Dritte unterliegt Wesermünde
2:4-Niederlage kann auch durch zwei „Boostedts“ nicht verhindert werden
Grandios, dass es auch in dieser Spielzeit wieder mit der Spielverlegung am Herbstmarktwochenende geklappt hat. Nicht ganz so grandios dann allerdings das Ergebnis, gewann man doch in der letzten Saison am „Grünen Freitag“ noch gleich mit 16:0 musste man sich in dieser Spielzeit einer starken Wesermünder Mannschaft trotz großem Kampf mit 2:4 geschlagen geben. Sicherlich war der Sieg für die Wesermünder letztlich verdient, nach einer starken zweiten Halbzeit der Dritten wäre aber ein Punkt durchaus drin gewesen.
Vor dem Spiel fuhr das Organisationsteam mit einer kleinen Überraschung auf. Neben Yannick Leinfelds, der regelmäßig bei der Dritten gastiert, wenn seine Schiedsrichterkarriere dies zulässt, tauchte plötzlich auch dessen Bruder Andre, der sich hauptsächlich dem Betreueramt bei der Ersten Herren widmet, am Sportplatz an der Blumenstraße auf um sich dem Kick der Dritten anzuschließen. Neben dem Spielfeld baute recht schnell das aufgeblähte Lazarett der Dritten seine Zelte auf, nach der Kultverletzung „Haarriss“ hagelt es nun offenbar auch noch Außenbandrisse. Auf jeden Fall sorgten allerlei verwundete Hagener Recken für eine standesgemäße Betreuung der Gäste und im Anschluss auch der Spieler. In Sachen Aufstellung gab es angesichts der überschaubaren Personaldecke keine großen Überraschungen, der alte Bostedt verbrachte die erste Halbzeit zunächst auf der Bank.
Nach Anpfiff durch Schiedsrichter Adler legten die Gäste aus Wesermünde gleich los wie die Feuerwehr. Von Beginn an spielten die Rot-Weissen offensiv in Richtung Keeper Henning, der heute übrigens einen Sahnetag erwischte und die Dritte vor allem in der ersten Halbzeit mehrmals im Spiel hielt. Gegen das lange Bein von Henne war aber auch Henning machtlos, nach einer guten Viertelstunde grätschte Henne in eine Hereingabe der Gäste und lenkte das Spielgerät unglücklich ins eigene Tor. Etwa zehn Minuten später musste Henne erneut eingreifen, dieses Mal konnte er den wieselflinken und trickreichen Gästestürmer im Strafraum nur mit einem Foul am Torabschluss hindern. Den fälligen Strafstoß konnte Henning aber festhalten. Nach einer knappen halben Stunde fiel dann aber das zu diesem Zeitpunkt hochverdiente 0:2 als man sich im Hagener Mittelfeld nicht einig war und einem Feind zu viel Zeit ließ, dieser drosch den Ball aus knapp 30 Metern mit einem verdeckten Schuss unhaltbar in die Maschen. Das einzige Mittel der Hagener Verteidigung gegen die spielstarken und agilen Gäste war in der ersten Halbzeit der Versuch einer Abseitsfalle, der aber doch überraschenderweise gut funktionierte, die Gäste liefen doch das eine oder andere Mal in Abseitsposition. Wenn nicht, waren sie zum Glück vor dem Tor ein wenig nachlässig, so dass Wesermünde trotz drückender Überlegenheit mit dem zwei Toren zufrieden geben musste. Von Hagener Seite entwickelte sich nur sehr langsam ein Offensivspiel, agierten die Gäste doch auch in der Verteidigung sicher. Letztlich arbeitete man sich aber bereits im Laufe der ersten Halbzeit bereits ein wenig ins Spiel. Dennoch wirkte das sicherlich schön herausgespielte 1:2, Pille wurde auf der linken Seite gut freigespielt und legte den Ball in der Mitte zum kleinen Bostedt, der das Spielgerät über die Linie grätschte, für den neutralen Zuschauer ein wenig schmeichelhaft.
Zur zweiten Halbzeit stellte man notgedrungen ein wenig um. Für den angeschlagenen Lüder rückte Stefan auf die Liberoposition. Flo ging auf die rechte Mittelfeldseite und der alte Bostedt übernahm die zentrale Position im defensiven Mittelfeld. Die Dritte war nun sehr viel besser im Spiel. Man setzte den Gast im Mittelfeld besser unter Druck, so dass diese nun nicht mehr so gut kombinieren konnten und zu Ungenauigkeiten neigten. Clumpsy und Henne hatten sich besser auf ihre Gegenspieler eingestellt, so dass man kaum mehr Chancen zuließ und stattdessen selbst die Initiative ergriff. Die Gäste ihrerseits verloren mehr und mehr den Faden und schwammen das eine oder andere Mal bedenklich in der Defensive. Dennoch gelang dem Gast durch eine Kontersituation in der 67. Minute zu diesem Zeitpunkt ein wenig überraschend das 1:3. Positiv für den weiteren Spielverlauf natürlich die schnelle Antwort der Dritten: Tom zog unwiderstehlich von rechts in die Mitte und steckte das Spielgerät auf den alten Bostedt durch, der den Ball unhaltbar zum 2:3 ins Netz grätschte. Nun verlor der Gast völlig den Faden. Anstatt sein eigenes Spiel weiter durchzuziehen begannen die Gäste, sich über sich, die Gegenspieler, die Mitspieler und auch die Entscheidungen des Schiedsrichters, die zu diesem Zeitpunkt tatsächlich manchmal schwer nachzuvollziehen waren, zu echauffieren. Die Dritte nutzte die Unruhe und spielte gut nach vorne und erarbeitete sich einige Möglichkeiten zum Ausgleich. Unter anderen traf Rusty den Pfosten. Gute fünf Minuten vor Schluss entschied Schiedsrichter Adler dann plötzlich ein zweites Mal auf Strafstoß für die Gäste. So eindeutig richtig die erste derartige Entscheidung noch war, so eindeutig falsch war diese nun. Dem Gast wars egal, diese Chance ließ sich Wesermünde nicht entgehen und erzielte das 2:4 und damit die Entscheidung.
Seltsam ist es schon, offenbar ist die Dritte momentan nur zu einer starken Halbzeit fähig, dieses Mal war es ausnahmsweise mal die zweite. Mehr mit der eigenen als mit dem Ergebnis war man jedenfalls nach Abpfiff zufrieden, klar war aber auch, dass sich hier ein sehr starker Feind an der Blumenstraße präsentierte. Jedenfalls zelebrierte man den traditionellen Grünen Freitag nach Abpfiff ausgiebig, auf dem Herbstmarkt ging es Freitag wie Samstag weiter. Fußballerisch geht es am 28.9 weiter, man trifft um 12:30 auswärts auf den TSV Wehden/Debstedt, bis jetzt sieglos in der Liga.
Die Fakten zur Niederlage gegen WEM:
FC Hagen/Uthlede III: Henning Schwoge – Lüder Brunnert (André Leinfels), Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c) – Philipp Kahrs, Florian Naujoks, Stefan Brandt – Nico Rust, Philipp Lange, Tom Hamann – Yannick Leinfels
Tore: 0:1 Tietjen (ET) (16.), 0:2 (29.), 1:2 Y. Leinfels (45.), 1:3 (67.), 2:3 A. Leinfels (69.), 2:4 (85.)
Gelb: Hamann wg. Foulspiels (72.), Tietjen wg. Meckerns (84.)