Christoph Müller scheitert vom Elfmeterpunkt

1:1 gegen Uelzen fühlt sich für Landesliga-Tabellenführer fast wie eine Niederlage an

Der FC Hagen/Uthlede ist mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden gegen den SV Teutonia Uelzen in die Restrunde der Fußball-Landesliga Lüneburg gestartet. Und das dürfte sich für die meisten der gut 150 Zuschauer – sofern sie denn Anhänger der Kicker von der Blumenstraße sind – ein wenig wie eine Niederlage angefühlt haben. Denn das Team von Trainer Max Klimmek hatte besonders in der ersten Halbzeit eine Vielzahl an guten Möglichkeiten, um die Partie bis zur Pause längst zu entscheiden.

„Chancen für vier Tore oder noch mehr“, hatte Klimmek in den ersten 45 Minuten gezählt. Unrühmlicher Höhepunkt war ein verschossener Foulelfmeter von Christoph Müller, der wieder einmal im Sturm auflief und das Leder in der 28. Minute über das Uelzener Tor schoss. Aber der Reihe nach. Die Hausherren benötigten knapp zehn Minuten und eine heftige Schrecksekunde, um im ersten Spiel nach der langen Winter­pause in Fahrt zu kommen. In der siebten Minute tauchte Lennart Zahn plötzlich frei vor Torhüter Nico Eden auf, setzte den Ball jedoch weit über das Gehäuse. Danach übernahmen die Hagener das Kommando.

Eingeläutet wurde diese Druckphase durch eine dicke Möglichkeit von Michel Klimmek, der eine schöne Kopfball-Ablage von Müller aber aus Nahdistanz nicht mehr verarbeiten konnte. Nach einer weiteren Klimmek-Chance folgte in der 25. Minute dann der verdiente Führungstreffer. Eine klasse Flanke von Außenverteidiger Nicolai Tietjen setzte Müller aus sechs Metern zunächst noch per Kopf an den Pfosten, den Abpraller drückte schließlich Stürmerkol­lege Daniel Grimm über die Linie.

Uelzen rettet sich in die Pause

Beinahe hätte der in der ersten Halbzeit ganz groß auftrumpfende Mittelfeldantreiber Marlo Burdorf keine 30 Sekunden später auf 2:0 erhöht, doch sein Schuss wurde vom Gästekeeper gerade noch pariert. Als Michel Klimmek dann am Sechzehnereck zu Fall gebracht wurde, entschied Schiedsrichter Daniel Piotrowski sofort auf Strafstoß. Doch Müller verpasste die Vorentscheidung ebenso, wie kurz vor der Pause Kai Diesing, der frei vor dem Uelzener Tor den Ball etwas zu weit vorgelegt hatte.

Von einem 0:2-Rückstand hätten sich die Gäste zu diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr erholt. Doch so rettete sich Uelzen in die Pause – und fand in der zweiten Halbzeit neuen Schwung. Als Kai Diesing in der 57. Minute nach einem herrlichen Spielzug nur den Pfosten traf und im direkten Gegenzug ein Foul gegen Marlo Burdorf nicht geahndet wurde, stattdessen aber unmittelbar ­danach der 1:1-Ausgleich durch Alexander Basiel fiel, verloren die Hagener endgültig den Faden.

„Wir haben uns von da an dem Uelzener Stil angepasst und viel mit langen Bällen agiert“, ärgerte sich Max Klimmek. Die Hagener blieben zwar spielbestimmend, hatten durch Müller aber nur noch zwei halbwegs gute Chancen und vertrauten in der Schlussphase vor allem auf lange Flugbälle aus dem Halbfeld. „Es gibt trotzdem einiges Positives, was wir aus dem Spiel ziehen können“, resümierte Max Klimmek. Beispielsweise dass die Leistung in der ersten Halbzeit durchaus schon wieder gehobenen Landesliga-Ansprüchen gerecht wurde. Das konnte gleichwohl kurz nach Abpfiff keinen Hagener Akteur wirklich trösten. Wie gesagt: Dieses 1:1 fühlte sich eher an wie eine Niederlage.

FC Hagen/Uthlede: Eden – Tietjen, France, Wischhusen, Woltmann (68. Göcke), Diesing, Burdorf, Knoop, Klimmek (89. Wohltmann), Grimm (72. Stüßel), Müller

SV Teutonia Uelzen: Venancio – Zahn, Grahovac, Wilhelms (85. Rexhepi), Hatt, Kuvsinovs, Basiel, Mendes (89. Kaplan), Bruck, Tiegs (61. Krasnikov), Brüggemann

Tore: 1:0 Daniel Grimm (25.); 1:1 Alexander Basiel (58.)

Quelle: Weser-Kurier vom 07.03.2017 verfasst von Tobias Dohr