Gemeinsam stark
Der kriselnde FC Hagen/Uthlede tritt geschlossen die Reise zum Auswärtsspiel gegen den SC Spelle-Venhaus an
Bereits um 15 Uhr wird sich der FC Hagen/Uthlede an diesem Mittwoch auf den Weg ins 160 Kilometer entfernte Spelle machen. Bis auf Jason Lehmkuhl, der beruflich verhindert ist, werden alle Spieler beim Auswärtsspiel gegen den SC Spelle-Venhaus (Anstoß 19.30 Uhr) dabei sein. Trainer Carsten Werde wertet dies als starkes Zeichen. „Die Spieler sind ja alle berufstätig und müssen
sich einen halben Tag Urlaub nehmen“, begründet er. Die Botschaft, die dahinter steckt: Gemeinsam kommen wir da unten raus. Die Lage beim Fußball-Oberligisten ist nach der 2:5-Niederlage am Wochenende nämlich brisanter geworden: Der FC Hagen/Uthlede steht auf einem Abstiegsplatz. Komplett überraschend kommt dies freilich nicht, weilen die Grün-Schwarzen praktisch
von Anbeginn der Saison im Tabellenkeller. Das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz hat dennoch eine andere Dimension.
„Es ist wahrlich keine leichte Aufgabe, die da auf uns zukommt.“ Carsten Werde, Trainer
Zumal davon auszugehen ist, dass sich an dieser Situation vorerst nichts ändern wird. Auf den Befreiungsschlag beim SC Spelle-Venhaus zu bauen, wäre dann doch ein wenig vermessen. Dafür sind die Rollen zu klar verteilt. Hier die abstiegsbedrohten Hagener, dort die auf dem vierten Platz weilenden Speller. „Es ist wahrlich keine leichte Aufgabe, die da auf uns zukommt“, bestätigt Carsten Werde, fügt allerdings an: „Es ist aber auch nicht unmöglich, dort zu bestehen.“ Sein Wunsch: Gezielt Nadelstiche zu setzen. „Es muss dann auch mal ein geschossenes Tor für den Dreier reichen“, findet er. Selbst ein Remis wäre in Anbetracht der klaren Rollenverteilung als Erfolg zu betrachten.
Fakt ist aber auch: Präsentiert sich die Hagener Abwehr ähnlich wie zuletzt gegen den Heeslinger SC, droht weiteres Ungemach. Gefordert wird die FCH-Defensive in jedem Fall. Mit 43 erzielten Toren bildet der SC Spelle-Venhaus gemeinsam mit dem VfL Oldenburg den gefährlichsten Sturm der Liga. Der FC Hagen/Uthlede (44 Gegentore) dagegen stellt nach Blau-Weiß Tündern die zweitschwächste Abwehr. Eine Abwehr, die nicht zwangsläufig aufgrund der jüngsten Niederlage Änderungen erfahren wird, sondern aufgrund der Tatsache, dass Thomas Wischhusen wegen seiner fünften Gelben Karte aussetzen muss und hinter dem Einsatz von Justin Sauermilch (Fußprellung) ein Fragezeichen steht. Überhaupt gelte es, gerade jetzt, „das Vertrauen in sich selbst nicht zu verlieren“, findet Trainer Carsten Werde. Zu viele Änderungen würden dies nicht unbedingt fördern. Und abgesehen davon hat es der FC Hagen/Uthlede bereits geschafft, gestärkt aus herben Enttäuschungen zu treten. So etwa nach diesem unwirklich anmutenden 0:9 gegen den 1. FC Germania Egestorf-Langreder. Das anschließende Spiel bei Arminia Hannover gewann das Werde-Team nämlich mit 4:3.
Und trotzdem: In der überwiegenden Zahl kassiert der FC Hagen/Uthlede zu viele Gegentore. Das Spiel gegen Egestorf-Langreder bildete zwar die Spitze aller Niederlagen, dennoch bleibt zu konstatieren, dass daneben drei Pleiten mit vier und eine mit fünf Gegentoren zu Buche stehen. Das Torverhältnis liegt somit aktuell bei minus 20. Ein negatives Torverhältnis muss zwar nicht zwangsläufig für eine negative Saison sprechen, das bewiesen die Grün-Schwarzen höchstselbst in der vergangenen Spielzeit (51:56 Tore). Doch „minus 20 ist einfach zu viel“, stellt Coach Werde klar und appelliert an sein Team, die Unkonzentriertheiten abzustellen. „Wir haben ja auch gegen Heeslingen kein katastrophales Spiel gezeigt“, findet Hagens Trainer. Nur habe man sich letztlich die entscheidenden Fehler erlaubt.
Beim SC Spelle-Venhaus wird den Hagenern 90 Minuten lang höchste Aufmerksamkeit abverlangt werden. Was den Gegner so stark macht? „Es ist eine fußballerisch explizit gute Mannschaft“, antwortet der FC-Coach Carsten Werde. Die Innenverteidiger zeichneten sich durch eine gute Spieleröffnung aus, und auf den Achter-Positionen würden die Bälle geschickt verteilt werden, so der FCH-Coach weiter. Aber: „Obwohl Spelle den besten Angriff hat, sind sie nur Vierter. Das heißt, sie sind auch in der Abwehr anfällig“, erklärt Carsten Werde. Das gelte es auszunutzen.