthlede (86:59, 32), 6. Arminia Hannover (111:70, 31), 7. MTV Eintracht Celle (111:89, 26), 8. 1. FC Germania Egestorf-Langreder (98:103, 22), 9. BW Tündern (81:76, 21), 10. VfL Oldenburg (95:104, 20), 11. FC Eintracht Northeim (85:95, 19), 12. Lupo Martini Wolfsburg (63:85, 15), 13. Heeslinger SC (79:104, 14), 14. SC Spelle-Venhaus (69:100, 12), 15. VfV Borussia 06 Hildesheim (70:132, 10), 16. TB Uphusen (47:142, 10), 17. TuS Bersenbrück (52:125, 4).


Quelle: Weser-Kurier verfasst von 30.04.2020 verfasst von Dennis Schott