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Stern fehlt, Gagelmann vielleicht

FC Hagen/Uthlede will bei Arminia Hannover den ersten Oberliga-Sieg einfahren

Die erste ganz normale Trainingswoche in der Fußball-Oberliga Niedersachsen hat der FC Hagen/Uthlede als Tabellenachter verbracht. Und das war ein gutes Gefühl. Weniger wegen des Blicks auf die Tabelle. Vielmehr brachte das 2:2 im ersten Punktspiel gegen den SV Atlas Delmenhorst gleich drei wichtige Erkenntnisse, die Trainer Carsten Werde vor der ersten Auswärtspartie bei Arminia Hannover (Sonntag, 15 Uhr) gleich mal zielführend ins Training einbaute.

„Erstens war da die Beantwortung der Frage: Wie wird in der Oberliga eigentlich Fußball gespielt? Dann die Erkenntnis: Wir sind in der Lage, da spielerisch zu agieren. Und drittens konnten wir klar erkennen, worauf es in den kommenden Wochen ankommen wird, um auch weiterhin zu punkten“, fasst es Werde zusammen. Bei Arminia Hannover stellt sich der Hagener Trainer auf einen ziemlich unter Druck stehenden, weil katastrophal gestarteten Gegner ein.

Die Arminen schieden erst im Pokal aus und setzten dann auch noch das erste Punktspiel mit 1:4 in den Sand, ausgerechnet im Derby gegen HSC Hannover. „Sie werden sich denken, wenn wir jetzt auch noch gegen einen Aufsteiger verlieren…“, skizziert Werde das Worst-case-Szenario für das Team von Trainer Hikmet Salar und fügt dann hinzu: „Wir werden alles versuchen, um unseren Teil dazu beizutragen. Denn unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen den ersten Oberliga-Sieg.“ Keine Frage: Das Remis im Saisonauftaktspiel gegen Delmenhorst – und vor allen Dingen die Art und Weise des Zustandekommens – hat die Motivation weiter steigen lassen im Lager des FC: „Wir haben noch mehr Blut geleckt“, umschreibt Werde die Stimmung vor der Partie im altehrwürdigen Rudolf-Kalweit-Stadion mit einer Kapazität von 10 000 Plätzen.

Es ist aber bei Weitem nicht alles rosarot beim Aufsteiger. So erhielt Maurice Banehr, der nach einer starken Vorbereitung als Startelfkandidat vor dem Atlas-Spiel erst kurzfristig passen musste, die bittere Diagnose, dass er mit einer Schambeinentzündung auf unbestimmte Zeit ausfällt. Auch die altbekannten Adduktorenprobleme von Kai Diesing sind zurück, der Mittelfeldmotor fällt für das Hannover-Spiel ebenfalls aus. „Und bei Kai wissen wir noch gar nicht genau, wie es jetzt weitergeht“, so Werde, dem am Sonntag mit Jascha Stern ein weiterer wichtiger Akteur aus privaten Gründen nicht zur Verfügung steht.

Ein kleines Fragezeichen steht auch noch hinter Meiko Gagelmann – und ein Ausfall des Neuzugangs würde den Hagenern ebenfalls so richtig wehtun. Denn Gagelmann gehörte im Spiel gegen Delmenhorst zu den besten Akteuren – und das, obwohl er auf einer für ihn ungewohnten Rolle auf der rechten Außenbahn spielte. „Meiko ist sehr flexibel. Er kann Außenverteidiger, Flügelstürmer oder natürlich auch als Sechser im Zentrum spielen“, erklärt Carsten Werde. Bei seinem alten Klub, Bremen-Liga-Aufsteiger SFL Bremerhaven, spielte Gagelmann immer nur als Sechser, erzielte dort in der vergangenen Saison immerhin 14 Tore. Gegen Delmenhorst fiel Gagelmann vor allem durch hohe Laufbereitschaft und seine enorm starke Zweikampfführung auf, ließ aber auch immer wieder spielerische Fertigkeiten aufblitzen.

„Meiko musste sich erst einmal anpassen an das höhere Tempo, hat in der Vorbereitung aber schon einen großen Sprung gemacht“, traut Carsten Werde dem 24-Jährigen durchaus noch weitere Entwicklungssprünge zu. Vielleicht ja schon am Sonntag.


Quelle: Weser-Kurier vom 18.08.2018 verfasst von Tobias Dohr