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Ein Tag zum Vergessen

Hagen/Uthlede verliert 0:3 in Emden – und Axel France mit schwerer Verletzung

So schnell geht das manchmal im Fußball. Am Mittwochabend waren die Oberliga-Kicker des FC Hagen/Uthlede noch im siebten Fußballhimmel gewesen, hatten in einem berauschenden Flutlichtspiel den VfL Oldenburg nach 0:1-Rückstand noch mit 4:1 in die Knie gezwungen. Nur drei Tage später, am Samstagnachmittag, schlichen die Grün-Schwarzen nun mit hängenden Köpfen vom Platz des Emdener Stadions. Mit 0:3 (0:0) hatte sich das Team von FC-Trainer Benjamin Duray den dort heimischen Kickers geschlagen geben müssen.

Bei der Frustbewältigung nach Abpfiff ging es dabei gar nicht so sehr um die Leistung der Gäste. Die war für Benjamin Duray nämlich absolut in Ordnung gewesen. „Wir haben hier alles in allem ein gutes Spiel gemacht.“ Dass seine Mannschaft am Ende aber mit leeren Händen und – was am schlimmsten wog – mit einem schwer verletzten Spieler die lange Heimreise antreten musste, setzte Duray ohne Frage zu. Und sorgte bei dem Hagener Coach auch für durchaus nachvollziehbaren Frust.

„Ich hatte heute leider das Gefühl, dass meine Spieler in der einen oder anderen Situation nicht so geschützt wurden, wie es hätte sein müssen“, sagte Duray und spielte damit vor allem auf die Situation in der 42. Minute an. Da war Axel France überaus rüde von Emdens Dany Hatou gefoult worden. Während France ausgewechselt und mit Verdacht auf Kreuzbandriss direkt in ein Emdener Krankenhaus gebracht wurde, kam Hatou für seine Grätsche von hinten in die Beine, bei der er nicht mal ansatzweise den Ball spielte, mit einer Gelben Karte davon – und wurde drei Minuten später in der Halbzeitpause von Emdens Trainer Stefan Emmerling umgehend ausgewechselt.

Zu allem Überfluss hatte es nur eine Minute vor dieser entscheidenden Szene einen weiteren Knackpunkt gegeben. Da hatte nämlich Patrick Hirsch, der für den privat verhinderten Finn-Niklas Klaus ins Team gekommen war, die dickste Chance der ersten Halbzeit vergeben, als er eine perfekte Vorlage vom zweiten Startelf-Neuling Kilian-Lasse Tienken (er war für den kurzfristig erkrankten Timo Stüßel ins Team gekommen) freistehend aus acht Metern Emdens Torwart Jannik Wetzel genau in die Arme spielte. „Den muss er einfach machen“, haderte auch Benjamin Duray hinterher. Statt 1:0-Führung ging es also mit einem 0:0 in die Kabinen, wo sich die Hagener nach der schweren France-Verletzung neu auf- und umstellen mussten.  „Wir waren gut im Spiel, haben die Partie bis dahin komplett offen gestaltet“, berichtete Benjamin Duray hinterher und fügte hinzu: „Natürlich haben diese beiden Szenen kurz vor der Pause einen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf.“

Ausgerechnet der für France eingewechselte Jerome Albritton war es dann, der per leichten Trikotzupfer den Freistoß verursachte, den Emdens Alagie Jabbie mit Kopf zum 1:0 über die Linie drückte (52.). Nun nahm das Unheil endgültig seinen Lauf. Kai Diesing setzte einen zentralen Freistoß aus 18 Metern in die Mauer, praktisch im Gegenzug stimmte die Zuordnung in der Hagener Viererkette überhaupt nicht, Tido Steffens konnte einen langen Flugball in Ruhe im Sechzehner annehmen und zum 2:0 vollstrecken (67.).

Die Hagener gaben sich nicht auf und hatten durch den eingewechselten Lucas Heins auch noch eine gute Gelegenheit, doch den Schlusspunkt setzten die Hausherren in Person von Tido Steffens (88.). Dass kurz vor dem 0:2 übrigens Lewis Stroth nach einer Ecke zu Fall gebracht worden, die Pfeife von Schiedsrichter Sebastian Otto allerdings stumm geblieben war – es passte am Ende zu diesem aus Hagener Sicht vollkommen gebrauchten Tag.


Quelle: Weser-Kurier vom 23.08.2021 verfasst von Tobias Dohr