FC gewinnt mit 3:1 beim Tabellenschlusslicht

Neetze kann nur einen von zwei Elfmetern nutzen – Joker Andre Stüßel sticht

Fußball-Landesligist FC Hagen/Uthlede ist nach drei sieglosen Spielen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Beim neuen Tabellenletzten TuS Neetze setzte sich das Team von Trainer Gunnar Schmidt mit 3:1 (1:0) durch. „Unterm Strich war das Ergebnis vollauf verdient“, sagte Schmidt, merkte aber im gleichen Atemzug an, dass die Partie Mitte der zweiten Halbzeit durchaus hätte kippen können. 

Schuld daran war in erster Linie die schwache Chancenverwertung der Gäste, denn eigentlich wäre das Spiel nach 45 Minuten längst gelaufen gewesen. Die akribische Vorbereitung mit dem gemeinsamen Kinoabend tags zuvor, sowie dem Anschwitzen am Samstagmorgen machte sich von Beginn an bezahlt. Die FC-Kicker übernahmen von Beginn an das Kommando und drängten die Gastgeber weit in ihre Hälfte zurück. Schon nach vier Minuten hätte das Leder zum ersten Mal im Neetzer Netz zappen können.

Doch nach schöner Vorarbeit von Jascha Stern konnte Marc Holler den Kopfball nicht mehr richtig platzieren und scheiterte am Torwart. Es war der Auftakt zu einer Halbzeit mit etlichen guten Chancen für die Gäste von der Blumenstraße. Nach einem Doppelpass zwischen Thomas Mennicke und Jascha Stern strich Mennickes Schuss nur knapp am langen Pfosten vorbei (16.). Sechs Minuten später legte erneut Stern für seinen Mittelfeldkollegen auf, erneut scheiterte Mennicke am gegnerischen Keeper.

Doch nach einem 20-Meter-Schuss von Marc Holler, der ebenfalls knapp am Tor vorbeiging, war es endlich so weit. Jascha Stern schlug eine Ecke, diese wurde länger und länger und landete mit Hilfe des Windes schließlich direkt im langen Eck. „Wir haben zwar am Vormittag tatsächlich noch extra Standards einstudiert, aber diese Variante war ehrlich gesagt nicht dabei“, gab Gunnar Schmidt hinterher schmunzelnd zu Protokoll.

Mit diesem völlig verdienten 1:0 ging der FC Hagen/Uthlede in die Pause – doch nach Wiederanpfiff kippte das Spiel langsam. In der 58. Minute hatten die Gäste zunächst noch großes Glück, als Neetzes Bruno Schleiss einen von Frederik Bühring verschuldeten Foulelfmeter neben das Tor setzte. Doch das Kellerkind wachte nun so richtig auf, und störte den Spielaufbau der Gäste deutlich früher – mit Erfolg. Immer wieder wurde die neu zusammengestellte Viererkette des FC Hagen/Uthlede mit langen Bällen übertölpelt, einer davon führte schließlich zum zweiten Elfmeter des Tages.

Der zum ersten Mal seit zehn Wochen spielende Carsten Werde konnte Jan-Henrik Mahler nicht stoppen, FC-Torwart Yannick Becker beging schließlich das Foul und konnte anschließend den Schuss von Nino Pinnow-Karus nicht parieren. Doch Gunnar Schmidt bewies ein glückliches Händchen und brachte gegen die nun wild entschlossenen Neetzer mit Andre Stüßel einen schnellen Konterspieler. Es war die richtige Idee.

Acht Minuten vor Ende startete Stüßel nach einem Stern-Steilpass fast von der Mittellinie durch und behielt im Duell gegen Neetzes Torwart die Nerven. Das 3:1 durch Tjark Seidenberg nach Woltmann-Flanke und Holler-Kopfballverlängerung stellte den Erfolg endgültig sicher. Somit hatte sich auch die Fahrt für den zahlreichen Anhang der Gäste gelohnt. Von den rund 120 Zuschauern war die Hälfte extra aus Hagen/Uthlede angereist. „Sensationell“, fand Gunnar Schmidt diese Unterstützung.

TuS Neetze: Sommer – Hoffmann, Körner, Wolter (85. Daasch), Gnida (43. Werner), Rodenwald, Pinnow-Karus, Mahler, Schleiss, Vogel (57.), Zastrau

FC Hagen/Uthlede: Becker – Bühring, Werde, Brittani (90. Korf), Woltmann, Mennicke, Burdorf, Theilmann (79. Stüßel), Seidenberg (90.+2 Tietjen), Stern, Holler

Tore: 0:1 Stern (26.); 1:1 Pinnow-Karus (76.); 1:2 Stüßel (82.); 1:3 Seidenberg (88.)

Besondere Vorkommnisse: Neetzes Bruno Schleiss verschießt Elfmeter (58.)

Quelle: Weser-Kurier vom 17.11.2014 verfasst von Tobias Dohr