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Anspruchsvoll und hoch attraktiv

Hagens Trainer Carsten Werde lässt die ersten Monate in der Fußball-Oberliga Niedersachsen Revue passieren

Mit 25 Punkten aus den bisherigen 18 Saisonspielen sowie dem damit verbundenen neunten Tabellenplatz hat der FC Hagen/Uthlede die allgemeinen Erwartungen deutlich übertroffen. Nur wenige hatten dem Aufsteiger aus dem Landkreis Cuxhaven eine solche Leistung in der Fußball-Oberliga Niedersachsen zugetraut. Kurz vor Weihnachten hat Erfolgstrainer Carsten Werde die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren lassen und auch einen Ausblick auf die kommenden Wochen gegeben.

Carsten Werde über …

… die bisherige Punkteausbeute: Nach 18 Spielen muss ich rückblickend sagen, dass es fast drei bis vier Punkte mehr hätten sein müssen. Natürlich hätte ich 25 Punkte nach 18 Spielen im Vorfeld der Saison sofort unterschrieben. Aber nach unserem tollen Saisonstart und angesichts der Tatsache, dass uns Rückschläge bisher überhaupt nicht aus der Bahn geworfen haben, sehe ich auch das durchaus ein bisschen kritisch. Aber mit 25 Punkten haben wir uns natürlich trotzdem eine hervorragende Ausgangslage für den Rest der Saison geschaffen.

… das sportliche Zwischenfazit nach den ersten 18 Saisonspielen: Zum einen ist da die eben erwähnte hervorragende Ausgangslage. Sportlich steht vor allem aber die Erkenntnis, dass wir in dieser Liga mitspielen können, dass wir in diese Liga reingehören. Wir waren in keinem einzigen Spiel hoffnungslos unterlegen. Häufig entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Und einige Male waren eben auch wir diejenigen, die diese Kleinigkeiten zu unseren Gunsten genutzt haben.

… den generellen Eindruck der Oberliga Niedersachsen: Der Eindruck im Vorfeld war ja vor allem davon geprägt, dass man viele Stimmen hörte, die gesagt hatten: Die Oberliga ist nicht attraktiv für die Zuschauer, nicht attraktiv in Sachen Auswärtsfahrten oder Gegner. Das kann ich wirklich nullkommanull unterschreiben. Die Zuschauerzahlen stimmen, die Resonanz im Umfeld des Vereins ist durchweg positiv. Bei Auswärtsfahrten sieht man tolle Plätze und Stadien. Und vor allem ist es sportlich noch mal eine ganz andere Sache. Ein höheres Tempo, eine bessere Technik, man sieht großartige Einzelspieler. Und es macht einfach große Freude, ein Teil dieser Liga zu sein.

… das bisher schönste Erlebnis: Wir sind wohl alle noch sehr beeindruckt von dem ersten Saisonspiel zu Hause gegen den SV Atlas Delmenhorst. Diese unglaubliche Zuschauerzahl, aber auch das ganze Drumherum, und natürlich ein begeisterndes Fußballspiel – da sind wir abends alle ziemlich geflasht nach Hause gefahren. Aber auch das Heimspiel Ende September gegen Eintracht Northeim war fantastisch. Wir hatten nur 14 gesunde Spieler, es regnete in Strömen und dann gewinnen wir mit 3:0. Und das immerhin gegen den jetzigen Tabellenführer. Das kommt mir in der Gesamtbetrachtung fast ein wenig zu kurz.

… das enttäuschendste Erlebnis: Ganz klar das Aus im Pokal-Viertelfinale bei Atlas Delmenhorst. Wir hatten uns da verdammt viel vorgenommen und einen großen Traum. Und dann haben wir unsere PS nicht mal ansatzweise aufs Feld bekommen. Am Ende hat sich das Team sogar seinem Schicksal ergeben, und das ist etwas, was weder ich noch die Mannschaft gut abkann. Das war schon sehr enttäuschend.

… die größte Überraschung im Hagener Kader: Insgesamt muss ich sagen, ist es einfach toll zu beobachten, wie sich jeder einzelne Spieler auf diesem hohen Oberliga-Niveau entwickelt. Aber dass Nils Göcke nach seinem Kreuzbandriss und der fast einjährigen Pause so eine starke Saison spielt, ist einfach fantastisch. Das überrascht mich aber ehrlich gesagt gar nicht, weil ich ja weiß, dass er es kann. Aber es freut mich ungemein, dass er es in dieser Form tatsächlich abruft.

… die Auswärtsschwäche seiner Mannschaft: Das ist eindeutig der größte Punkt, den es zu verbessern gilt. Natürlich sind da verschiedene Parameter von Bedeutung. Dreimal haben wir beispielsweise in den ersten drei Minuten Gegentore kassiert, das wirft dann einfach einiges über den Haufen. Aber grundsätzlich fällt es der Mannschaft manchmal noch schwer, den gleichen Zugang zu einem Spiel zu finden wie an der Blumenstraße. Das ist auswärts aufgrund der Gegebenheiten manchmal in dieser Form kaum möglich. Aber das sind Nuancen und daran werden wir arbeiten.

… über die generelle Kadersituation: Mit Justin Sauermilch bekommen wir eine Verstärkung für den Defensivbereich. Bei Maurice Banehr und Kai Diesing ist der Optimismus, dass wir die beiden zum Rückrundenstart wieder dabei haben werden, leider doch nicht allzu groß. Das wird sich wohl noch hinziehen. Bei Tim Grundmann hingegen haben wir diese Hoffnung durchaus. Er ist bereits ins Lauftraining eingestiegen und da müssen wir jetzt gucken, wie er diese Belastung verträgt. Bei Berendt Knoop müssen wir den Heilungsverlauf nach seiner Operation abwarten. Bei Yannick Becker wurde leider eine Schambeinentzündung diagnostiziert. Das hatte er vor sieben oder acht Jahren schon einmal, damals ging es aber recht schnell wieder weg. Yannick selbst ist auch optimistisch, dass er zum Punktspielstart wieder fit ist. Aber wir werden das ganz realistisch begleiten.

… über potenzielle Neuzugänge oder Abgänge: Da ist derzeit nichts weiter geplant.

… über die Winter-Vorbereitung: Ab dem ersten Januar-Wochenende haben die Jungs für sie ausgearbeitete Laufpläne umzusetzen, das wird auch entsprechend vom Trainerteam kontrolliert. Drei Wochen später, am 25. Januar, steigen wir dann in die gemeinsame Vorbereitungszeit ein. Wir spielen diesen Winter nur ein Hallenturnier, das in Loxstedt. Dafür sind sechs Testspiele vereinbart, unter anderem gegen SFL Bremerhaven, VfB Oldenburg, FC Oberneuland und Bremer SV.

… über seine eigene Zukunft beim FC Hagen/Uthlede: Wir haben erste Gespräche geführt, aber eine endgültige Entscheidung steht noch aus. Wir hoffen, dass wir Ende Januar Klarheit haben werden.


Quelle: Weser-Kurier vom 21.12.2018 verfasst von Tobias Dohr