Fünf Torbeteiligungen von Dähnenkamp
Hagens Mittelfeldmann führt sein Team zu einem 6:2-Erfolg über die TuSG Ritterhude
Wenn jemals das Adjektiv überragend auf eine Leistung zugetroffen hätte, dann auf die von Justin Dähnenkamp beim 6:2-Erfolg des FC Hagen/Uthlede in der Fußball-Landesliga über die TuSG Ritterhude. Der offensive Mittelfeldspieler war an fünf der sechs Treffer für die Gastgeber direkt beteiligt. „Justin hat die Mannschaft auch gerade da mitgerissen, als es in der ersten Halbzeit noch nicht so gut lief“, freute sich FC-Trainer Carsten Werde.
Das Spiel begann für die Hausherren aber nicht nach Plan. Ritterhudes Marco Grahl trat bereits nach fünf Minuten einen Eckball von der rechten Seite und lief im Anschluss ohne eine Miene zu verziehen in Richtung Mittellinie. Wenn ein Beobachter nur auf Grahl geachtet hätte, wäre er niemals darauf gekommen, dass der Gast dabei ein Tor anbrachte. Nikolai Lehbrink köpfte das Spielgerät in Richtung langen Pfosten, wo Marcel Meyer dieses wohl erst hinter der Linie endgültig ins Netz verlängerte. Der Spitzenreiter reagierte geschockt und geriet ein ums andere Mal in die Ritterhuder Abseitsfalle. „Wir haben uns mit der sehr hohen Abseitsfalle sehr schwer getan“, stellte Werde fest. Gerade Stoßstürmer André Stüßel tappte auch wegen seiner Schnelligkeit häufig darin hinein.
Dem Spiel der Grün-Schwarzen mangelte es an der Präzision. Mirko Franke flankte von links zu ungenau, Justin Dähnenkamp zielte klar drüber (32.), und TuSG-Verteidiger Merten Hellmann klärte eine Hereingabe von Erik Köhler (37.). Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe der Gäste jagte Marcel Meyer den Ball auf Zuspiel von Marco Grahl kurz darauf über den Querbalken. Fünf Minuten hiernach breitete Merten Hellmann als Zeichen seiner Unschuld nach einer Attacke gegen den quirligen Justin Dähnenkamp im Strafraum die Arme aus. Hellmann hatte sich im Zweikampf mit Dähnenkamp aber ein wenig ungeschickt verhalten. Der Mittelfeldspieler nahm die Einladung dankend an und holte so den Elfmeter heraus, den er zum 1:1 verwandelte.
Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff nutzte Marcel Meyer einen bösen Patzer von Innenverteidiger Axel France zur erneuten Führung für den Außenseiter aus. Doch die Freude währte nicht einmal 60 Sekunden. Justin Dähnenkamp schnappte sich an der Mittellinie den Ball und ließ bei seinem 2:2-Ausgleich alle Ritterhuder wie Slalomstangen stehen. „Das 2:2 ist viel zu früh gefallen“, ärgerte sich TuSG-Coach Julian Geils. Selbst Stürmer Marcel Meyer war sich nicht zu schade, seinem Pendant André Stüßel mit einem starken Tackling im eigenen 16-Meter-Raum den Ball abzujagen (56.). Dann foulte mit Tobias Jahn ein Fünfer den anderen Fünfer, Justin Dähnenkamp, in halblinker Position kurz vor dem Strafraum. Ritterhudes Torwart Timm Korge rechnete offenbar mit einer Flanke von Christoph Müller und vermochte den nicht ganz unhaltbaren Ball deshalb nicht abzuwehren.
André Stüßel vergab nach einem Pass von Michel Klimmek eine gute Gelegenheit zum 4:2 und verließ direkt im Anschluss den Rasen. Justin Dähnenkamp holte die Vorentscheidung nach einer Linksflanke von Mirko Franke auf den kurzen Pfosten in der 78. Minute nach. Das 5:2 von Michel Klimmek leitete der Torschütze selbst ein. Er bediente Justin Dähnenkamp und lief währenddessen einfach weiter nach vorne durch. Dähnenkamp passte das Leder bei diesem Doppelpass wieder zum künftigen Bornreiher zurück (82.). Erik Köhler setzte den Schlusspunkt zum 6:2. Timm Korge verhinderte das 7:2 von Köhler (87.).
„Dass es ein schweres Spiel werden würde, war uns von vornherein klar. Das Freistoßtor zum 2:3 war der Knackpunkt. In der Schlussphase haben wir hinten zu viel zugelassen“, resümierte Julian Geils. Carsten Werde lobte den guten zweiten Abschnitt seines Teams: „Da hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Auch dank der tollen Einstellung in der zweiten Halbzeit sind wir hinter die Abwehr des Gegners gekommen.“
FC Hagen/Uthlede: Becker – Korf, Müller (86. Knoop), France, Franke, Burdorf, Wischhusen, Klimmek (83. Banehr), Stüßel (65. Wohltmann), Dähnenkamp, Köhler
TuSG Ritterhude: Korge – Vrampe, Lehbrink (83. Grundmann), Hellmann, Tröger (43. Jahn), Cordes, Mukolla, Kutz, Grove (48. Kranz), Grahl, Meyer
Tore: 0:1 Nikolai Lehbrink (5.), 1:1 Justin Dähnenkamp (40./Foulelfmeter), 1:2 Marcel Meyer (50.), 2:2 Justin Dähnenkamp (51.), 3:2 Christoph Müller (59.), 4:2 Justin Dähnenkamp (78.), 5:2 Michel Klimmek (82.), 6:2 Erik Köhler (84.)
Quelle: Weser-Kurier vom 14.05.2018 verfasst von Karsten Hollmann