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Ersatzgeschwächter FC ärgert Ruländer-Truppe im Viertelfinale

Kai Diesing erzielt Doppelpack – Bornreihe mit zwei Elfmetertoren

Ein Foulelfmeter in der 82. Spielminute hat dem SV Blau-Weiß Bornreihe einen 3:2-Erfolg im Bezirkspokal-Viertelfinale beim FC Hagen/Uthlede beschert. Nicht die Niederlage an sich in einem Spiel mit nicht übertrieben vielen Torraumszenen verärgerte Hagens Trainer Florian Leschnik, sondern dass dieser Strafstoß überhaupt gepfiffen wurde: „Da hatte der Schiri eine exklusive Meinung. Vielleicht gab es eine Berührung der beiden Spieler im Strafraum, aber Marlo Burdorf hat klar den Ball getroffen und weggespitzelt. Mir tut es für meine Mannschaft Leid, die für ihren Einsatz nicht belohnt wurde.“

Fakt ist, dass Bornreihes Angreifer Michel Klimmek im 16-Meter-Raum zu Fall kam – bei einer erstklassigen Einschussmöglichkeit. Ihm war der Ball vor die Füße gefallen, weil Torwart Yannik Koch einen Schuss von Marc-Lennard Uhlhorn mit einer Klasse-Parade abgewehrt, aber nicht kontrolliert hatte. Auch Bornreihes Teammanager Jan Meyerdierks sah die Aktion nicht zwingend als ahndungswürdig an: „Von der Mittellinie aus war das allerdings schwer zu erkennen.“

Beim folgenden Strafstoß ahnte Koch die Ecke, berührte den Ball noch, doch Bornreihes Benedikt Sattler verwandelte mit einem harten und präzisen Schuss zum Bornreiher 3:2. Derlei Schützen hätte Hagen wohl auch gehabt – wenn es nach Gleichstand denn zu einem Elfmeterschießen gekommen wäre. „Da hätten fünf geschossen, die sich sicher sind“, hätte FC-Coach Leschnik voll und ganz seinem Team vertraut.

Trotz der verpassten Halbfinalchance fand Leschnik ansonsten lobende Worte für sein Team, vor allem für die drei Akteure aus der Hagener Zweiten. Philipp Möckel (Innenverteidigung), Yannick Holstein (Linksverteidiger) und Christoph Werde als Sechser hätten eine ganz ausgezeichnete Leistung bei ihrem Debüt gezeigt: „Ohne Respekt vor dem Gegner und mit vorbildlicher Mentalität.“ Auch bei den übrigen Akteuren war Leschnik mit Einstellung und Laufbereitschaft zufrieden: „Sie haben alle gekämpft.“ Insofern sah Leschnik eine weitere Steigerung nach dem Etelsen-Spiel.

Sein defensiv aufgestelltes Team steckte auch den frühen Rückstand gut weg. Das 0:1 (9.) fiel ebenfalls per Foulelfmeter, ebenfalls von Sattler verwandelt. Torwart Koch war etwas spät aus seinem Kasten gekommen und hatte Yavuz Simsek zu Fall gebracht. Weitere Chancen ließ Hagen gegen die Bornreiher, auch wenn die mehr Ballbesitz hatten, zunächst nicht zu. Moorteufel-Coach Matthias Ruländer lobte: „Hagen hat sehr gut verschoben. Deren Vierer-Kette stand sehr hoch, wir sind zehn- bis 15-mal ins Abseits gelaufen.“ Ab und an setzten auch die Gastgeber offensive Akzente, wurden mit dem 1:1 (34.) belohnt. Benjamin Neif lieferte da den Assist für Kai Diesing, der aus dem rechten Halbfeld unhaltbar ins lange Eck abzog.

Diesing brachte seine Farben sogar mit 2:1 in Front – per 23-Meter-Freistoß-Kracher. Doch das reichte nicht, es war eher ein Weckruf für die Gäste, die nach zwei sehr guten Chancen von Michel Klimmek und Christian Leopold das 2:2 (71.) erzielten. Max Klimmek spielte den Pass in die Tiefe, den Uhlhorn aus zwölf Metern verwertete. Florian Leschnik monierte zu Recht: „Diesen langen Ball hätten wir unterbinden müssen.“ Doch angesichts der Personallage mit ungewohnten Positionen und Nebenspielern hätte seine Mannschaft das ganz gut gelöst.

Bornreihes Trainer Ruländer urteilte: „Kein gutes Spiel von uns, aber wir haben gewonnen. In anderen Spielen haben wir ja schon in der 90. Minute oder der Nachspielzeit noch ein Gegentor gefangen. Jetzt hoffe ich, dass wir im Halbfinale endlich mal ein Heimspiel haben.“

FC Hagen/Uthlede: Koch – Wolf, Möckel, Carsten Werde, Holstein, Christoph Werde (65. Burdorf), Diesing, Neif (68. Stern), Rune Roes, Bedürftig, Stüßel (46. Sebastian Roes)

SV Blau-Weiss Bornreihe: Pasbrig – Lütjen, Leopold, Max-Philip Klimmek, Gresens, Uhlhorn (87. Kitow), Schröder (55. Moritz Klimmek), Müller (28. Lachowicz), Michel Klimmek, Sattler, Simsek

Tore: 0:1 Sattler (10./FE), 1:1 Diesing (34.), 2:1 Diesing (53.), 2:2 Uhlhorn (71.), 2:3 Sattler (82./FE)


Quelle: Weser-Kurier vom 04.10.2013 verfasst von Thomas Müller