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Eine Halbzeit Favoritenschreck

FC Hagen/Uthlede bringt Primus Hildesheim ins Wanken, verliert am Ende aber

Der FC Hagen/Uthlede hat es in der Fußball-Oberliga Niedersachsen verpasst, für eine faustdicke Überraschung zu sorgen und dem Tabellenführer ein Bein zu stellen: Im Heimspiel gegen den extrem effizienten VfV Borussia 06 Hildesheim kassierten die Hagener letztlich eine 1:4 (1:1)-Schlappe.

Zwar deutet das Ergebnis auf eine recht klare Angelegenheit hin, allerdings täuscht es über den tatsächlichen Spielverlauf ziemlich hinweg. Denn gerade in der ersten Hälfte brachten die Hausherren den Ligaprimus mächtig ins Wanken und hätten eigentlich mit einer Führung in die Pause gehen müssen. Angesichts des bitteren Spielverlaufs war die Enttäuschung von Hagens Cheftrainer Carsten Werde im Anschluss mehr als verständlich. „Ich bin komplett bedient. Du kannst doch keinem erzählen, dass wir dieses Spiel hier am Ende so verlieren. Mich ärgert, wie fahrlässig wir mit unseren Chancen umgegangen sind und dass wir zwei Gegentore ebenso fahrlässig herschenken“, meinte der FCH-Coach.

Der Hagener Chancenwucher begann dabei schon in der dritten Minute, als Finn-Niklas Klaus nach einem Fehler der Gäste frei auf das Tor zulief. Sein Abschluss geriet allerdings zu zentral und konnte pariert werden. Kurz darauf kam Berend Knoop nach einer Ecke an den Ball, zielte aber knapp vorbei (12.). Nur 180 Sekunden später zeigten dann die Gäste das erste Mal ihre unglaubliche Effektivität. Thomas Sonntag drang auf der rechten Seite in den Strafraum ein und traf trotz ungünstigem Winkel mit einem präzisen Schuss unter die Latte. Doch auch von diesem Nackenschlag ließen sich die Gastgeber nicht entmutigen, stattdessen erspielten sie sich gegen die beste Abwehr der Liga weitere Hochkaräter. Gleich zweimal kam Erik Köhler so aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, zweimal verfehlte der agile Flügelspieler aber das Tor.

Überfälliger Ausgleich

In der 21. Minute wurde der große Aufwand dann endlich belohnt: Der starke Yannick Bremser eroberte den Ball mit einer perfekten Grätsche, Köhlers Hereingabe verwertete Marc Holler zum längst überfälligen Ausgleich. Und die Gastgeber drückten vor 419 Zuschauern an der Blumenstraße weiter. Ein möglicher Handelfmeter nach einem Einwurf wurde aber verwehrt, ein sehenswerter Drehschuss von Köhler verfehlte zudem nur knapp sein Ziel (25.).

Erst nach einer knappen halben Stunde wurden auch die Gäste wieder aktiver, prompt wäre ihnen beinahe der zweite Treffer gelungen. Zunächst parierte Yannick Becker aber mit dem Fuß, nur um kurz danach mit einer unglaublichen Doppelparade das Remis zu halten (38.). Der letzte Höhepunkt vor dem Seitenwechsel gehörte aber wieder dem FCH: Nach einem sehenswerten Angriff hätte Erik Köhler einnetzen können, entschied sich aber zu einem Querpass – auch die letzte Chance einer kurzweiligen ersten Hälfte war somit dahin.

Wie man seine Chancen konsequent nutzt, zeigte nur sechs Minuten nach Wiederbeginn stattdessen der Gast aus Hildesheim: Eine einfache Körpertäuschung reichte Leon Heesmann, um gleich zwei Hagener aussteigen zu lassen, seine gut getimete Flanke nickte Sonntag zur erneuten Gästeführung in die Maschen. Den einsatzfreudigen Gastgebern fehlte nun zwar die immense Torgefahr der ersten Hälfte, dennoch wäre ihnen beinahe der Ausgleich geglückt. Allerdings bekam Justin Sauermilch nach einem Freistoß von Klaus nicht genug Druck hinter seinen Kopfball (56.). Eine Viertelstunde später stand Sauermilch wieder im Fokus: Der bereits verwarnte Innenverteidiger hielt seinen davoneilenden Gegenspieler bei einem Konter kurz fest – die Folge war ein ebenso berechtigter wie unnötiger Platzverweis. In Überzahl agierten die Gäste mit der Cleverness eines Tabellenführers, nutzten die Räume gegen aufmachende Hagener eiskalt und bauten ihren Vorsprung so weiter aus. Hady El Saleh (80.) und Dominik Franke (85.) vollendeten nach klugen Gegenangriffen überlegt und sorgten für lange Gesichter beim FC Hagen/Uthlede und einen viel zu hohen Endstand.


Quelle: Weser-Kurier vom 01.11.2019 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow