Und noch ein Top-Transfer
Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede freut sich über die Zusage vom Ex-Oberneulander Timo Dressler
Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede hat einen weiteren Transfercoup gelandet. Der Verein von der Blumenstraße konnte sich die Dienste von Timo Dressler sichern, jenem Defensivakteur, der in den vergangenen sechs Jahren zum Inventar des FC Oberneuland gehörte. Nach dem Regionalliga-Aufstieg der Bremer lief es in den vergangenen Monaten aber nicht mehr so rund für den 24 Jahre alten Dressler, der beim FCO sogar stellvertretender Kapitän war.
„Zuletzt passte es einfach nicht mehr“, lässt Dressler wissen, ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen. Auf Instagram hatte der Bremer Regionalligist verkündet, dass er den am 30. Juni endenden Vertrag mit dem Innenverteidiger nicht verlängern wird. Mit Veröffentlichung dieser Meldung stand Dresslers Handy praktisch nicht mehr still. Zahlreiche Teams aus der Bremen-Liga, der Landesliga und Oberliga Niedersachsen suchten den Kontakt, einer davon war der FC Hagen/Uthlede. Dort war man vor allem vom klaren Auftreten Dresslers begeistert.
„Wir haben Timo alles erklärt, was wir uns mit ihm vorstellen könnten, aber er wollte unbedingt einmal bei uns mittrainieren und sich selbst ein Bild von der Mannschaft machen“, berichtet Gunnar Schmidt. Jener Auftritt beim Probetraining war dann auch sportlich recht eindrucksvoll, wie Hagens Teammanager weiter ausführt: „Er hat da sofort Kommandos gegeben und seine Erfahrung ausgespielt, das war schon stark.“ Jene Erfahrung kommt nicht von ungefähr, immerhin hat Dressler eine erstklassige Ausbildung genossen.
Fußballerisch groß geworden ist Timo Dressler beim TSV Lesum-Burgdamm, wo dessen Vater Uwe Dressler in den 1990er-Jahren ein Leistungsträger der damals zur Bremer Fußballelite gehörenden Herren war. Zur B-Jugend wechselte Timo Dressler dann zum FC Oberneuland, wo er, ebenso wie später beim SV Werder Bremen, überregional spielte – bei den Grün-Weißen sogar in der U19-Bundesliga. Nachdem er sich bei der U23 der Bremer nicht hatte durchsetzen können, schloss sich Dressler 2015 dem FC Oberneuland an, bei dem er fortan zum Stammpersonal gehörte und das Team als stellvertretender Kapitän in die Regionalliga führte.
Drei Vereine waren am Ende noch im Rennen, dass es schließlich der FC Hagen/Uthlede wurde, lag zum einen auch an Dresslers Wohnort in Burgdamm. Von dort aus ist man schnell auf der A27 und in Hagen. Vor allem aber hat der 24-Jährige große Lust auf den FC. „Genau so etwas habe ich gesucht, ein Klub mit dörflicher Atmosphäre, der trotzdem sehr ambitioniert ist und hoch genug spielt“, sagt Timo Dressler, dessen Bruder Mirco bei Bezirksligist TuSG Ritterhude spielt, und fügt hinzu: „Die Teamstruktur in Hagen hat mir richtig gut gefallen, man merkt sofort, dass es dort ein gesundes Gefüge und eine gute Mischung von jungen und alten Spielern gibt.“
Und dann konnten die Hagener noch mit einem ganz anderen Argument punkten: „Man muss das ja mal so ehrlich sagen: Eigentlich weiß ich nach sechs Jahren Bremen-Liga immer noch nicht so richtig, wie das ist, vor Zuschauern zu spielen“, sagt Timo Dressler. Wo in der Hansestadt die Spiele der höchsten Liga vor 50 bis 80 Zuschauern stattfinden, ist in der Oberliga – und besonders auch in Hagen – deutlich mehr los. „Alleine wenn ich an das erste Spiel gegen Rotenburg denke, da können dann auch mal 400 oder 500 Zuschauer kommen. Da freue ich mich natürlich total drauf.“
Freuen können sich auch die Fans des FC Hagen/Uthlede. Nach Kian Hinte und Luca Mittelstädt ist Timo Dressler der dritte Spieler einer Kategorie, dessen Transfer zu den Grün-Schwarzen man sich vor drei Monaten kaum hatte vorstellen können. Nun geht es für Trainer Benjamin Duray vor allem darum, aus diesen starken Fußballern ein noch stärkeres Kollektiv zu formen. Dann sollte der Klassenerhalt ein mehr als realistisches Ziel sein.
Quelle: Weser-Kurier vom 23.07.2021 verfasst von Tobias Dohr