III. auch am grünen Freitag nicht zu stoppen
Spektakuläres 16:0 gegen Sievern eröffnet Festwochenende biblischen Ausmaßes
Ein neues Rekordergebnis als Auftakt eines Wochenendes, welches dazu führt, dass das Verfassen des Spielberichts die doppelte Zeit in Anspruch nimmt, lässt ein unkontrolliertes Fingerzucken doch die angemessene Bedienung einer Tastatur auch am Montag noch nicht zu, III.-Herrenherz, was willst Du mehr? Bei alledem was an diesem Spiel gegen die Drittvertretung des Bezirksligisten Sievern passte, war sicherlich die momentan tolle Organisation der erste Schritt in die richtige Richtung. So gelang es dem Trainerteam das Spiel auf den Freitag vorzuverlegen, vielen Dank an dieser Stelle auch an den TSV Sievern, die sich mit der Umlegung einverstanden erklärt haben. Eines ist sicher, am Sonntag um 12:30 wäre die Mannschaft nicht so aufgetreten!
An diesem Freitag aber merkte man bereits vor Anpfiff, dass jeder der heute 16 einsatzbereiten Akteure motiviert bis in die Haarspitzen war, einerseits, um zumindest bis Sonntag die Tabellenführung zu erklimmen, andererseits aber sicherlich auch, um einen guten Auftakt in das Herbstmarktwochenende zu finden. Das Überangebot guter Spieler ließ auch dieses Mal wieder die Rotationsmaschine anspringen, dieses Mal traf es Pogo, jährlicher Kandidat für die Dauerbrennerehrung, der seinen Startelfplatz für Flo, der nach seiner Verletzung in der Vorbereitung sein Saisondebüt feierte, räumen musste.
Die Geschichte des Spiels an sich ist schnell erzählt: Nur in der ersten Halbzeit gelang es dem Gast aus Sievern, der heute bärenstarken III. Widerstand zu leisten und selbst gelegentlich nach vorne aktiv zu werden. Natürlich waren die Sieverner ein dankbarer Gegner, aber in der Liga hatte man es in der Vergangenheit schon mit Teams zu tun, die merklich schwächer noch als die Sieverner agierten, so dass die heute kapitale Torausbeute auch einer klasse Leistung der III., und damit aller Spieler, geschuldet ist. Nach nur sechs Minuten eröffnete Henning Kammer den Torreigen nachdem Spielmacher Philipp einen eigentlich schon geklärten Ball gut zurückeroberte und Henning gut freispielte. Das wohl schönste Tor des Tages folgte keine zehn Minuten später zum 2:0: Abermals Philipp spielte einen traumhaften Pass in die Gasse, Waldo startete auf rechts durch, erreichte den Ball in halbrechter Position im Strafraum und schloss humorlos ins lange Eck ab. Waldo sprintete in dieser Situation übrigens schneller als man es ihm zutrauen konnte, hatte die Abwehrreihe aus ihrer Position doch tatsächlich Tom als Torschützen erkannt. Dieser nahm sich anschließend Zeit für seinen obligatorischen Hattrick, mit zwei weiteren Toren in der zweiten Halbzeit brachte Tom auch noch nachhaltig seinen Anspruch auf die teaminterne Torjägerkanone zum Ausdruck. Vier der fünf Tore in Halbzeit eins bereitete übrigens Philipp Lange vor, zusätzlich wurde er ein paar Mal dabei beobachtet, einen Kopfball zu spielen, was eigentlich für Philipp eher untypisch ist. Auf jeden Fall gab Philipp damit ein gute Antwort auf die am letzten Spieltag leise aufkommende Kritik, war es ihm doch bisher als Spielmacher gelungen, an allen 13 Saisontoren nicht direkt beteiligt gewesen zu sein.
Zur Belohnung für seine ansprechende Leistung und aus Termingründen durfte Philipp nach der Halbzeit auch gleich draußen bleiben, für ihn kam Mathis, also das Comeback des verlorenen Sohnes. Keine drei Minuten sollte Mathis für sein erstes Tor benötigen, in gewohnt eisvogelartiger Manier spitzelte er eine Hereingabe von Henning zum 6:0 in den Kasten. Nun war jeglicher Widerstand der Gäste gebrochen und die Offensivakteure der III. zauberten sich in einen Rausch, der die nächsten Tage anhalten sollte. Tom war wirklich überall zu finden, erst einmal am Ball ließ er sich das Spielgerät auch nicht mehr abnehmen, so dass er vor den 7:0 etwa 15 feindliche Spieler ausdribbelte (ja, natürlich einige auch doppelt!) ehe er den Ball ins leere Tor schob. Vor dem 8:0 traf Mathis den Ball von der Strafraumgrenze aus so gut, dass sein wuchtiger Schuss direkt neben den Pfosten sich für die Sieverner Verteidiger wie ein Peitschenschlag angehört haben musste, ehe er mit dem 9:0 seinen Dreierpack und damit seinen Traumwiedereinstand perfekt machte. Jeweils drei Mal Rusty und Buddy und noch einmal Tom machten die 16 Buden letztlich voll. Erwähnenswert sicherlich noch das 14:0: Eigentlich wollte Buddy mit dem Heber aus gut 20 Metern Rusty bedienen, dieser erreichte das Spielgerät aber nicht mehr ganz, so dass der Ball vorbei am verdutzen Gästekeeper ins Netz sprang. Unmittelbar im Anschluss an den Treffer wurde am Sportplatz an der Hallenbadruine eine Pyroshow geboten, von der selbst der gemeine griechische Ultra nur träumen darf, der Hagener Nachthimmel färbte sich mehrere Minuten in den schönsten Farben. Natürlich handelte es sich dabei um das offizielle Eröffnungsfeuerwerk zum Herbstmarkt, die Zuschauer an der Blumenstraße beschränkten sich auf den Verzehr hervorragender Bratwurst und köstlichen Bieres und das, obwohl die Polizei nicht für Sicherheit sorgte, das Gelsenkirchener Beispiel macht offenbar Schule.
Nun, besser hätte es sicher nicht laufen können. Mit einem 16:0 im Rücken fällt das Feiern doch ein bisschen leichter, tatsächlich vielleicht etwas zu leicht, zumindest im Nachhinein betrachtet. Nach dem Spiel jedenfalls feierte man noch ein wenig gemeinsam mit den Fans, wobei der immer noch nicht spielberechtigte Arne und Edelfan Torben eine fachgerechte Versorgung mit allem, was wichtig ist, gewohnt souverän sicherstellten. Den Freitag ausklingen ließ man freilich auf dem Herbstmarkt, auch in diesem Jahr wieder eine sehr gelungene Veranstaltung. Am nächsten Tag ging es dann auf der Odin auf einen eigentlich unvergesslichen Umzug, schade bloß, dass man von solchen Veranstaltungen immer so viel vergisst. Dass der mit vielen III.-Herren-Akteuren beladene Wagen auf dem Umzug eine schwerwiegende Panne erlitt und letztlich weit abgeschlagen von den anderen Wagen als letzter auf dem Marktgelände einfuhr, soll hier nicht als schlechtes Omen gesehen werden, dazu agiert man auf und neben dem Platz momentan einfach zu stark. Vielmehr zeigte man sich mannschaftlich geschlossen, zum Beweis eine kleine Impression vom Festwagen, die viel über die Beziehung der einzelnen Mannschaftsteile (hier defensives Mittel zu offensivem Mittelfeld, verschiedene Seiten), sagt:
Die Fakten zum Spektakel gegen den TSV Sievern:
FC Hagen/Uthlede III: Henning Schwoge – Sören Aufderheide, Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier (c) – Philipp Kahrs (69. Daniel Opt-Hof), Florian Naujoks (61. Dennis Pecksen), Lars Aufderheide – Nico Rust, Philipp Lange (46. Mathis Müller), Tom Hamann – Henning Kammer
Tore: 1:0 Kammer (6.), 2:0 L. Aufderheide (14.), 3:0 Hamann (22.), 4:0 Hamann (29.) (FE), 5:0 Hamann (38.), 6:0 Müller (48.), 7:0 Hamann (53.), 8:0 Müller (59.), 9:0 Müller (65.), 10:0 Rust (68.), 11:0 Opt-Hof (74.), 12:0 Hamann (76.), 13:0 Rust (79.), 14:0 Opt-Hof (81.), 15:0 Opt-Hof (85.), 16:0 Rust (87.)