Hagen geht bei Atlas unter
Oberliga-Aufsteiger verliert Pokalviertelfinale in Delmenhorst mit 0:4 – Trainer erwartet Reaktion
Carsten Werde ist vom Typ her niemand, der die Dinge schönredet. Er setzt stets auf klare Worte. Das war auch heute so, trotz der heftigen 0:4-Packung im Pokalviertelfinale bei Oberliga-Konkurrent Atlas Delmenhorst. „Klar, dieses Spiel schlägt schon aufs Gemüt“, gab der Trainer des FC Hagen/Uthlede geknickt zu.
Die Hagener waren eigentlich mit der festen Absicht nach Delmenhorst gefahren, das Halbfinal-Ticket zu lösen. Und ganz unmöglich schien das ja auch nicht. In der Tabelle steht Hagen als Aufsteiger nach acht Spieltagen auf Rang fünf, nur einen Platz hinter Atlas. Zudem ging das Liga-Duell Mitte August 2:2 aus. Die Devise lautete: Alles ist möglich. Ein Irrglaube.
Bei der Frage nach den Gründen für die krachende Niederlage musste Werde nicht lange überlegen. „Wir haben nach dem frühen 0:2-Rückstand alles Wesentliche vermissen lassen – Zweikampfverhalten, Ballsicherheit und die richtige Einstellung.“ Das Ergebnis sei laut Werde am Ende sogar schmeichelhaft gewesen. „Wir hätten auch sechs oder sieben Dinger kassieren können“, betonte Hagens Coach wenig erfreut.
Die Partie war kaum angepfiffen, da stand es schon 0:1. Nach einem scharf getretenen Freistoß stand Delmenhorsts Marco Priessner goldrichtig und drückte den Ball über die Linie. Alexander Janosch, der im Pokal den sonst gesetzten Yannick Becker im FC-Gehäuse vertreten durfte, war ohne Chance. Gleiches galt auch für das 0:2 nach 15 Minuten: Torschütze war erneut Priessner, der einen Ballverlust der Hagener im Vorwärtsgang bestrafte.
Nun ist es sicher nicht so, dass Hagen eine solche Situation nicht kennt. Im Liga-Spiel gegen Delmenhorst lagen die „Grün-Schwarzen“ auch frühzeitig 0:2 hinten, berappelten sich dann aber und schafften noch das Comeback. Im jetzigen Pokalduell fiel die Reaktion aber mau aus. Auch Kapitän Marlo Burdorf, der trotz Rückenbeschwerden auf die Zähne biss, konnte das Team nicht in die Spur bringen. Delmenhorst blieb weiterhin spielbestimmend.
Nur zwei gefährliche Torabschlüsse brachten die Hagener bis zum Schlusspfiff zustande. Bei dem ersten hatte Andre Stüßel Pech: Seinen 18-Meter-Schuss konnte Atlas-Keeper Florian Urbainski noch an die Latte lenken. Die zweite vergab Erik Köhler Mitte der zweiten Hälfte freistehend vor dem Keeper. Zu dem Zeitpunkt stand es bereits 0:3, Priessner hatte direkt nach Wiederanpfiff seinen dritten Treffer erzielt. In Minute 77 folgte dann noch das 0:4 durch Musa Karli, der endgültige K.o. für Hagen.
Viel Zeit, die Niederlage aufzuarbeiten, hat der FC nun nicht. Am Sonnabend ist wieder Ligaalltag, da wartet das Heimspiel gegen Mitaufsteiger VfL Oythe (16 Uhr). „Da müssen wir eine Reaktion zeigen“, fordert Werde.
SV Atlas Delmenhorst: Urbainski – Lingerski, Siech, Plendiskis, Köster, Mutlu (79. Hein), Bruns, Schmidt, Karli, Degen (75. Osei), Prießner (71. Rauh)
FC Hagen/Uthlede: Janosch – Gagelmann, Göcke, Müller, France, Burdorf, Wischhusen (66. Knoop), Köhler, Dähnenkamp, Stern (46. Janssen), Stüßel
Tore: 1:0 Marco Prießner (1.), 2:0 Marco Prießner (19.), 3:0 Marco Prießner (46.), 4:0 Musa Karli (77.)
Quelle: Nordsee-Zeitung vom 04.10.2018 verfasst von Christian Heinig