„Für mich ist Hagen definitiv der richtige Schritt“
Hagens Neuzugang Tjark Mertha im Interview
Mit Tjark Mertha hat sich der FC Hagen/Uthlede in diesem Winter einen äußerst talentierten Torhüter geangelt. Der 21-Jährige spielte zuletzt beim TB Uphusen und kann trotz seines jungen Alters bereits einiges an Oberliga-Erfahrung vorweisen. Im Interview mit Christian Heinig spricht Mertha über die Hintergründe seines Wechsels, den Konkurrenzkampf im Tor und sein Ziel für den Rest der Saison.
Hagen ist für Dich nach dem Heeslinger SC, dem ESC Geestemünde und Uphusen schon der vierte Club in zwei Jahren. Wirst du langsam zu einem Wandervogel?
(lacht), Nee, das habe ich eigentlich nicht vor. Wenn es passt, will ich lange bleiben.
In Uphusen hattest Du in der Hinrunde einen schweren Stand hinter dem erfahrenen Christian Ahlers-Ceglarek, mehr als ein Oberliga-Einsatz sprang nicht heraus. Wolltest Du deshalb im Winter sowieso wechseln oder hat sich das mit dem FC zufällig ergeben?
Ich habe mich mit meinen Trainer in Uphusen schon recht frühzeitig hingesetzt und besprochen, dass ich mir das bei meinem Wechsel im Sommer zu TBU anders vorgestellt habe. Er hatte mir freigestellt zu überlegen, wie es weitergeht. Und dann habe ich mich dazu entschlossen, dass ich so nicht weitermachen möchte. Dauerhaft auf der Bank zu sitzen, bringt mich nicht weiter. Irgendwann kam dann der Kontakt zu Hagen zustande – und das hat gepasst.
Gab es auch andere Wechsel-Optionen?
Es gab auch noch zwei andere Clubs, die Interesse gezeigt haben. Aber für mich ist Hagen definitiv der richtige Schritt.
In Hagen hat sich Stammkeeper Yannick Becker verletzt, auch deshalb hat der Verein reagiert und Dich geholt. Ist es ein komisches Gefühl, jetzt von der Verletzung eines anderen zu profitieren?
Das wünscht man natürlich niemanden. Aber wenn man in einem Club die Chance bekommt – im Gegensatz zu meinem vorhergehenden – auch zu spielen, dann sollte man sie ergreifen. Am Ende spielen wir ja alle Fußball, um am Wochenende auf dem Platz zu stehen.
Möglich ist aber ja, dass Becker sich von seiner Schambeinentzündung noch rechtzeitig vor dem Saisonstart erholt. Zudem gibt es mit Alexander Janosch noch einen weitere Keeper. Was, wenn Du dann auch beim FC zunächst wieder nur auf der Bank sitzt?
Natürlich möchte jeder spielen, das gilt auch für mich. Aber ich weiß, dass Yannick ein guter Torhüter ist. Er hat in der Hinrunde gute Leistungen gehabt. Ich will jetzt nicht sagen: Ich will spielen, ich will spielen. Ich werde einfach mein Bestes geben und am Ende entscheidet Carsten (gemeint ist Trainer Carsten Werde, Anm. der Red.), wer spielt.
Am 5. Mai möchtest Du aber bestimmt im Tor stehen?
Das ist der Termin fürs Spiel gegen Uphusen, richtig?
Ja genau.
Das wäre natürlich klasse, da gegen die alte Mannschaft im Kasten zu stehen. Direkt im Anschluss geht es gegen Heeslingen, auch da würde ich natürlich gern spielen. Aber wie schon gesagt: Das entscheide ja nicht ich, das macht der Trainer. Deshalb sehe ich das entspannt.
Am vergangenen Wochenende, im ersten Test von Hagen gegen SFL Bremerhaven, hast Du Deine Premiere im FC-Trikot gefeiert. In 45 Minuten gab es ein Gegentor. Wie zufrieden bist du mit Deiner Leistung?
Klar gab es dabei noch ein paar Abstimmungsprobleme, so wie beim Gegentor –aber es ist ja auch ein neues Team. Durch das Training sollte das schnell besser werden. Man muss sich eben erst an die Jungs gewöhnen.
Kanntest Du denn schon einige aus dem Team?
Einige schon, ja. Mit Jascha Stern habe ich früher in der Fußballschule gespielt. Auch Justin Dähnenkamp kenne ich noch, mit dem stand ich in der U14 beim JFV auf dem Platz. Justin Sauermilch, der auch neu ist, kenne ich ebenfalls aus meiner Jugend-Zeit.
Zum Abschluss muss die Frage kommen: Wie viele Einsätze müssen am Saisonende in Deiner Statistik stehen, damit Du zufrieden bist?
Ich bin glücklich, wenn wir die Klasse halten und es im besten Fall in die Top 10 schaffen.
Aber Deinen Beitrag dazu willst Du schon leisten?
Ja natürlich, wenn er gefragt ist. Aber als Erstes steht die Mannschaft im Vordergrund.
Quelle: Nordsee-Zeitung vom 31.01.2019 verfasst von Christian Heinig