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Grundmann-Drama überschattet Sieg

Im Lager des FC Hagen/Uthlede kann sich niemand über das 2:1 bei Regionalligist VfB Oldenburg freuen

Da hat es der FC Hagen/Uthlede tatsächlich geschafft, den Fußball-Regionalligisten VfB Oldenburg mit 2:1 (2:1) zu besiegen – und trotzdem sah man nach den 90 Minuten aufseiten des Oberligisten niemanden lächeln. Ganz im Gegenteil. Der überraschende Testspielerfolg beim VfB, immerhin Tabellensiebter der Regionalliga Nord, interessierte niemanden mehr nach diesem fast schon tragischen Vorfall in der 61. Minute.

Eigentlich hatte FC-Trainer Carsten Werde Tim Grundmann schon vom Platz nehmen wollen. Doch in der letzten Aktion vor dem Wechsel geschah es: Ein Knall, Grundmann sackte zusammen – das Drama war perfekt. Und die Diagnose schnell gestellt: Achillessehnenriss. Und das ausgerechnet bei dem Hagener Stürmer, der sich nach einem gerade auskurierten Knorpelriss und neun Monaten Pause jüngst erst zurückgemeldet hatte. „Das ist unfassbar bitter für Tim“, zeigte sich auch Carsten Werde geschockt. Bereits am Sonnabendabend waren die ersten Befürchtungen in der Klinik bestätigt worden.

Die Oberliga-Saison, die für Grundmann ja jetzt auch endlich mal losgehen sollte, ist somit endgültig vorbei. Dabei waren die vergangenen Wochen extrem verheißungsvoll gelaufen für den technisch so starken Angreifer. „Tim hat wie verrückt geackert für sein Comeback und war wirklich extrem fit. Nur die Spielpraxis fehlte noch“, so Werde. Eben jene Spielpraxis sammelte auch Yannick Becker. Immerhin konnte der Torhüter nach seiner Schambeinentzündung einen problemlosen Test absolvieren und zeigte in der ersten Halbzeit auch gleich mal wieder, wieso er so wichtig für die Hagener ist.

Zweimal parierte Becker stark gegen die Oldenburger, die zwar mehr vom Spiel hatten, sich aber zweimal überrumpeln ließen. Bereits in der sechsten Minute schloss Erik Köhler einen schönen Spielzug über Marlo Burdorf und Guido Wohltmann am zweiten Pfosten ab. Nach einem Foul von Mirko Franke glich Kai-Bastian Evers 15 Minuten später zwar per Foulelfmeter aus, doch Köhler sorgte sechs Minuten vor dem Pausenpfiff für die erneute Hagener Führung. Nach einem unsauberen Ball von VfB-Keeper Thilo Pöpken war Köhler zur Stelle, umkurvte den Oldenburger Schlussmann und schob zum 2:1 ein.

Eine dritte gute Chance vor der Halbzeitpause ließ Axel France dann liegen, aber auch so konnte Carsten Werde sehr gut mit dem Auftritt seiner Mannschaft leben. „Wir haben natürlich deutlich weniger Torraumszenen gehabt, als man es sonst vielleicht von uns gewohnt ist. Aber es war sehr wichtig, zu sehen, dass die Defensive dem Druck standhält.“ Und das tat sie auch nach Wiederanpfiff. Die beiden Innenverteidiger Christoph Müller und Nils Göcke machten einen ebenso guten Job, wie die Außenverteidigung mit Mirko Franke und Nicolai Tietjen, der in der zweiten Halbzeit vom ebenso fleißigen Fabio Hausmann abgelöst wurde.

So schafften es die Gäste auf dem gut bespielbaren Kunstrasenplatz tatsächlich, trotz des emotionalen Tiefschlags in der 61. Minute, die Führung über die Runden zu bringen. Und das immerhin gegen einen Regionalligisten, der in seinem letzten Testspiel vor dem Rückrundenstart am kommenden Sonnabend gegen Hannover 96 II keinesfalls eine B-Formation ins Rennen geschickt hatte. Doch das alles war am Ende nur noch eine Randnotiz angesichts des Grundmann-Dramas.

FC Hagen/Uthlede: Becker; Tietjen, Müller, Göcke, Franke, Wischhusen, Burdorf, Wohltmann, France, Köhler, Grundmann (eingewechselt: Hausmann, Stüßel)


Quelle: Weser-Kurier vom 11.02.2019 verfasst von Tobias Dohr