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Stolze Glücksjäger

Fußball-Landesligist FC Verden 04 holt im Nachholspiel gegen Hagen ein 0:0

Der FC Hagen/Uthlede bleibt in der Fußball-Landesliga ungeschlagen. Allerdings verpasste die Schmidt-Elf durch das 0:0 am Mittwochabend unter Flutlicht gegen den FC Verden 04 zumindest vorerst den Sprung an die Tabellenspitze. Gegen sehr defensiv agierende Gäste fehlte den Hagenern dabei in den entscheidenden Momenten auch das nötige Glück, gleich drei Mal rettete das Aluminium für die Akteure aus der Reiterstadt.

Die Verdener zeigten sich von der Unruhe und dem Trainerwechsel des vergangenen Wochenendes unbeeindruckt, arbeiteten von Beginn an sehr gut gegen den Ball und verteidigten äußerst diszipliniert. „Ich bin extrem stolz auf die Truppe. Wir haben defensiv ein super Spiel gemacht, eine tolle kämpferische Leistung gezeigt und mit ein bisschen Glück einen Punkt gegen die wohl stärkste Mannschaft der Liga geholt“, sagte ein strahlender Interimstrainer Marco Wahlers nach dem Abpfiff.

Vor allem im ersten Spielabschnitt fehlte den Hagenern gegen den kompakten Gegner oft die letzte Zielstrebigkeit: Andre Stüssel scheiterte da ein Mal mit einem zu unplatzierten Abschluss am souveränen Gästekeeper Stefan Wohlke (12.), als er ihn ein anderes Mal überlupft hatte, klärte die FCV-Abwehr entschlossen (20.). Ein Freistoß des bemühten Kai Diesing landete außerdem auf der Latte. Auf der anderen Seite verlebte Routinier Florian Naujoks eine geruhsame erste Hälfte und musste lediglich bei einem der seltenen Verdener Konter energisch zupacken – Patrick Zimmermann hatte sich den Ball einen Tick zu weit vorgelegt (43.).

Nach Wiederanpfiff wurde die Hagener Dominanz immer größer, auch weil der eingewechselte Toptorjäger Patrick Müller für viel Belebung sorgte. Er hätte nach einer tollen Kombination mit Berendt Knoop auch beinahe für die Führung gesorgt, Stefan Younis rettete aber für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie (47.). Kurz darauf verpasste Müller dann eine scharfe Hereingabe von Außenverteidiger Mirko Franke, die 250 Hagener Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen gehabt. „Spielerisch kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Es fehlte einfach in den entscheidenden Situationen das nötige Quäntchen Glück“, bilanzierte Hagens Trainer Gunnar Schmidt mit Blick auf die verpassten Großchancen.

So hatte vor allem Sturmtank Müller noch zwei Mal großes Pech im Abschluss. Ein gefühlvoller Kopfballheber nach schönem Flugkopfball des emsigen Kapitäns Marlo Burdorf landete nur auf der Querlatte (60.), und auch bei der letzten Großchance in der 80. Spielminute fehlten nur wenige Zentimeter zum verdienten Hagener Glück: Müller drehte sich geschickt um seinen Bewacher, aber auch sein technisch hochwertiger Volleyschuss krachte nur gegen die Latte.

So retteten die Gäste um den zweikampfstarken Mirco Temp das Remis über die Zeit, ohne in 90 Minuten auch nur eine einzige echte Torchance gehabt zu haben – die beste Gelegenheit hatte noch Alexander Arnhold, der einen Freistoß aus 25 Metern allerdings recht deutlich über das Tor zirkelte. „Verden wollte hier nur diesen einen Punkt mitnehmen und wurde letztlich auch noch für diese Spielweise belohnt“, haderte Gunnar Schmidt im Anschluss an die Partie noch ein wenig mit dem Schicksal.

FC Hagen/Uthlede: Naujoks – Wischhusen, Korf, Göcke, Franke, Burdorf, France, Diesing, Grove (60. Seidenberg), Knoop (70. Tietjen), Stüßel (46. Müller)

FC Verden 04: Wöhlke – Burford, Wart, Temp, Younis (65. Kirsch), Koltonowski, Arnhold, Tavan, Homann, Zimmermann (60. Brunken), Turgay (84. Franco)

Tore: Fehlanzeige.


Weser-Kurier vom 11.03.2016 verfasst von Jan-Henrik Gantzkow