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Hagen/Uthlede holt vier Spieler

Barth kommt aus Ritterhude, Hirsch aus Ottersberg – und ein echter Königstransfer ist auch dabei

Sechs Tore in acht Spielen – da ist eine der Schwachstellen des FC Hagen/Uthlede in der vergangenen Saison in der Oberliga Niedersachsen schnell auszumachen: Es fehlte an Torgefahr. Das soll sich in der neuen Spielzeit ändern. Helfen dabei sollen vier Neuzugänge, die die Mannschaft von Trainer Benjamin Duray vor allem im Offensivbereich verstärken. Darunter sind zwei Kicker, die im Kreis Osterholz bereits Spuren hinterlassen haben.

Auf Luca Mittelstädt dürfte der Begriff „Soforthilfe“ dabei am ehesten zutreffen. Der 21-Jährige passt aus mehreren Gründen gut ins Hagener Profil, wie Teammanager Gunnar Schmidt erklärt. Da ist zum einen seine Herkunft: Er stammt aus dem Kreis, sein erster Verein war Rot-Weiß Cuxhaven. Kurzum: Er kennt sich in der Region aus, und auch der FC Hagen/Uthlede ist ihm alles andere als fremd. „Dass er aus dem Landkreis kommt, war ein wichtiger Faktor in den Gesprächen, die wir geführt haben“, sagt Schmidt. Er glaubt nicht, dass der 21-Jährige Probleme haben wird, sich beim FC einzufinden.

Auch sportlich dürfte das nicht der Fall sein. „Wir wissen, dass er es kann“, bekräftigt Schmidt. Es, das bedeutet in diesem Fall: Toreschießen. Mit elf Treffern in acht Partien für den ESC Geestemünde war Mittelstädt in der abgebrochenen Serie nicht nur der beste Angreifer der Bremen-Liga, sondern schoss sich auch auf den Zettel des FC Oberneuland. Dem Regionalligisten schloss er sich im Winter an, hatte dort allerdings keine Gelegenheit, sich im Punktspielbetrieb zu empfehlen und zu beweisen, dass er ein Mann für die Zukunft ist. Für Mittelstädt war es der zweite Anlauf in der Regionalliga: Viertklassig hatte er bereits in der Saison 2018/19 gespielt und für den VfL Oldenburg in zehn Einsätzen einen Treffer markiert.

Einigung mit der Wunschlösung
 
Nun war der Angreifer wieder auf dem Markt. Für die Hagener tat sich unerwartet eine Tür auf. „Wir hatten vier, fünf Namen auf dem Zettel, aber als Luca dazu kam, hatten wir eine Chance, einen Spieler zu verpflichten, mit dem wir nicht rechnen konnten“, erzählt Schmidt. Mittelstädt war nun die Wunschlösung. Und mit dieser einigten sich die Hagener schnell. „Wir haben im Prinzip nur ein Gespräch gebraucht. Wir waren sofort auf einer Ebene“, freut sich Schmidt auf den groß gewachsenen Knipser, der die Abschlussschwäche vertreiben soll.

Alle Last soll dabei allerdings nicht auf den Schultern des 21-Jährigen ruhen. Er bekommt weitere Unterstützung. So etwa Patrick Hirsch vom TSV Ottersberg aus der Landesliga Lüneburg. Bei diesem Namen werden Fußballkenner aus dem Landkreis Osterholz aufhorchen. Genau: Jener Patrick Hirsch, der beim TSV Wallhöfen und beim VSK Osterholz-Scharmbeck bereits Erfahrung auf Bezirksebene gesammelt hat. Für Ottersberg lief er in der abgebrochenen Serie siebenmal auf und empfahl sich dabei für höhere Aufgaben in der Oberliga. „Er will den nächsten Schritt gehen“, unterstreicht Schmidt die Ambitionen des flexiblen 23-Jährigen, den er in einer zentralen Mittelfeldrolle oder noch ein Stück weiter vorn sieht.

Hirsch sei noch jung, aber zugleich ein sehr hungriger Spieler. Deshalb passe er gut ins Hagener Profil, so Schmidt. Dasselbe gilt auch für Christian Barth. Dass er die TuSG Ritterhude verlassen würde, stand bereits fest, sein neuer Klub aber wurde erst einmal unter Verschluss gehalten. Jetzt machten die Hagener die Verpflichtung offiziell. „Der Sprung von der Bezirks- in die Oberliga ist groß, und man muss sicherlich erst einmal abwarten, inwieweit es sofort funktioniert, aber Christians großes Plus ist, dass er extrem ehrgeizig und lernwillig ist. Er will diesen Sprung unbedingt schaffen“, sagt Schmidt über den dritten Neuen. Rücksprache hielten die Hagener auch mit Ritterhudes Trainer Bastian Haskamp. „Er traut es Christian zu, und das tun wir auch“, betont Schmidt. Sicherlich wird Barth, der in Hagen unter anderem auf den ehemaligen Ritterhuder Julian Deppe treffen wird, erst einmal in der Rolle des Herausforderers sein.

Drei Ligen nach oben
 
Dasselbe gilt für Lucas Heins. Er spielt in Zukunft sogar drei Ligen höher als zuvor: Er kommt vom SV Anderlingen aus der Kreisliga Rotenburg. „Lucas will das Abenteuer Oberliga wagen und sich noch mal weiterentwickeln“, schildert Schmidt die Beweggründe des Neuzugangs. Der Stürmer ist 25 Jahre alt, also eine Art Spätstarter auf Fünftliga-Niveau. „Das ist ihm bewusst, und das ist auch uns bewusst. Körperlich wird er aber keine Probleme bekommen. Lucas ist unwahrscheinlich robust und wird sich durchsetzen können“, vertraut Schmidt dem körperlich starken Angreifer. Natürlich gebe es fußballerisch Unterschiede zwischen Kreis- und Oberliga, „aber wir haben die Vorbereitung, um diese Schritte zu gehen“, will Schmidt Heins Zeit geben, sich an das Niveau anzupassen. Viel Zeit investieren die Hagener Verantwortlichen um Schmidt und Wilfried Roes (Leiter Herrenspielbetrieb) in die Planung des Kaders für die neue Serie. Abgeschlossen ist diese noch nicht. „Wir schauen uns noch für den Defensivbereich um“, verrät Schmidt und ergänzt: „Wir würden gern noch zwei Jungs verpflichten.“

Quelle: Weser-Kurier vom 27.05.2021 verfasst von Thorin Mentrup