FC-Jubellauf bei ekstatischem Pokalfight
Niedersachsenpokal: FC Hagen/Uthlede gewinnt irres Spiel beim Heeslinger SC nach Elfmeter-Krimi
Das Viertelfinal-Pokalduell zwischen den Oberligisten Heeslinger SC und dem FC Hagen/Uthlede im gut besuchten Heeslinger Waldstadion wurde zu einem spannenden Kräftemessen bis zur letzten Sekunde. Am Ende kamen die Gäste, welche ihre Nerven im Elfmeterschießen etwas besser im Griff hatten, eine Runde weiter.
Diese Viertelfinal-Begegnung im Krombacher Niedersachenpokal der Amateure ließen sich viele Zuschauer am Tag der Deutschen Einheit nicht entgehen. Das Waldstadion hat man lange nicht mehr so zahlreich besucht gesehen. Und die Akteure auf der Spielfläche zahlten die hohe Resonanz mit einem spannenden Schlagabtausch bis zur letzten Sekunde wider.
Die Gäste vom FC Hagen/Uthlede erwischten den besseren Start, und was für einen: Heeslingen verpennte eine Situation zu Spielbeginn, als Fabio Hausmann den Ball noch vor dem Überqueren der Torauslinie rauskratzte und ins Zentrum löffelte, wo Marc Holler freistehend die Kugel einnickte (1.). Carsten Werde, Coach der Gäste, bilanzierte nach der Begegnung, dass der frühe Treffer seiner Mannschaft natürlich in die Karten gespielt habe.
HSC-Dominanz nach Hagener Blitzstart
Für den HSC die kalte Dusche. Dennoch schüttelten sich die Hausherren und nahmen das Zepter in die Hand, ließen ein ums andere Mal eine Angriffswelle auf das Gästegehäuse rollen. Das Spiel lebte von einer hohen Intensität, mit bissig geführten Zweikämpfen, die aber in einem fairen Rahmen blieben.
Der HSC übte immer mehr Druck auf die FC-Defensive aus. Den ersten Höhepunkt der Gastgeber setzte Edison Mazreku (27.). Sein Schuss aus zweiter Reihe klatschte an den Querbalken. Wenig später war es erneut Mazreku, der auf den sprintenden Oliver Gerken durchsteckte. Gerken tankte sich bis zur Grundlinie durch, von wo aus er einen präzisen Ball ins Zentrum auf den heranstürmenden Marco Sobolweski spielte, der eigentlich nur noch einschieben musste, aber vor dem leeren Kasten Nerven zeigte und verfehlte.
Die zahlreich erschienen Zuschauer im Waldstadion kreirten eine lebendige Atmosphäre. Beispielsweise spendierte das Heimpublikum Szenenapplaus, nachdem Dennis Janssen bei einem Schussversuch zwar ausrutschte, Hagen/Uthlede den Konter startete, aber Oliver Gerken sich kämpferisch den Ball wiederholte.
Waldstadion bebt nach späten Sobolewski-Treffer
Kurz nach Wiederanpfiff ging Kevin Rehling (47.) bei einem Eckball des HSC im Sechzehner zu Boden, nachdem er sekundenlang von einem FC-Akteur gehalten worden war. Ein Pfiff des Schiedsrichters blieb aus, zum Ärger der Heeslinger Spieler und des Publikums.
Das Heimteam investierte viel für den Ausgleich, konnte sich aber wenige Torchancen erspielen gegen eine tiefstehende Hagener Defensivkette.
Doch die eine Chance sollten sie noch bekommen, wenn auch spät. Oliver Warnke gab einen Flankenball von der linken Außenbahn in die „Box“, wo Sturmtank Marco Sobolweski (90.+2) die Kugel am zweiten Pfosten per Kopf in die Maschen setzte. Das Stadion wurde zum reinen Tollhaus, die ganze Trainerbank stürmte in Ekstase versetzt zum Torschützen, von den Fans gab es zufriedenen Beifall und Sprechchöre.
FC hat das bessere Nervenkostüm beim Elfmeter-Krimi
Der HSC durfte vom Punkt beginnen, Hagen/Uthlede hatte den Druck nachzulegen. Sidney-Philipp Wix traf zum 2:1, sein Gegenüber Yannick Bremser fand im stark parierenden Arne Exner seinen Meister.
Kapitän Dominik Bremer ereilte dasselbe Schicksal, als sein Schuss von Yannick Becker gehalten wurde. Berend Knoop traf zum 2:2 für den FC, Oliver Warnke zeigte sich ebenfalls sicher und brachte die Gastgeber wieder in Front. Mirko Franke verwandelte auch seinen Strafstoß, 3:3.
Keeper Yannick Becker avancierte im Elfmeterschießen dann zum Matchwinner: Mit seinem zweiten gehaltenen Strafstoß, nun von Edison Mazreku und dem darauffolgend selbst verwandelten Schuss war er einer der Gefeierten beim FC.
Kevin Rehling behielt im Gegensatz zu Mario Burdorf die Nerven. Auch HSC-Keeper Exner traf, Christoph Müller machte das 5:5. Dann der Knackpunkt: Oliver Gerken servierte nach seinem Fehlschuss Sadrak-Kalemba Nankishi unfreiwillig die Chance das Ding zu beenden. Und der Joker traf. Was folgte: Eine FC-Jubeltraube über den emotionalen Sieg, womit die Gäste nun das Ticket für das Halbfinale gelöst haben.
„Achterbahnfahrt der Gefühle“
Hagens Trainer Carsten Werde äußerte sich nach der Partie erlöst über das emotionale Spiel: „Das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir haben den HSC, der heute nicht die Effektivität der letzten Woche n hatte, ein Stück weit nerven können. Sicherlich hat uns auch ein bisschen Glück in die Karten gespielt.“
Nun ruft für beide Teams wieder der Ligaalltag: Am Sonntag (Anpiff 15:00 Uhr) reist der HSC als Tabellenzweiter zum Spitzenreiter und Topspiel nach Hildesheim, kann mit einem Dreier sogar an die Spitze der Oberliga springen. Der FC Hagen/Uthlede hat dann Lupo-Martini Wolfsburg zu Gast.
Heeslinger SC: Exner – G. Balzer, Bremer, Muharemi, Gueye (80. Helms), Mazreku, Wix, Rehling, Gerken, Janssen (46. Warnke), Sobolewski
FC Hagen/Uthlede: Becker – Lehmkuhl, Müller, Wischhusen, Knoop, Franke, Burdorf, Bremser, Köhler (81. Taha), Hausmann (46. Sauermilch), Holler (71. Nankishi)
Tore: 0:1 Holler (1.), 1:1 Sobolewski 90.+2)
Elfmeterschießen: Wix, Warnke, Rehling, Exner / Knoop, Franke, Becker, Müller, Nankishi
Quelle: FuPa.net vom 03.10.2019 verfasst von FuPa Lüneburg