III. holt Pflichtpunkte gegen Spieka

15 starke Minuten reichen zum 4:0 gegen den SV Spieka

Es muss nicht immer das ganz große Theater sein, am fünften Spieltag reichte letztlich eine durchwachsene Leistung um einen ungefährdeten Sieg gegen bissige Gäste aus Spieka einzufahren, auch, weil man in wichtigen Phasen einfach wieder hellwach war. Doch bleiben wir zunächst in chronologischer Reihenfolge: Bereits am Mittwoch machte das Organisationateam um den just aus Frankreich zurückgekehrten Fabi publik, dass sich für dieses Spiel mehr Spieler zur Verfügung stellten, als eingesetzt werden könnten und eröffnete damit den Akteuren die Möglichkeit, zugunsten anderer Aktivitäten auf den Fußballsport zu verzichten. Spätestens als dann am Tag vor dem Spiel noch ein paar Spieler aus gesundheitlichen Gründen absagen mussten, unter anderem brach in der Bremerhavener Spielerwohngemeinschaft eine Viruserkrankung aus, lief die wohlgemeinte Planung doch etwas aus dem Ruder.

Schlussendlich konnte man froh sein, dass mit Henning Kammer, der von unschönen Szenen, die sich im Auto seines Arbeitgebers abspielten (Noch eine Viruserkrankung?), berichtete und Pille Kahrs, der von Arne abgeholt werden musste und der seinen Hund „Diego“ (die Verbindung zu einem namensgleichen kleinen dunkelhaarigen Zauberfuß ist mehr als offensichtlich) endlich der Mannschaft vorstellte, zwei Spieler, die eigentlich ihre Teilnahme an dem Spiel abgesagt hatten, doch noch für einen Auftritt gewonnen werden konnten, so dass man wenigstens auf 13 einsatzbereite Spieler zurückgreifen konnte. Hoffen wir, dass den Organisatoren das Lob in der Vergangenheit nicht zu Kopfe gestiegen ist und dieser etwas unglücklich anmaßende Vorfall einmalig bleibt. Vor dem Spiel traf sich die Truppe noch zum Pressetermin, es war an der Zeit, neue Mannschaftsfotos erstellen zu lassen. Das Murren einiger älterer Fußballromantiker hielt sich in Grenzen, nachdem Kommentare wie „Fußball ist doch in erster Linie ein Sport“ und „Wie soll ich mich bei den ganzen Sponsoren- und Presseterminen noch auf mein Spiel konzentrieren?!“ ignoriert wurden, ließ man sich professionell vom Vereinsfotografen Julian ablichten. Ein Foto von 18 Menschen, die jedem Schönheitsideal entsprechen, wird sicherlich zeitnah auf dieser Homepage zu bestaunen sein. Für Abzüge in Postergröße, zum Beispiel zum übers Bett hängen, wende man sich an die benannten Ansprechpartner der III. Herren.

Nun aber zum Spiel: Gegen die Reserve des SV Spieka hatte man bereits in der letzten Saison gespielt, 9:0 und 7:1 wurde diese damals von der III. vom Platz gefegt. So kam es, dass man den Gegner offenbar ein wenig unterschätzte, zumal der Gast sich heute doch merklich stärker und vor allem kompakter als in der letzten Spielzeit präsentierte. In der ersten Halbzeit gelang es selten, sich wirklich klare Torchancen herauszuspielen. Die Mannen aus Spieka agierten aus einer ordentlichen Defensive heraus, wussten in der Offensive aber spielerisch auch nicht zu überzeugen. Dafür zeigte sich der SV Spieka brandgefährlich bei Standartsituation, die die III. allerdings auch nicht überzeugend verteidigte. So prügelte der Stürmer der Gäste nach etwa 30 Minuten das Spielgerät nach einer Freistoßflanke an das Lattenkreuz und die III. konnte froh sein, gegen diesen Gegner nicht auch noch einem Rückstand hinterher zu laufen. Natürlich hatte auch die III. Torgelegenheiten, so setzte Philipp Lange einen Freistoß aus 20 Metern an die Latte, man spielte die Angriffe aber einfach nicht zielstrebig genug zu Ende und wirkte auch in der Offensive teilweise unkonzentriert, so dass es mit dem durchaus gerechten 0:0 in die Halbzeit ging.

Drei Minuten nach Wiederanpfiff sah man sich zunächst einer weiteren gefährlichen Freistoßsituation gegenüber. Den Freistoß von der rechten Seite konnte Keeper Henning aber sicher abfangen. Geistesgegenwärtig rollte Henning das Spielgerät zu Tom, der am eigenen Strafraum Tempo aufnahm und auch durch drei Gegenspieler nicht zu stoppen war. Erst unmittelbar vor dem gegnerischen Strafraum entschlossen sich die Gäste dem Sprint Toms ein Ende zu setzten, jedoch auf Kosten eines Foulspiels. Resultat war eine gelbe Karte und ein Freistoß aus brandgefährlicher Position. Diesen schlenzte Flo an der Mauer der Gäste vorbei zur Führung für die III., gleichzeitig Flos erstes Tor für die Mannschaft. Damit schien alle Unkonzentriertheit überwunden, nur vier Minuten später setzte Tom Henning mustergültig ein, der keine Mühe hatte, aus 13 Metern zum 2:0 zu vollenden. Weitere fünf Minuten später revanchierte sich Henning indem er den Ball super zu Tom durchsteckte der wiederrum allein vor dem Gästetor keine Mühe hatte, zum 3:0 abzuschließen. Der SV Spieka war damit geschlagen und auch die III. schaltete wieder einen Gang zurück. Etwa 15 Minuten vor Abpfiff ermöglichte die Abwehr nochmal Henning Schwoge, sich auszuzeichnen nachdem der feindliche Angreifer vor dem Tor freigespielt wurde und, allerdings aus sehr abseitsverdächtiger Position, einen tollen Heber anbrachte. Henning, mit dem anatomischen Mangel einer unterdurchschnittlichen Körpergröße behaftet, schoss wie eine Rakete in die Höhe und lenkte das Spielgerät mit den Fingerspitzen über die Latte. Chancen, die Führung auszubauen, gab es für die III. freilich auch zu Hauf. In der 82. Minute zum Beispiel schickte Philipp Lange den zuvor eingewechselten Pille nach einem Ballverlust der Gäste auf die Reise zum 4:0. Nun, die Ähnlichkeit zum Namenspatron seines Hundes bezieht sich bei Pille sicherlich vornehmlich auf die filigrane Balltechnik, als außergewöhnlich schnell sind im Team der III. zweifelsohne andere Spieler bekannt. In Normalform aber hätte Pille den Steilpass auf seine linke Seite aber sicherlich problemlos erreicht und den Ball im Kasten versenkt. Heute aber stimmte offensichtlich mit Pille etwas nicht, so dass ein feindlicher Abwehrspieler trotz kurzen Smalltalk mit dem Schiedsrichter, zumindest nach Vernehmen von Vorlagengeber Philipp, Pille problemlos ablaufen konnte und damit die Torchance vereitelte. Nach dem Spiel wurde schließlich im Mannschaftskonsens entschieden, hier keine Kritik anzubringen. Vielmehr erfreute man sich, dass Pille trotz der Begebenheiten am Freitag und Samstag überhaupt in die richtige Richtung lief. Das 4:0 sollte letztlich doch noch fallen. Nach einen Freistoß von Philipp Lange nahm Klaas den Ball sieben Meter vor dem Tor mit dem Kopf an (!) und versenkte ihn schließlich unhaltbar zum 4:0 in der Torecke. Unzufriedenheit machte sich daraufhin im weiten Rund breit. Die Gästespieler standen nun trotz recht guter Leistung mit einem deutlichen 0:4 da, Henne, der seine unüberbrückbaren persönlichen Differenzen zu Clumpsy über 90 Minuten nur schwer verbergen konnte, machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und auch auf der Haupttribüne grummelte Clumpsys Vater vor sich hin: „Macht der Bengel ein Mal in seinem Leben ein Tor und in dem Moment guck ich nicht hin!“.

Ernsthaft nun: Bei der III. passt es zurzeit einfach. Auch dieses über weite Phasen nicht so gut geführte Spiel gewann man letztlich problemlos, nach fünf Spielen stehen 15 Punkte auf dem Konto. Am Abend erreichte einen noch die gute Nachricht, dass man mit diesem Sieg nun auch endlich die Tabellenführung übernommen hat. Der FC Basbeck/Osten, bislang ebenfalls ohne Punktverlust, gewann „nur“ mit 3:1 in Meckelstedt, so dass die III. nun das um ein Tor bessere Torverhältnis hat. Man sollte sich jedoch nicht blenden lassen. Die schwersten Gegner erwartet die III. erst noch. Im der nächsten Woche geht es nach Appeln zur SG FAW, die auf dem dritten Tabellenplatz liegt. Dort wird sich zeigen, wie die fünf Saisonsiege zu bewerten sind. Um in Frelsdorf zu bestehen wird jedenfalls eine bessere Leistung erforderlich sein als man sie gegen Spieka bot.

Die Fakten zum Arbeitssieg gegen Spieka:

FC Hagen/Uthlede III: Henning Schwoge – Sören Aufderheide, Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c) – Nils Kramer, Dennis Pecksen, Florian Naujoks – Nico Rust (77. Philipp Kahrs), Philipp Lange, Tom Hamann – Mathis Müller (46. Henning Kammer)

Tore: 1:0 Naujoks (49.), 2:0 Kammer (53.), 3:0 Hamann (58.), 4:0 Ohlmeier (86.)

Gelb: Müller wg. Foulspiels (32.), Hamann wg. Foulspiels (63.)