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Typisch Hagen/Uthlede

FC-Rumpftruppe gelingt im Niedersachsenpokal trotz extremer Personalnot ein 1:0-Coup über VfL Oldenburg

Die Hagener Blumenstraße ist ihrem Ruf als schier uneinnehmbarer Festung am Sonnabend einmal mehr gerecht geworden: Da setzte sich der Fußball-Oberligist FC Hagen/Uthlede in der ersten Qualifikationsrunde des Niedersachsenpokals der Amateure  mit 1:0 (1:0) gegen den Ligarivalen VfL Oldenburg durch – und das trotz extremer Personalsorgen. Dementsprechend zufrieden präsentierte sich Cheftrainer Carsten Werde, der sein Team mit Reserve- und Jugendspielern aufgefüllt hatte, nach dem Schlusspfiff.

„Toll, wie die Jungs das hier heute umgesetzt haben. Sie haben trotz der sehr schwierigen Ausgangslage große Lust gehabt und die richtige Einstellung gezeigt. Wir standen sehr kompakt und haben durch ein gutes Umschaltspiel und starke Standards immer wieder für Gefahr gesorgt“, lobte Werde seine Mannschaft. Die musste sich allerdings zunächst in Geduld üben, aufgrund eines Unwetters unterbrach Schiedsrichter Patrik Feyer (Schwanewede) die Partie nach nicht einmal fünf Minuten.

Erst über eine halbe Stunde später konnte es weitergehen, der Hagener Konzentration konnte diese Zwangspause aber nichts anhaben. Im Gegenteil: Von Beginn an präsentierten sich die Hausherren hellwach und zeigten eine herausragende erste Halbzeit. Der Defensivverbund, in dem A-Junior Tim Kobbenring erstaunlich abgeklärt auftrat, stand sehr sicher, die spielstarken Oldenburger wurden so immer wieder ausgebremst. Viele starke Ballgewinne führten so immer wieder zu gefährlichen Angriffen oder Standardsituationen des FCH. Nach einer knappen Viertelstunde wurde es bei zwei Eckbällen auch erstmals richtig gefährlich: Zunächst wurde ein Schussversuch geblockt, dann rutschte dem aufgerückten Christoph Müller ein Kopfballversuch über den Scheitel (13.).

Starke Taha-Vorarbeit

Nur fünf Minuten später durften die knapp 300 Zuschauer dann aber doch über die Führung jubeln. Einen großen Anteil daran hatte der etatmäßige Außenverteidiger Hussain Taha, der in vorderster Front aufgeboten wurde und seine Sache hervorragend machte. Taha eroberte den Ball und steckte nach starkem Dribbling zu seinem Sturmpartner Fabian Theilmann durch. Die Leihgabe aus der Kreisligamannschaft bedankte sich mit einem eiskalten Treffer aus acht Metern für diese starke Vorarbeit.

Auch in der Folgezeit blieben die Gastgeber das bessere Team, verpassten es allerdings mehrfach, den Vorsprung auszubauen. Die größte Chance dafür gab es in der 27. Minute: Eine scharf hereingetretene Ecke von Mirko Franke wurde im letzten Moment von der Linie gekratzt, auch der stramme Nachschuss von Interimskapitän Müller konnte in allerletzter Sekunde noch geblockt werden. Der emsige Jason Lehmkuhl hätte nach Taha-Zuspiel ebenfalls treffen können, zielte aber zu hoch (44.). Auf der anderen Seite war es 60 Sekunden zuvor das einzige Mal wirklich brenzlig geworden, Janek De-Buhr schob das Leder nach tollem Angriff aber am Hagener Tor vorbei.

So ging es mit einer verdienten Führung in die Pause, doch nach dem Seitenwechsel übernahmen die Gäste mehr und mehr die Spielkontrolle. Die ersatzgeschwächten Hagener verteidigten aber weiterhin mit viel Leidenschaft, kamen aber kaum noch zu Entlastungsangriffen. Die einzige nennenswerte Gelegenheit hatte „Nuno“ Taha: Eine Flanke des unermüdlichen Lehmkuhl nahm er direkt, Oldenburgs Schlussmann Jannik Zohrabian lenkte den Ball aber mit einem tollen Reflex über die Querlatte (68.). In der Schlussphase dominierten aber ansonsten die Gäste aus Oldenburg, obwohl diese ab der 75. Minute verletzungsbedingt in Unterzahl agierten.

Vor allem der bullige Joker Conrad Azong hatte nach langen Bällen mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß, ließ im Abschluss aber die nötige Präzision vermissen. Als Azong in der zweiten Minute der Nachspielzeit die letzte Großchance vergab, war der Pokalcoup der Hagener Rumpftruppe perfekt. „Natürlich hatten wir in der zweiten Hälfte ein bisschen Glück, das haben sich die Jungs aber auch verdient“, strahlte Carsten Werde, der sich mit seinem Team nun im Achtelfinale am kommenden Sonntag auf ein Heimspiel gegen den TuS Bersenbrück freuen darf.


Quelle: Weser-Kurier vom 22.07.2019 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow