Nach der Roten Karte läuft es
Der FC Hambergen II bestätigte die guten Eindrücke von den vergangenen Fußball-Hallenturnieren und schnappte sich beim 3. B&O-Supercup mit dem 2:1-Sieg im Finale gegen den FC Hagen/Uthlede II den Titel. „Dabei wären wir beinahe bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Wir sind nur mit Glück weitergekommen“, sagte Hambergens Spieler und Mitglied des Orgateams, Jan-Henrik Gantzkow.
Gantzkow stellte seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis. Mit fünf Treffern war er der beste Torschütze seiner Mannschaft. Die Torjägerkanone musste er allerdings Daniel Gaese vom FC Hansa Schwanewede überlassen. Der frühere Bremen-Liga-Kicker jagte die Kugel sieben Mal ins gegnerische Netz. Gantzkow steuerte zum Auftakt zwei Treffer zum 4:0-Erfolg über die SG Platjenwerbe bei. Vor allem sein 4:0 war sehenswert: Nach langem Anlauf beförderte der Abwehrmann den Ball mit dem Außenrist in die lange Ecke. Kurz zuvor hatte Timon Pretzel ein tolles Solo zum 3:0 abgeschlossen.
Freude wollte bei Viktor Grünewald vom Kreisligisten SV Garlstedt nicht aufkommen, als er den Ball kurz vor Schluss der Vorrundenpartie gegen den FC Hansa Schwanewede aus großer Entfernung ins Tor beförderte. Der Treffer zählte nicht, weil er aus der eigenen Hälfte heraus erzielt wurde. Somit blieb der Ausflug von Hansa-Keeper Felix Hoppe folgenlos. Dennoch siegte Garlstedt mit 1:0. Zwischenzeitlich wurde es bei dem ansonsten sehr fairen Spektakel auch noch ein bisschen hitzig. Negativer Höhepunkt waren die beiden Roten Karten gegen Hambergens Timon Pretzel und Freißenbüttels Fabio van Dinther. „Sie sind aneinandergeraten“, berichtete Jan-Henrik Gantzkow. Schiedsrichter Marcus Nettelmann griff ein und schloss die beiden Streithähne für den Rest der Veranstaltung aus. Für die Hausherren stellte ausgerechnet diese Szene den Brustlöser dar. „Von da an lief es bei uns“, bestätigte Gantzkow.
Lars Kandziora von der TuSG Ritterhude II schnürte noch einmal die Stiefel, auch wenn vermutlich so mancher Arzt die Hände über den Kopf zusammengeschlagen hätte. „Ich darf eigentlich gar nicht mehr spielen, weil beide Knie kaputt sind“, sagte der 40-Jährige. Davon war aber in der gut gefüllten Uwe-Brauns-Halle in Hambergen nichts zu spüren. Mit einem 4:0-Erfolg über den SV Komet Pennigbüttel II starteten die Schützlinge von Spielertrainer Chadi Abdul-Wahed blendend in das Turnier. „Das war schon erstaunlich, weil wir das erste Mal nach ein paar Wochen ohne jedes Training zusammengekommen sind“, teilte Lars Kandziora mit.
Genau wie Ritterhude hatte sich auch der SV Arminia Freißenbüttel das Erreichen des Viertelfinales zum Ziel gesetzt. SV-Trainer Martin Wohltmann musste improvisieren. Weil mit Sven Hoedt, Sven Puckhaber sowie Oliver Tkotsch alle drei Torhüter nicht zur Verfügung standen, sprang Feldspieler Chris Brinkmann in die Bresche. Diesem war bei einigen Rettungstaten im Stile eines Handball-Keepers anzumerken, dass er eigentlich im Feld zu Hause ist. So wehrte Brinkmann auch im ersten Match gegen den Titelverteidiger SV Werder Bremen IV einen Schuss zu kurz mit dem Fuß ab, so dass Abdul Aziz Al Serati zum entscheidenden 1:0 abstaubte. „Mach das Ding“, rief Martin Wohltmann seinem Angreifer Niclas Busch zu. Doch weil Busch die Chance liegen ließ, erwischte Freißenbüttel einen Fehlstart. Jan-Henrik Gantzkow zollte dem Finalgegner FC Hagen/Uthlede II Respekt: „Dessen Akteure haben einen guten Ball gespielt.“ Selbst der SV Azadi Osterholz aus der 3. Kreisklasse habe sich gut verkauft.“
3. B&O-SUPERCUP
Vorrunde
Gruppe A: FC Hansa Schwanewede – SV Garlstedt 0:1; TuSG Ritterhude II – SV Komet Pennigbüttel II 4:0; SV Buschhausen – TSV Sankt Jürgen 2:0; FC Hansa Schwanewede – TuSG Ritterhude II 1:1; SV Garlstedt – SV Buschhausen 3:2; SV Komet Pennigbüttel II – TSV Sankt Jürgen 1:3; FC Hansa Schwanewede – SV Buschhausen 2:1; SV Garlstedt – SV Komet Pennigbüttel II 2:0; TSV Sankt Jürgen – TuSG Ritterhude II 1:2; SV Komet Pennigbüttel II – FC Hansa Schwanewede 0:2; TSV Sankt Jürgen – SV Garlstedt 1:2; TuSG Ritterhude II – SV Buschhausen 1:1; TSV Sankt Jürgen – FC Hansa Schwanewede II 1:5; SV Garlstedt – TuSG Ritterhude II 0:1; SV Buschhausen – SV Komet Pennigbüttel II 2:1
Endstand Gruppe A: 1. SV Garlstedt 8:4 Tore/12 Punkte; 2. TuSG Ritterhude II 9:3/11; 3. FC Hansa Schwanewede 10:4/10; 4. SV Buschhausen 8:7/7; 5. TSV Sankt Jürgen 6:12/3; 6. SV Komet Pennigbüttel II 2:13/0
Gruppe B: FC Hambergen II – SG Platjenwerbe 4:0; SV Werder Bremen IV – SV Arminia Freißenbüttel 2:0; FC Hagen/Uthlede II – SV Azadi Osterholz 3:2; FC Hambergen II – SV Werder Bremen IV 0:0; SG Platjenwerbe – FC Hagen/Uthlede II 3:3; SV Arminia Freißenbüttel – SV Azadi Osterholz 4:1; FC Hambergen II – FC Hagen/Uthlede II 0:1; SG Platjenwerbe – SV Arminia Freißenbüttel 5:1; SV Werder Bremen IV – SV Azadi Osterholz 1:1; SV Arminia Freißenbüttel – FC Hambergen II 2:1; SV Azadi Osterholz – SG Platjenwerbe 0:1; SV Werder Bremen IV – FC Hagen/Uthlede II 1:1; SV Azadi – FC Hambergen II 0:2; SG Platjenwerbe – SV Werder Bremen IV 2:5; FC Hagen/Uthlede II – SV Arminia Freißenbüttel 1:2
Endstand Gruppe B: 1. SV Werder Bremen IV 8:5 Tore/9 Punkte; 2. SV Arminia Freißenbüttel 8:10/9; 3. FC Hagen/Uthlede II 9:8/8; 4. FC Hambergen II 7:3/7; 5. SG Platjenwerbe 11:13/7; 6. SV Azadi Osterholz 4:11/1
Viertelfinale
SV Garlstedt – FC Hambergen II 0:1
SV Werder Bremen IV – SV Buschhausen 0:2
TuSG Ritterhude II – FC Hagen/Uthlede II 1:4
SV Arminia Freißenbüttel – FC Hansa Schwanewede 1:3
Halbfinale
FC Hambergen II – SV Buschhausen 3:1
FC Hagen/Uthlede II – FC Hansa Schwanewede 6:3
Spiel um Platz 3
SV Buschhausen – FC Hansa Schwanewede 3:2
Finale
FC Hambergen II – FC Hagen/Uthlede II 2:1
Aufstellungen
FC Hambergen II: Schmidt; Harms, Timon Pretzel, Döhren, Hirdler, Rüssmeier, Gantzkow, Bullwinkel, Gutschke, Yannic Pretzel
SV Buschhausen: Badenhop; Sanoska, Fischer, Hamdy, Claas Piepenbrink, Ciftci, Cengiz, Liebschner, Yildirim, Pascal Puckhaber, Krüger
SV Komet Pennigbüttel II: Krüger; Tietjen, Dennis Pika, Voigt, Meyer, Schmidt, Korsch, Stelljes, Kükelhahn, Ertas
SV Garlstedt: Wendte; Krabbe, Herbst, Niklas Rust, Kelichhaus, Brandt, Brinkwirth, Kulaczkowski, Grünewald, Westermann, Patrick Rust
TuSG Ritterhude II: Abdul-Wahed; Grahl, Plasa, Machnacz, Acolatse, Cempik, Volkes, Ewald, Kandziora
FC Hansa Schwanewede: Hoppe; Gudat, Lewandowski, Falkowski, Bsdurreck, Heidkämper, Gaese, Rosenbrock, Feldkamp, Hahnfeld
TSV Sankt Jürgen: Weiland; Behrens, Hackstedt, Azad Ertem, Bähr, Stelljes, Eils, Thiel, Marco Boxberger
FC Hagen/Uthlede II: Hölling; Friese, Ohlmeier, Schnars, Beckfeld, Schoof, Jannis Lüerssen, Liakas, Theilmann
SG Platjenwerbe: Lieckfeldt; Hering, Seebeck, Slominski, Ibrahim, Lindemann, Lütjen, Hampel, Look, Bosse
SV Werder Bremen IV: Bittner; Daghur, Assan, Ulrich, Geissler, Sen, Al Serati, Adolfo de Menezes
SV Azadi Osterholz: Selman Cakar; Yasin Cakar, Bulsu, Bayrak, El-Chouli, Isik, Bilal Cakar, Alban
SV Arminia Freißenbüttel: Brinkmann; Schinhammer, Meierdierks, Weber, Roschen, Busch, van Dinther
Schiedsrichter: David Böhm (1. FC Neuenkirchen) und Marcus Nettelmann (SV Grün-Weiß Beckedorf)
Torschützenkönig: Daniel Gaese (FC Hansa Schwanewede) 7 Tore
Quelle: Weser-Kurier vom 16.01.2017 verfasst von Karsten Hollmann