Derby zwischen dem FC und VSK endet torlos
Dass ein 0:0 nicht immer langweilig sein muss, bewiesen der FC Hagen/Uthlede und der VSK Osterholz-Scharmbeck vor 500 Zuschauern im Derby der Fußball-Landesliga. Das Publikum bestaunte sehr viele verbissen geführte Zweikämpfe und eine Begegnung auf Augenhöhe.
500 Zuschauer erlebten auf dem Sportplatz an der Blumenstraße in Hagen, was passiert, wenn sich zwei in etwa gleichstarke Teams keinen Zentimeter Boden schenken: Nach einem sehr intensiven Derby in der Fußball-Landesliga zwischen dem FC Hagen/Uthlede und dem VSK Osterholz-Scharmbeck mit zwei hoch konzentrierten Deckungsreihen endete das Spiel folgerichtig mit einem 0:0.
In einem sehr ausgeglichenen ersten Durchgang hätten André Stüssel und Björn Kohlstedt die Gastgeber in Führung bringen können. Kohlstedt scheiterte jedoch am gut reagierenden VSK-Keeper Marc-Philip Reck. Hagens Spielmacher Kai Diesing wurde in einer Szene zudem zu weit abgedrängt. Die beiden VSK-Spitzen Marvin Eberhards und Bilal Matar blieben hingegen weitestgehend stumpf. Deshalb brachte Gäste-Trainer Günter Hermann zur zweiten Hälfte mit Yasin Bilgin und Marco Ordenewitz zwei frische Stürmer. „In der vergangenen Saison hatte ich bei vier guten Angreifern die Qual der Wahl. Jetzt ist das leider nicht mehr so“, beklagte sich Günter Hermann. Dass Eberhards und Matar nicht richtig zum Zuge kamen, lag aber auch an den beiden zentralen Uthleder Abwehrspielern Sönke Blank und Benjamin Neif. Sie agierten sehr umsichtig und ermöglichten dem Gast so kaum Chancen. „Meine Innenverteidigung hat ihre Sache sehr gut gemacht“, urteilte denn auch FC-Trainer Florian Leschnik.
Es war sicherlich kein Match für Fußball-Ästheten. Dennoch kam das Publikum bei rassigen Zweikämpfen auf seine Kosten. Da Schiedsrichter Tim Lahse auch über einige Attacken großzügig hinweg sah, war das Tempo hoch. Dass Lahse sehr auf den Spielfluss bedacht war, bekam auch Yasin Bilgin kurz nach dem Pausentee zu spüren. Pascal Brandt räumte ihn kurz vor dem Strafraum mal eben weg, wurde aber nicht dafür bestraft. Einen richtigen Vorteil vermochte sich indes keine der beiden Mannschaften zu verschaffen. „Wer hier das 1:0 macht, gewinnt das Spiel“, sprach Hagens ehemaliger Betreuer Herbert Scheffler das aus, was viele dachten.
So wäre es vermutlich auch gekommen, wenn die Verteidiger den Offensivleuten den Ball nicht ständig in letzter Sekunde noch weggespitzelt hätten. So blieb es bei vielen Halbchancen auf beiden Seiten. Die Zuschauer honorierten aber auch bereits kleine Gelegenheiten. So gab es nach einem etwas zu hoch angesetzten Kopfball von André Stüssel nach einer Rechtsflanke von Kai Diesing Szenenapplaus (65.).
Auf der Gegenseite war Michael Thöne wohl zu überrascht, dass er am langen Pfosten frei zum Schuss kam. Er beförderte die Kugel volley in die fangbereiten Arme von FC-Keeper Yannick Becker (71.). Noch weniger Gefahr bestand bei einem Freistoß von Marco Ordenewitz, bei dem das Leder deutlich drüber flog (78.).
In der Schlussphase wollten die Grün-Schwarzen den Sieg etwas mehr als die Gastriege. Doch der Ex-VSK-Stürmer Patrick Müller beförderte das Spielgerät zweimal knapp über den Querbalken (85./88.). Nach einer Diesing-Ecke gelangte zudem Sönke Blank unbedrängt mit dem Kopf an den Ball, verfehlte den gegnerischen Kasten aber ebenso. „Das war zu wenig von meiner Mannschaft. Wir hatten uns vorgenommen, über 90 Minuten zu marschieren und Gas zu geben. Davon habe ich aber wenig gesehen“, so Günter Hermann.
FC Hagen/Uthlede: Becker – Neif, Werde, Blank, Brandt – Kohlstedt (80. Bedürftig), Burdorf – Müller, Diesing, Stern (89. Woltmann) – Stüßel
VSK Osterholz-Scharmbeck: Reck – Thöne, Sabas, Eberhards (46. Bilgin), Hermann, Wild, Holldorf, Tietjen (60. Manaa), Matar (46. Ordenewitz), Meinecke, Kacademir
Tore: Fehlanzeige.
Quelle: Weser-Kurier vom 12.08.2013 verfasst von Karsten Hollmann