Große Fairness wird nun belohnt
Der Niedersächsische Fußballverband hat die Mannschaften vom SV Lilienthal/Falkenberg und FC Hagen/Uthlede auf Grund ihrer Fairness ausgezeichnet. Insgesamt belgeten die Vereine den zweiten Rang und den dritten Rang in der Wertung.
Der FC Hagen/Uthlede und der SV Lilienthal/Falkenberg waren in der vergangenen Fußballsaison nicht nur sportlich in ihren jeweiligen Ligen erfolgreich. Der Niedersächsische Fußballverband (NFV) und die VGH-Versicherungen ehrten den Osterholzer Kreisliga-Vizemeister SV Lilienthal/Falkenberg am Donnerstagabend auf der Schoofmooranlage als zweiten Fairness-Sieger für den Bereich Bremen und Umgebung und damit als fairstes Team des Landkreises Osterholz.
Dritter Sieger und damit fairste Mannschaft des Landkreises Cuxhaven ist der Meister der Bezirksliga 4, FC Hagen/Uthlede. Dieser wird dafür am 2. September um 19.30 Uhr im Vereinsheim an der Blumenstraße in Hagen ausgezeichnet. Noch fairer waren nur der TSV Blender als Regionalsieger und die fairste Formation ganz Niedersachsens, der SV Heiligenfelde.
Der Trainer der Lilienthaler in der abgelaufenen Spielzeit, Thomas Altmaier, hätte gerne auch Heiligenfelde den Rang streitig gemacht. „Wenn wir nicht einige unnötige Gelbe Karten wegen Meckerns gesehen hätten und Jochen Werner sich das Nachtreten bei unserer einzigen Roten Karte in der Saison beim SV Komet Pennigbüttel gespart hätte, wären wir noch weiter vorne gewesen.“
„Unnötige Zweikämpfe erspart“
Für Thomas Altmaier sind vordere Plätze in der Fairnesswertung nicht ganz fremd. Bereits in der Saison 2009/2010 gewann er mit dem TSV Wallhöfen einen Fairnesspreis. Nun erreichte er mit Lilienthal den zweiten Preis in der Region. Mal sehen, was ihm in dieser Serie mit dem SC Borgfeld in dieser Kategorie glückt. „Wir haben den Ball laufen lassen und uns unnötige Zweikämpfe erspart“, nannte Altmaier den Grund dafür, dass seine Mannschaft im Schnitt nur etwa eine Gelbe Karte pro Begegnung kassierte.
Der Kapitän des Kreisligisten in der vergangenen Saison war Torsten Schröder. Auch der ist mittlerweile bekanntlich in Borgfeld aktiv. „Mein großes Ziel ist es immer, ein Spiel fair und nicht durch Fouls zu gewinnen“, versicherte Schröder.
Obwohl Schröder als rechter Verteidiger gegnerische Flügelspieler stoppen musste, handelte er sich nur zwei Verwarnungen in der gesamten Serie ein. „Ich laufe einen Gegenspieler lieber ab oder stelle meinen Körper geschickt dazwischen als zu foulen“, erklärte der 30-Jährige. Nachdem die Spieler nach der Winterpause für jede Gelbe Karte wegen Meckerns auch noch zur Kasse gebeten wurden, wies die Statistik kaum noch derartige Verwarnungen auf.
Der Kapitän des FC Hagen/Uthlede in der Saison 2010/2011, Björn Lüerssen, hätte mit seiner Spielweise beinahe dafür gesorgt, dass die Grün-Schwarzen den Preis nicht bekommen. Mit seiner Roten Karte im Match beim FC Eintracht Cuxhaven und rund einem Dutzend Gelber Karten war der ehemalige Mannschaftsführer der mit Abstand körperbetonteste Akteur in seinen Reihen. „Gerade wenn es nicht läuft, muss ich als zweitältester Spieler in der Mannschaft auch mal ein Zeichen setzen“, entschuldigte sich der 28-Jährige. Dennoch verurteilt auch der Innenverteidiger unnötige Härte: „Ich halte nichts davon, einfach nur primitiv dazwischen zu hämmern.“
Mit nur einer Verwarnung kam hingegen Marlo Burdorf im defensiven Mittelfeld aus. „Ich mache viel mit Stellungsspiel. Fairness ist für mich das A und O. Ich versuche nur in die Zweikämpfe zu gehen, die ich auch gewinnen kann“, offenbarte der 20-Jährige. Sein Trainer Andreas Preßel verfolgt eine klare Philosophie: „Wir wollen nicht grätschen, sondern den Ball erobern und sofort auf Angriff umschalten.“
Die beiden Mannschaften werden mit einer Sportausrüstung im Wert von 800 beziehungsweise 500 Euro für die Jugend belohnt.
Quelle: Weser-Kurier vom 20.08.2011 verfasst von Karsten Hollmann