Mehrere Abgänge beim FC Hagen/Uthlede
Es sind Abgänge der besonderen Art, die der FC Hagen/Uthlede zu verzeichnen hat. Mit Erik Köhler und Thomas Wischhusen verliert der Oberligist zwei Stammspieler. Aber das sind nicht die einzigen Veränderungen.
Es herrscht Gewissheit. Seit dem vergangenen Wochenende wissen Niedersachsens Amateurfußballer endlich und endgültig, wie es weitergeht. Auch bei Oberligist FC Hagen/Uthlede hat die Entscheidung, die Saison ohne Absteiger abzubrechen, durchaus für Erleichterung gesorgt. Denn die Grün-Schwarzen hätte es im Falle einer Quotienten-Regelung mit Absteigern aller Voraussicht nach erwischt.
Nun aber weiß Trainer Carsten Werde endlich, dass er und seine Mannschaft auch in der Saison 2020/2021 fünftklassig spielen werden – im dritten Jahr in Folge. Entsprechend soll in den kommenden Tagen nun auch bei den Neuzugängen endgültig Klarheit herrschen. Auf der Abgangseite wissen die Hagener bereits, wer sie verlassen wird. Und diese Abgänge haben ziemliche Substanz. Allen voran werden mit Erik Köhler und Thomas Wischhusen zwei absolute Leistungsträger und Gesichter der Mannschaft ihren Hut nehmen. Während der eine (Köhler) in die Regionalliga wechseln wird, legt der andere (Wischhusen) eine fußballerische Pause ein.
Dass Erik Köhler bei vielen Scouts im Notizblock steht, war kein Geheimnis. Zu stark und vor allem enorm konstant waren die Leistungen des 22-Jährigen in den vergangenen drei Jahren beim FC Hagen/Uthlede. Gleich in seinem ersten Herrenjahr erzielte Köhler in 26 Landesliga-Einsätzen 14 Tore und erspielte sich auf Anhieb einen Stammplatz. In der ersten Oberliga-Saison ließ der pfeilschnelle Flügelstürmer fünf Treffer in 29 Partien folgen, bis zur Corona-Unterbrechung traf Köhler in der gerade abgebrochenen Spielzeit acht Mal in 19 Einätzen. Neben diesen sportlichen Argumenten hat sich der frühere Blumenthaler aber auch den Ruf eines tadellosen und verlässlichen Sportmanns erarbeitet, weshalb sich Carsten Werde am Ende auch für seinen Schützling freut: „Natürlich ist das sportlich ein riesiger Verlust für uns, aber Erik hat sich immer einwandfrei verhalten und mit offenen Karten gespielt. Ich gönne ihm diese Chance von ganzem Herzen, denn er hat sich das wirklich verdient. Erik ist ein Paradebeispiel dafür, wie man sich als junger Spieler verhält.“
Beim FC Oberneuland will Köhler, der im Herbst studienbedingt nach Oldenburg zieht, nun sein Glück in der vierthöchsten Spielklasse versuchen. Ganz anders ist die Sachlage bei Thomas Wischhusen. Seit mittlerweile sechs Jahren gehört „Wischi“ zum absoluten Stammpersonal bei den Grün-Schwarzen, ist mit seiner sympathischen Art zu einem der prägenden Gesichter des Werde-Teams geworden – doch nun legt der 28-Jährige eine Pause ein. „Er hatte sich zuletzt sehr schwer getan mit der Entscheidung, hat uns aber immer in alle Gedankenspiele eingebunden“, verrät Werde.
Mindestens ein halbes Jahr will der in Brake arbeitende Wischhusen nun pausieren, um dann zu entscheiden, ob, wann und wie es weitergeht. „Genau wie bei Erik konnten wir uns auf ‚Wischis‘ Abgang lange vorbereiten“, erklärt Carsten Werde. Gleiches trifft auch auf Marc Holler zu. Den Stürmer, der erst im vergangenen Sommer vom SV Aschwarden an die Blumenstraße gewechselt war, hat es mittlerweile beruflich nach Hamburg gezogen. „Da macht es wenig Sinn, wenn er weiterhin bei uns spielt“, weiß der Hagener Coach.
Und auch Fynn-Luca Friedrichs wird nicht mehr das Trikot der Hagener überziehen. Der 20-Jährige war erst im Winter vom VfB Oldenburg zu den Grün-Schwarzen gewechselt und geht nun – nach nur zwei Einsätzen – zum VfL Oldenburg. „Fynn wohnt in Oldenburg und beim VfL ist jetzt sein früherer Jugendtrainer eingestiegen. Da hat man irgendwann wenig Argumente“, berichtet Carsten Werde. Mit Ersatzkeeper Dennis Skowronek, der eine sportliche Pause einlegt, wird die Reihe der Abgänge komplettiert. Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter dem Verbleib von Sadrak Nankishi. Mit Yannick Bremser, der seinen Auslandsaufenthalt in den Niederlanden beendet hat, steht den Hagenern aber ein wichtiger Mann künftig wieder zur Verfügung.
Zweimal pro Woche hat das Werde-Team zuletzt noch trainiert. Nach dieser Woche legt der Oberligist eine zweiwöchige Pause ein, um dann in die „reguläre“ Saisonvorbereitung zu starten. Carsten Werde würde übrigens eine zweigeteilte Oberliga durchaus begrüßen: „Das würde eine ganz neue Dynamik mit sich bringen und wäre sicherlich enorm spannend.“
Quelle: Weser-Kurier vom 29.06.2020 verfasst von Tobias Dohr