„Dritte“ ist Meister!
4:3-Erfolg in Sievern unnötig schwer – Opt-Hof (3) und Naujoks treffen für den FC
Gar nicht auszudenken, was passieren würde, wenn die Dritte einmal ein wirklich wichtiges Spiel wie zum Beispiel ein Weltmeisterschaftsfinale bestreiten müsste. Ganz abgesehen davon, dass so ein Szenario vom fußballerischen Niveau her undenkbar ist, es würde auch allein deshalb nicht zum Anpfiff kommen, weil die Akteure der Dritten inklusive Trainer und Ersatzspieler schon vorher einen völligen Nervenzusammenbruch erlitten hätten. Mit Druck umzugehen ist für Dritte ganz offensichtlich nicht so einfach. Die starke Mannschaft aus Basbeck wusste dies am Mittwoch noch auszunutzen, die Mannschaft aus Sievern, sichtlich geschwächt von der Saisonabschlussfeier am Vortag, konnte dies zum Glück nicht, denn sonst wäre es das gewesen mit der Meisterschaft, war doch das Spiel der Dritten alles andere als meisterlich.
Dabei hatte alles so gut begonnen: Bereits nach drei Minuten Spielzeit spielte Henning Kammer einen tollen Pass durch die gerade zu Spielbeginn sehr löchrige Abwehr der Heimmannschaft in den Lauf von Buddy der völlig unbedrängt zur Führung für die Dritte einschieben konnte. Mit der Führung im Rücken spielte die Dritte weiter forsch nach vorne und erarbeitete sich weitere gute Chancen, die mal wieder zu fahrig liegen gelassen wurden. Hinten zeigte man sich auch nervös, Zweikämpfe wurden entweder verloren oder führten zu Fouls der Dritten so dass man sich diverser gefährlicher Standartsituationen erwehren musste. Einen Freistoß aus 25 Metern brachte ein Sieverner gefährlich aufs Tor, Henning parierte aber bravourös. Ansonsten ließ die Dritte nicht viel zu, spielte aber weder hinten noch vorne wirklich überzeugend, vielmehr profitierte man von der Schwäche der Heimmannschaft. Nach gut 20 Minuten brachte Waldo eine Flanke von rechts vor das Tor der Heimmannschaft, der Keeper verschätzte sich arg und Flo nahm den Ball an um ihn dann überlegt ins Tor zu schieben. Kurz vor der Halbzeit fiel dann gar noch das 3:0, dieses Mal konnte Buddy selbst gar nicht so recht was für sein Glück, vielmehr schoss ihm sein Gegenspieler bei einer Rettungsaktion an den Rücken, von wo aus das Spielgerät ins Tor prallte.
Nach der Halbzeit hatte man das Spiel zunächst weiter recht gut im Griff, ließ aber jegliche Konsequenz vermissen und wartete eigentlich nur auf den Abpfiff. Dies rächte sich nach einer Stunde bitter als Henning einen langen Ball falsch einschätzte und sich mit einem Kopfball überlupfen ließ. Nun begann die Dritte richtig zu schwimmen während die Heimmannschaft endgültig Blut geleckt hatte und im letzten Spiel doch noch was einfahren wollte. So dauerte es keine weiteren zehn Minuten bis es 2:3 stand. Dieses Mal konnte die Dritte eine Ecke nicht konsequent klären, so dass ein Sieverner im Nachsetzten einschieben konnte. Unmittelbar nach Anstoß bekam der inzwischen eingewechselte Philipp das Spielgerät und setzte zu einem unnachahmlichen Tempodribbling an. Spielerisch wäre zu diesem Zeitpunkt allerdings auch nichts gegangen. Jedenfalls endete das Dribbling kurz vor dem feindlichen Strafraum wo Philipp auf Rusty quer legte. Dieser wurde dann im Strafraum zu Fall gebracht und der Schiedsrichter entschied ohne zu zögern auf Strafstoß. Buddy war es der, mehr oder freiwilligt zum Schuss antretend, die Nerven bewahrte und den Strafstoß hart und platziert unhaltbar zum 4:2 verwandelte. Wer nun dachte, die Dritte würde gegen die weiter löchrige Abwehr nochmal nachlegen können, sah sich getäuscht. Vielmehr ließ man die Heimmannschaft wieder offensiv aktiv werden. In der 90 Minute verursachte man nochmal völlig unnötig einen Freistoß aus dem Halbfeld der natürlich zum 3:4 führte. Ein paar Befreiungsschläge später war es dann aber soweit, der Schiedsrichter pfiff dieses eigenartige, oder besser gesagt einfach schlechte, Spiel ab und die Dritte konnte sich den Meisterfeierlichkeiten hingeben.
Auch wenn dieses Spiel alles andere als meisterlich war, die Tabelle lügt nun mal nicht. Eben diese führt man nun nach dem letzten Spieltag mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Basbeck/Osten an und kann sich somit verdient Meister schimpfen. Mit 71 Toren stellt man den besten Angriff der Liga, mit 22 Gegentoren ist man gemeinsam mit den Basbeckern die defensiv stabilste Mannschaft. Im Gegensatz zur letzten Spielzeit, in der man ebenfalls oben mitspielte, sich letztlich aber mit dem dritten Platz zufrieden geben musste, gelang es in diesem Jahr, auch Punkte einzufahren, wenn man selbst mal nicht so gut spielte. Mit den Basbeckern hatte man einen starken und fairen Konkurrenten im Kampf um den Titel gefunden der sich leider nicht recht abhängen lassen wollte, denn die Meisterschaftsfeier am Mittwoch wäre sicherlich ein der Saison angemessenes Event geworden. So feierte man an diesem Sonntag noch ein wenig, wobei man auch von der Sieverner Abschlussfeier partizipierte, konnte man doch ein paar übrig gebliebene Getränke günstig erstehen und noch ein paar nette Gespräche mit der sehr gastfreundlichen und fairen Sieverner Truppe führen. Danach ging es für den Großteil zum Sponsor in die Cocktailbar wo noch ein paar geistige Getränke verkostet wurden. Am nächsten Wochenende soll es dann nochmal zur „offiziellen“ Meisterschaftsfeier kommen. Die Mannschaftsfahrt nach Düsseldorf steht ein Wochenende später dann auch noch an, Düsseldorf kann sich freuen! Zu guter Letzt noch der Hinweis auf das jährliche Juxturnier das voraussichtlich am 26.7.14 stattfinden wird, weitere Infos dazu folgen per Aushang und auf der Homepage.
Die Fakten zur Meisterprüfung in Sievern:
FC Hagen/Uthlede III: Henning Schwoge – Sören Aufderheide, Lüder Brunnert, Klaas Ohlmeier (c) – Rico Meier, Dennis Pecksen, Lars Aufderheide (65. Nils Mehnert) – Florian Naujoks (46. Nils Kramer), Henning Kammer (56. Philipp Lange), Nico Rust – Daniel Opt-Hof
Tore: 0:1 Opt-Hof (4.), 0:2 Naujoks (21.), 0:3 Opt-Hof (43.), 1:3 (60.), 2:3 (68.), 2:4 (70.), 3:4 (90.)
Hier nochmal die komplette Meistermannschaft, sucht Euch euren Liebling aus:
Die Katze im Tor: Henning Schwoge
Die Abwehr, meist bombensicher, aber manchmal mit mehr Löchern als ein Harem: Sören Aufderheide, Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c), Lüder Brunnert, Arne Hannken, Marcel Schlüterbusch
Das Prunkstück in der Mitte, mit mehr Ballkontakten als ein fünfjähriger im Ikea-Bälleparadies: Lars Aufderheide, Dennis Pecksen, Philipp Kahrs, Rico Meier, Nils Kramer, Tom Hamann, Henning Kammer, Nico Rust, Florian Naujoks, Pascal Dietrich, Philipp Lange, Jan Hoormann, Nils Mehnert
An vorderster Front, mit der Durchschlagskraft und der Streuung einer Panzerhaubitze: Mathis Müller, Daniel Opt-Hof, Marc Palait, Yannick Leinfels
Der Supertrainer, bereits vor diesem Spiel ein nervliches Wrack: Fabian Ladewig
Ein großer Dank gilt auch den zahlreichen Fans um Edelfan Elton, der es gar in die WhatsApp-Gruppe geschafft hat, die das Team regelmäßig auch in die letzten Ecken des Landkreises begleitet haben, großartig!