Dritte muss sich in Düring geschlagen geben
0:3-Niederlage mit nur zehn Spielern
Irgendwie ist es in Düring immer doof. Ob in der Geschichte des FC Hagen/Uthlede oder den Vorgängervereinen jemals eine Hagener Mannschaft in Düring gewonnen hat weiß man nicht mehr so genau, bei der Zweiten des TSV war für Hagener Mannschaften jedenfalls seit Jahren Garnichts mehr zu holen. Das ist jetzt ja garnichtmal so außergewöhnlich, aber irgendwie haben Niederlagen in Düring auch immer einen faden Beigeschmack. Zunächst zur Personalsituation, die im Moment sicherlich am meisten Sorge bereitet: Zwölf Anmeldungen für die Partie in Düring konnte das Organisationsteam verzeichnen, dabei musste Keeper Henning, der ein letztes Mal Theater spielen musste, durch Nico aus dem Kader der Zweiten ersetzt werden. Bei zwei spontanen Absagen durch Stefan und Henning wegen Krankheit und Arbeit verbleiben rechnerisch zehn Spieler, mit denen man letztlich nach Düring anreiste, Ersatz war aufgrund des Spiels der Zweiten, die auch mit ganz ähnlichen Sorgen zu kämpfen hat, und des Nordderbys, ein weiterer großer Teil der Hagener Fußballlandschaft wollte sich dieses vielleicht letzte Derby nicht entgehen lassen, auf die Schnelle nicht zu bekommen.
Das Hinspiel hatte man, trotz damals 14 Mann im Kader, noch sang- und klanglos mit 1:8 verloren, entsprechend lautete die Maßgabe, hinten dicht zu machen und vorne auf ein Wunder bzw. Tom zu hoffen. Dieser hatte übrigens die Nacht unter Umständen verbracht, wie sie nicht einmal dem schäbigsten Dritte-Herren-Akteur zuzumuten sind: Ohne so recht zu wissen, wie er dort hingekommen war, verbrachte Tom mehrere Stunden im Gartenhaus der Familie Rust auf eiskaltem Holzfußboden und nur mit einer Plane zugedeckt. Irgendwann in den Morgenstunden hatte die Hausherrin ein Einsehen und ließ Tom ins warme Haus, wo dieser sich zu Rusty, der heute wegen Rückenproblemen passen musste, ins Bett legte und dort prompt das Treffen verschlief. Als Tom mit Unterstützung Pilles dann doch in Düring antransportiert wurde und zum Besten gab, nach dem eigenen Spiel auch noch bei der zweiten spielen zu wollen, löste dieses Vorhaben bei seinen Mannschaftskameraden zunächst Kopfschütteln aus, es sollte aber tatsächlich in die Tat umgesetzt werden.
Das Spiel selbst verlief, wie so ein Spiel verlaufen muss. Die wohl auch bei numerischem Gleichstand spielerisch überlegenen Düringer übernahmen das Kommando von Beginn an, die Dritte konnte kaum für Entlastung sorgen, die langen Bälle auf den vorne auf sich allein gestellten Tom halfen nicht wirklich weiter und kamen meist postwendend zurück. So dauerte es nur 12 Minuten bis die Düringer das 1:0 durch den überragenden Nietfeld erzielen konnten. Schlimmer als das Gegentor war, was sich nur wenige Augenblicke später ereignete: Nach einem Foul der sicherlich härteren Art, welches, das sei hier ausdrücklich erwähnt, vielmehr durch schlechtes Timing als durch Bösartigkeit passierte, verletzte sich ein Düringer Spieler so schwer, das ein Rettungswageneinsatz nötig war. An dieser Stelle nochmals allerbeste Genesungswünsche an den verletzten Düringer Spieler! Nach dieser doch etwas schockierenden Aktion wurde das Spiel ein wenig zerfahrener. Der Dritten gelang es sogar, ab und zu für ein wenig Entlastung für die Defensive zu sorgen und man hatte sogar ein paar kleine Chancen nach Standards, die klar überlegene Mannschaft trug aber weiter Grün (die Dritte spielte mit gelben Leibchen). Ein paar Chancen konnte man noch mit Glück und Geschick vereiteln ehe nach einer guten halben Stunde ein Freistoß aus dem Halbfeld, der durch die gesamte Abwehr hindurch sprang und letztlich von einem Düringer zum 2:0 eingeköpft wurde, für die Vorentscheidung sorgte. Mit dem 2:0 ging es in die Kabine.
Die zweite Halbzeit offenbarte den Zuschauern in Düring ein Spiel, in dem die eine Mannschaft (Düring) nicht mehr so rechte musste und die andere (die Dritte) nicht mehr so recht konnte. Die Dritte stand weiter hinten drin, was auch ganz gut klappte, auch wenn die Düringer durchaus zu ein paar guten Chancen kamen, diese aber ungenutzt ließen. Die Düringer ihrerseits spielten recht kompliziert und suchten häufig aus der Distanz den Abschluss, ohne Erfolg. Irgendwie hatte man das Gefühl, beide Mannschaften würden nur auf den Abpfiff warten. Nach etwa 70 Minute schickte Pogo nochmal Tom der die weit aufgerückte Abwehr der Düringer hinter sich ließ und allein auf den Tormann zulief, sein Heber sprang aber leider etwas zu dicht vor dem Düringer Tor auf so dass der Ball über das Tor ging. Ein Anschlusstreffer hätte vielleicht noch etwas Würze ins Spiel gebracht, wäre aber in Anbetracht der Überlegenheit der Heimmannschaft auf wenig verdient gewesen. Stattdessen war es in der 80. Minute ein weiteres Mal Nietfeld der mit einen etwas unorthodoxen Seitfallzieher Nico überraschte und das 3:0 erzielen konnte.
Unter den gegebenen Umständen muss man auf Seiten der Dritten mit dem Spiel zufrieden sein. Die Abwehrschlacht wurde geschlagen, nominell vielleicht verloren aber die guten Leistungen von Clumspy, Nils Mehnert und vor allem Pille, der sich mehr und mehr als gut brauchbare Alternative für den Liberoposten ins Gespräch bringt, geben Anlass zur Hoffnung. Nur wird man kaum Punkte holen, wenn man ständig mit 10 Spielern antreten muss, so dass man auf jeden Fall hoffen muss, dass bald mal ein paar Spieler zurückkehren und man wieder aus den eigenen Reihen, der Spielerkader ist wahrlich groß genug, eine schlagkräftige Truppe aufstellen kann. Irgendwie scheint in ganz Hagen ein wenig der Wurm drin zu sein, auch die Zweite reiste mit nur Elf Spielern nach Wittstedt, wo sie allerdings mit Tom und Pille noch zwei Akteure der Dritten zur Unterstützung gewinnen konnte. Besonders Pille war merklich heiß auf einen Einsatz und ließ sich vor dem Spiel seine erschöpften Beine von Nico massieren um dann unter den Anfeindungen und Judasrufen der Wittstedter gegen sein Heimatdorf aufzulaufen. Gebracht hat´s letztlich wenig, ebenso wie am 3.10 musste sich auch die zweite geschlagen geben, ebenso wie am 3.10 konnte man die Niederlage um ein Tor geringer als die Dritte halten, eine 0:2 – Niederlage stand zu Buche. Für die Dritte geht es am 26.4 weiter, um 12:30 trifft man an der Blumenstraße auf den FC Geeste 06 III.
Die Fakten zur Niederlage in Düring:
FC Hagen/Uthlede III: Nico Jobs – Philipp Kahrs, Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c) – Marcel Schlüterbusch, Dennis Pecksen, Florian Naujoks, Nils Mehnert – Philipp Lange – Tom Hamann
Tore: 1:0 (12.), 2:0 (32.), 3:0 (80.)
Gelb: Tietjen wg. Foulspiels (13.)