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Rote Karte, Hitzeschlacht, Elfmeterschießen – weiter

Wenn es so ziemlich eine Sache gibt, die ein Fußballtrainer in einem Pokalspiel bei einem unterklasssigen Gegner vermeiden will, dann ist das eine frühe Rote Karte. Noch dazu bei knapp 30 Grad im Schatten. Dem FC Hagen/Uthlede ist jedoch genau dieses Missgeschick beim Bezirksligisten TV Jahn Schneverdingen unterlaufen. Am Ende setzte sich der Oberligist aber trotzdem in der Qualifikationsrundenpartie des Niedersachsenpokals durch. Allerdings benötigte das Team von Trainer Carsten Werde am Ende das Elfmeterschießen, um mit 5:4 (1:1, 0:0) die Oberhand zu behalten.

Dass der Sprung ins Achtelfinale ein derartiger Kraftakt werden würde, hatte sich in der Anfangsphase keinesfalls angedeutet. Die Hagener übernahmen auf dem erstklassig zu bespielenden Rasenplatz sofort das Kommando und erspielten sich früh einige gute Gelegenheiten. Jascha Stern und Meiko Gagelmann vergaben die besten davon. Schneverdingen beschränkte sich komplett aufs Kontern und hatte bis auf einen Distanzschuss zunächst keine nennenswerten Möglichkeiten.

In der 27. Minute wurden die Karten dann jedoch neu gemischt. Nach einem völlig missratenen Abspiel von Thomas Wischhusen, konnte Berendt Knoop den dazwischen gesprinteten Gegner nur noch mit einem Foul stoppen. Da der Hagener in dieser Szene letzter Mann war, war die Rote Karte nur folgerichtig, wie auch Carsten Werde wusste: „Er war zwar noch weit vor unserem Tor, aber Berendt war eindeutig letzter Mann.“ Der FC-Coach stellte sofort um, brachte Axel France für Maurice Banehr als neuen Abwehrstabilisator. Fortan ging es für die Gäste erst einmal darum, sich in die Pause zu retten und dort einen neuen Schlachtplan zu entwerfen.

Mit der Umsetzung dieser neuen Marschrichtung war Werde dann mehr als einverstanden: „Die 30 Minuten nach der Pause haben wir auch mit einem Mann weniger richtig guten Fußball gespielt.“ Folgerichtig fiel bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff die Hagener Führung. Einen tollen Diagonalball von Marlo Burdorf köpfte Mirko Franke direkt ins Zentrum, wo Justin Dähnenkamp das Leder per Volleyabnahme direkt versenkte. Danach hätte Jascha Stern alles klar machen können, doch einmal wurde ein Schuss des Rückkehrers von der Linie gekratzt, einmal scheiterte der Stürmer am gegnerischen Torwart.

Doch auch Schneverdingen bekam in Überzahl nun seine Chancen. Einmal rettete die Unterkante der Latte für den bereits geschlagenen Yannick Becker, kurz danach war der FC-Schlussmann aber zur Stelle. In der vorletzten Minute war dann aber Becker komplett machtlos. Mit dem Mute der Verzweiflung zog Jascha Goelitzer einfach noch einmal ab, aus gut und gerne 30 Metern schlug der Ball unhaltbar im Hagener Gehäuse ein. „Ein unfassbarer schöner Sonntagsschuss“, urteilte Carsten Werde, dessen Team somit doch noch ins Elfmeterschießen gezwungen wurde.

Dort trafen dann zunächst Justin Dähnenkamp, Mirko Franke und Fabio Hausmann, ehe ein Jahn-Akteur vorbei zielte. Doch dieses Geschenk nahm Burdorf, der ebenfalls verschoss, noch nicht an. Erst als André Stüßel versenkt hatte und die Gastgeber zum letzten Schuss antraten, fiel die Entscheidung. Erneut schoss ein Schneverdinger Akteur daneben – der Einzug ins Achtelfinale, wo nun am kommenden Sonntag der Bezirksligist SV Lachem-Haverbeck wartet, war geschafft.

FC Hagen/Uthlede: Becker – Franke, Müller, Knoop, Korf, Banehr (33. France), Wischhusen (90. Hausmann), Burdorf, Dähnenkamp, Gagelmann, Stern (78. Stüßel)

Tore: 0:1 Justin Dähnenkamp (49.), 1:1 J. Goelitzer (90.)

Elfmeterschießen: 1:2 Dähnenkamp, 2:2, 2:3 Franke, 3:3, 3:4 Hausmann, Jahn-Spieler schießt vorbei, Burdorf verschießt, 4:4, 4:5 Stüßel, Jahn-Spieler schießt vorbei

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Hagens Berendt Knoop (27./Notbremse)


Quelle: Weser-Kurier vom 30.07.2018 verfasst von Tobias Dohr