Niederlage für die IV. gegen den Spitzenreiter
Wie bereits im letzten Jahr traf man am undankbarsten Spieltag der Saison auf die Drittvertretung der SG Schiffdorf/Sellstedt/Bramel. Ginge es nach den Junggesellen der IV. wäre eine Ansetzung am 24.12 um 19:00 sicherlich glücklicher gewesen, als am Herbstmarktsonntag, leider musste man sich auch in diesem Jahr wieder der doch sehr konservativen Spielplanung des NFV beugen und sich dem Kampf mit dem Feind, dem Ball und sich selbst stellen.
Im Gegensatz zum letzten Jahr, als die SG SSB noch im Mittelfeld der Liga dümpelte, stelle sich diese Mannschaft aber zu allem Überfluss auch noch als Spitzenmannschaft dar, die als Tabellenführer nach Hagen reiste. Entsprechend hielt sich der Optimismus der von Übelkeit und Spontanverletzungen gebeutelten IV. vor der Partie gegen die Schiffdorfer (Sellstedter und Brameler mögen diese Formulierung verzeihen) doch in engen Grenzen. Für den zu allem Überfluss auch noch beruflich verhinderten und als nüchtern einkalkulierten Jan sprang glücklicherweise noch Lukas aus der II. ein, vielen Dank an dieser Stelle an Lukas und die Verantwortlichen der Zweiten.
Die Geschichte des Spiels ist doch schnell erzählt: Eine reelle Chance, das Spiel siegreich zu bestreiten, hatte die IV. eigentlich nicht, auch weil man sich gegen die agilen Angreifer des Feindes, womit insbesondere die Vollhaube mit der Nummer 19, wobei sich die anerkannten Haubenspezialisten nach dem Spiel noch darüber stritten, ob es sich um eine Naturhaube oder eine Kunsthaube handelte, gemeint ist, im gegebenen Zustand nur bedingt behaupten konnte. Endete die erste Hundertprozentige der Gäste noch am Außenpfosten, führe in der 14. Minute ein Missverständnis zwischen Clumpsy, Schwoge und dem böigen Wind nach einer Halbfeldflanke zu 0:1 – Rückstand. Nach etwa einer halben Stunde Spielzeit wurde das Spielgerät schließlich auf links leichtfertig verspielt, worauf die Hagener Verteidigung nicht vorbereitet war, so dass auch der andere Gästeangreifer zum 0:2 netzen konnte. Die Mängel in der Chancenverwertung wurden dieses Mal nicht so deutlich, gelang es doch gegen einen soliden Feind nicht, sich wie gewohnt Hundertprozentige am Fließband heraus zu spielen. Torgefahr wurde auf Seiten der IV. meist nur durch Distanzschüsse oder Standards ausgestrahlt.
Nach der Pause versuchte man nochmal, Druck auszuüben um mit einem Anschlusstreffer wieder Spannung ins Spiel zu bringen, letztlich aber erfolglos. Vielmehr musste man gar noch das 0:3 zum letztlichen Endstand hinnehmen, brach daraufhin aber keineswegs ein sondern gestaltete das Spiel weiter offen. Etwa 15 Minuten vor Schluss sollte den Zuschauern nochmal ein bisschen gehobene Fußballkost geboten werden: Nach einer etwas unpräzisen Flanke der Gäste fand sich der bereits wegen seiner „Haarpracht“ erwähnte feindliche Angreifer am Elfmeterpunkt wieder und wartete auf die Ankunft des Spielgeräts. Da der Spieler mit dem Rücken zum Tor stand und zum köpfen doch weit hätte in die Knie gehen müssen, witterte kein Hagener große Gefahr und so bereitete man sich darauf vor, dem Feind das Leben nach oder bei der augenscheinlich notwendigen Ballannahme so schwer wie möglich zu machen. So simpel wollte der Feind dann aber doch nicht agieren und stieg plötzlich wie eine Rakete zu Silvester in die Luft, setzte zu einem Fallrückzieher in bester Klaus-Fischer-Manier an und traf den Ball zu allem Überfluss auch noch nahezu perfekt. Da aber selbst dieser Stürmer keine Augen am Hinterkopf hat, traf das Spielgerät Clumpsy am Rücken und kullerte durch den Hagener Strafraum. Nach nunmehr über zwei Jahren in der Vierten Kreisklasse starrte sich die Hagener Verteidigung ob dieses Moves zunächst etwas ungläubig an, erwachte aber noch gerade so aus seiner Schockstarre, so dass man den Ball gerade noch so vor dem schon wieder auferstandenen Stürmer klären konnte.
Was bleibt nach dem Kick zu sagen? Nun, auch wenn keine außergewöhnlichen Offensivaktionen der IV. beschrieben wurde und der Sieg für die Gäste sicherlich verdient war, konnte man mit der kämpferischen Leistung an diesem Tage wohl zufrieden sein. Natürlich darf man mit einer Niederlage unter keinen Umständen zufrieden sein, aber an diesem Tag, an dem kein Spieler sein Leistungspotenzial ausschöpfen konnte, hätte es gegen den Tabellenführer noch anders kommen können. Und da kommen wir zur Perspektive: Mit der SG SSB war der Tabellenführer zu Gast. Und auch vor dieser Mannschaft muss man sich im Normalzustand und in Stammbesetzung nicht verstecken. Natürlich ist es bitter, bereits zwei Niederlagen hingenommen zu haben und natürlich wird es jetzt schon ganz schwer, nochmal in die ganz vordere Tabellenregion vorzudringen. Schaut man sich die anderen Ergebnisse der Liga an, weiß man gar nicht mehr was man wissen soll. Verliert eine Mannschaft doch erstmal gegen Bokel (!) um am nächsten Spieltag Stubben, die Mannschaft, die in Hagen 2:1 gewonnen hat, zu bezwingen! Es geht auch für die IV. weiter, immer weiter!
Die Fakten zum Brechreiz gegen die SG Schiffdorf/Sellstedt/Bramel:
FC Hagen/Uthlede IV: Henning Schwoge – Lucas Rathje, Henrik Tietjen, Klaas Ohlmeier – Dennis Pecksen, Rico Meier, Lars Aufderheide, Tom Hamann, Philipp Lange – Mathis Müller (34. Marc Palait), Lars Aufderheide
Tore: 0:1 (14.), 0:2 (34.), 0:3 (57.)
Gelb: Müller wg. Foulspiels (24.)