Hagen/Uthlede lädt Lüneburg zum Toreschießen ein
Neuzugang Christoph Müller gleicht aus – Franke muss nach üblem Foul verletzt raus
22 Spiele – so lange hat es in der Saison 2015/2016 gedauert, bis der FC Hagen/Uthlede zum ersten Mal in der Fußball-Landesliga Lüneburg geschlagen war. In der aktuellen Spielzeit hat es die Schützlinge von Neu-Trainer Max Klimmek bereits am zweiten Spieltag erwischt. Allerdings war dieses 1:2 (1:1) bei Eintracht Lüneburg mehr als überflüssig. „Wir hätten dieses Spiel nicht verlieren dürfen“, sagte Klimmek hinterher. „Wir haben es in der ersten Hälfte verpasst, den Sack frühzeitig zuzumachen.“
In einer von Anfang an offenen Partie waren die Hagener von Beginn gut im Spiel. Umso ärgerlicher, dass beim 0:1 durch David Mehl (23.) ein langer Ball ausreichte, um die Gäste-Defensive zu knacken. Tietjen ließ sich hinten rechts überlaufen, in der Mitte war Christoph Müller zu weit weg vom Torschützen, der vom zweiten Pfosten aus über Schlussmann Nico Eden hinweg ins lange Eck einköpfte.
Kai Diesing und Berendt Knoop hatten danach umgehend die Chance auf den Ausgleich, doch der starke Lüneburger Keeper Eser Sahin war beide Male zur Stelle. Auch in der 32. Minute behielt der Torwart die Oberhand, dieses Mal sogar im Elfmeterduell. Nach einem Foul an Knoop schoss Diesing den fälligen Strafstoß zwar platziert ins Eck, doch Sahin fischte den Ball dennoch heraus. „Stark geschossen, noch stärker gehalten“, urteilte Max Klimmek über diese Szene hinterher.
Nach einer weiteren Hagener Chance durch France fiel dann aber doch noch der mehr als verdiente Ausgleichstreffer vor der Pause. Müller zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern gekonnt ins Torwarteck. Auch nach Wiederanpfiff blieb es ein offener Schlagabtausch. Stüßel und Müller verpassten die Hagener Führung, auf der anderen Seite rettete zweimal Nico Eden in letzter Minute. In der 74. Minute machte der Gästetorwart dann aber überhaupt keine gute Figur. Bei einer Ecke kam Eden viel zu zögerlich raus und flog am Ball vorbei. Im Rücken von Christoph Müller hatte sich Torschütze Bennet Lorenzen davongeschlichen und war am zweiten Pfosten mit dem Kopf aus Nahdistanz zur Stelle. Nicolai Tietjen konnte auf der Linie nichts mehr ausrichten.
Mit dem Rücken zur Wand rannte das Klimmek-Team nun verzweifelt gegen die drohende Niederlage an – und bekam den nächsten Dämpfer. Josef Fischer grätschte Mirko Franke von hinten so rüde in die Beine, dass der Lüneburger dafür zwar sofort Rot sah, doch Franke musste humpelnd und mit einem in Rekordzeit angeschwollenen Fuß das Feld verlassen. Um den Hagener Frust schließlich perfekt zu machen, setzte der eingewechselte Daniel Grimm in der Schlussminute einen Freistoß aus knapp 20 Metern an die Latte. Der Neuzugang vom Heeslinger SC hatte seinen Platz für André Stüßel räumen müssen, der sich den Startelfeinsatz wiederum durch eine „sehr gut Trainingswoche“ (Klimmek) verdient hatte.
„Wir haben besonders in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gezeigt, aber den Gegner durch individuelle Fehler einmal zu häufig eingeladen“, fasste Klimmek zusammen. Ihre weiße Weste haben die Hagener dieses Mal also schon am zweiten Spieltag hergegeben. Das war am Ende aber auch nur eine kleine, negative Randnotiz an einem aus Hagener Sicht ziemlich frustrierenden Nachmittag.
SV Eintracht Lüneburg: Sahin – F. Reinecke, Fischer, Hoffmann (70. Kabay), Holzhütter (90. Beis), Mehl, A. Reinecke, Lorenzen, Zemke (46. Anders), Golisch, Gruhn
FC Hagen/Uthlede: Eden – Göcke, Wischhusen, Franke (88. Schoof), Diesing (67. Radtke), Stüßel (67. Grimm), Tietjen, Müller, Knoop, Dähnenkamp, France
Tore: 1:0 David Mehl (11.); 1:1 Christoph Müller (45.); 2:1 Bennet Lorenzen (75.)
Besondere Vorkommnisse: Fischer sieht die Rote Karte (85.)
Quelle: Weser-Kurier vom 15.08.2016 verfasst von Tobias Dohr